Piraten RS

Sie lief mit langsamen Bewegungen durch den Raum und hielt mal hier mal da, strich über ein Regal, löste ein Tuch von ihrem Handgelenk, öffnete wie nebenbei eines der Bänder, dass ihr Korsett hielt, ohne dass es anstößig wirken könnte. "Nun...möchtest du Wein oder doch lieber Rum, wie es sich für einen Kapitän gehört? Ich kann mit beidem diesen..."

Überrascht sah ich sie an und nun endlich verstand ich, was sie da machte. Ich kniete mich neben das Bett, in einer plumperen Art und schüttelte ebenso am Bett und auch wenn es mir etwas peinlich war, stieß ich ein unterdrücktes, gespieltes Stöhnen hervor, wie es auch von den Männern aus den anderen Zimmern gekommen war.

"Wein!", sagte ich nach einer längeren Stille. "Ich bin nicht als Kapitän hier!"
Ich warf einen Blick hinaus auf das Meer und atmete tief durch. Schon jetzt, nur wenige Meter fort,zog es mich wieder zurück. Das war nichts begründbares oder rationales. Ein Ziehen tief drin in der BRust.

Sie nickte ihr zu, aus ihrer Kehle rang sich ebenfalls ein irgendwie imernoch ruhiges, dennoch lebendiges Stöhnen, ein animalischer Ton im rythmus mit ihren GEräuschen.

Ein Geräusch entkam ihrem Mund, beinahe wie ein Kichern, ein hoher Ton, der an Vogelgezwitscher erinnern konnte. "Nicht als Kapitän? Wen habe ich denn dann vor mir sitzen?" Nun endlich wandte sie sich wieder um, in beiden Händen ein Glas Wein, der die Farbe ihrer Lippen besaß und reichte ihr das Glas, ohne sie dabei direkt zu berühren.

Wir spielten dieses Spiel einige Minuten, dann beendeten wir es mit einem kleinen Höhepunkt, ehe wir still wurden. Ich starrte auf das Bett, dann auf das Hemd am Fenster, dann wieder auf sie, aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

"Das musst du ja heraus finden, Mädchen!"
Ich stand nicht auf, kam ihr nicht entgegen. Lies sie die paar schritte zu mir selbst gehen und nahm das Glas entgegen. So lange hatte ich sie nicht gesehen. Ich war schon bei weitem nicht nüchtern angekommen. Und langsam merkte ich es an den Emotionen in mir, die ich mich hütete, raus zu lassen.

"Oho...du willst nun mich also raten lassen? Was bekomme ich, wenn ich gewinne...nein sag es nicht....wenn du es nicht sagst, kann ich es mir aussuchen", murmelte sie, drehte sich wieder herum und öffnete den Saum ihres Rockes, der daraufhin nach unten viel und ihre Körperumrisse besser zeigte. "Wenn nicht als Kapitän...bist du noch immer ein Pirat?"

Das Mädchen sass gerade aufgerichtet vor dem bett.
Ihre grauen Augen, hell und doch von besonderer Tiefe, musterten sie.
"Lilly!"
Sie reichte ihr mit fließender Bewegung die Hand.

Ich legte den Kopf schief, folgte ihren Konturen mit dem Blick, als wollte ich ihre Silhouette an die Wand hinter ihr zeichnen.
"Ein Pirat ist doch jeder Mensch in diesem kaff irgendwann. Aber Nein. Das bin ich nicht vorherrschend!"

"Matthew", meinte ich, wieder mit gewohnt dunkler Stimme und setzte mich aufs Bett, jetzt etwas unsicher, was wir tun sollten. "Was sollte das?"

"Hat sie dich gefickt?"
Lilly ging zur Tür, und zog das Tuch aus dem Schloss. Sie Band es sich um, ein rauer Stoff auf weichem, freien Oberkörper.
"Der Cap, meine ich? Dir gesagt, dass du in die Crew kommst?"

"Kein Pirat? Das wäre doch kein Leben für jemanden wie dich. Selbst als Freibuter würde man dich nur belächeln...also etwas anderes...stehe ich vor einer Frau? Ich will es doch hoffen, sonst kannst diesen Raum gleich wieder verlassen. ich hatte auf Befriedigung gehofft..."

"Was? Nein! Außerdem bin ich schon längst Teil der Crew!"

Ich lachte bitter. In meinem Kopf blitzten die Männer auf, die ich verloren hatte. Der Druck der irgendwo im Nacken dieses eklige ziehen verursachte. Ich nahm einen Schluck vom Wein. Portwein. Hoffentlich nichts von dem spanischen Zeug. "Ja. Wollen wir doch alle!" Ich Schloss die Augen.

"Wollen wir? Frag das mal die Kerle, die hierher kommen...die würden sicher putzige Mädchen abgeben...eine Frau bist du also.....eine Frau, die sich als Mann verkleidet, um Eindruck zu schaffen...oder vielleicht ein kleines Mädchen, das vom Piratenleben träumt und dann ausgerechnet bei einer weiblichen Kapitänin landet und sich dennoch als Junge verkleidet?"

"Sie ist ein komisches kleines Gör, okay?" Ich atmete durch.
"Sie nennt sich Matty und bisher ist keiner der Jungs drauf gekommen. Immerhin, ist ne Leistung. Aber... Ich werde sie hier lassen!" Ich nahm einen weiteren Schluck. "Ich lasse sie immer hier!"

"Teil der Crew?" Sie legte den Kopf schief. Nicht wütend, nicht spöttisch, nicht bestätigend. "Hat sie dir das gesagt?" Ihre Stimme klang nach exotischen Gewürzen.

"Keine Lesitung bei den Idioten. Die kommen doch erst drauf, wenn man vor ihnen willig die Beine spreizt oder das Dekoltee bis unter den Bauchnabel zieht." Sie lächelte, mehr ein Aufblitzen der Zähne, als sie sich wieder ihr zuwandte und auf die Lehne des Sessels setzte. "Wie die letzte mh...weiß sie, dass du es weißt...wie weit bist du mit ihr?"

"Ich bin der Koch...ersetze ihn..", sagte ich vorsichtig, irritiert durch die direkten Fragen. "Ich habe gearbeitet...und alles."

"Die hat keine Ahnung!", widersprach ich. "überhaupt nichts. Ich hab sie erst einmal ein paar Hilfsarbeiten machen lassen!" Ich nahm noch einen Schluck. "Das übliche. Gott, sie wollte nur raus kommen. Und raus gekommen ist sie, da kann sie mir dankbar sein!"

"Lass das!"
Lily schüttelte den Kopf. "Du hast das doch gar nicht geglaubt. Du wolltest es nur unbedingt."
Ein paar strähnen fielen in ihr Gesicht. "Du suchst dir am besten sofort einen Job hier. Ohne Geld ist in tortuga nicht viel los!"

"Du Gutmensch....oh ich weiß wer du bist...dasselbe kleine Mädchen, nur dass du nicht an irgendein Puff verkauft wurdest...stattdessen hast du dir das teuerste Mädchen gesucht und willst es verführen, aber nun tut sie es mit dir..." Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Es war die erste direkte Annährung. Sie beugte sich vor und hauchte ihr sanft ins Ohr.

"Was redest du da? Ich bin nur von Land gegangen, damit der cap seine Sachen verkaufen kann. Danach gehen wir wieder aufs Schiff und reisen weiter!"

Ich hob den Blick. "Ich hab das teuerste Mädchen verführt"
Ich Schloss die Augen.
"Ich hab mit ihr eine Nacht gekauft und wir haben uns nicht einmal berührt. Dann habe ich noch eine gekauft. Und wir haben tatsächlich geredet. Die dritte Nacht habe ich nicht bezahlt..."
Ich öffnete die Augen.
"Wie auch immer. Sie Mag mir ähnlich sein aber es gibt viele die das sind. Einige die diesen Traum haben. Die kann ich nicht alle präferieren!"

"Sie wird ihre Sachen verkaufen!"
Lilly stand auf, legte ihr Hemd um und und schloss zwei Knöpfe in der Mitte.
"Sie wird an Bord gehen und sie wird wieder fahren. Aber mit dir hat das sicher nichts zu tun!"

Wieder verzog sich ihr Mund zu etwas ähnlichen wie einem Lächeln, als sie sich an die drei Nächte erinnerte, die Zeit, die sie zusammen verbracht hatten. "Wir haben bald keinen Platz mehr für noch mehr Mädchen, wenn du uns nach jeder größere Reise eine hierlässt...wie wäre es mit einer Wette?"

"Weil ich selbst wieder an Bord gehen werde", erklärte ich mit noch recht fester Stimme.

Ich lehnte mich zurück. Eine neu zusammengesetzte Crew. Es würde Probleme machen, die Mannschaft von einem Mädchen zu überzeugen. Zur not müsste ich sie hart benachteiligen.
Aber mit Wetten hatte sie mich meistens. "Eine wette? Wie sie sich macht, oder was?"

Lilly knöpfte ihr hemd fertig zu. "Wie du meinst!", erwiderte sie nur leise.

"Ich glaube, sie würde einen guten Piraten abgeben...nach vielen Leiden und Unterdrückungen....und ich glaube, dass sie dich für sich einnehmen wird...nicht als Liebhaberein. Das ist sie nicht, aber vielleicht als Tochter? Mal über Kinder nachgedacht?", Sie grinste nun und ließ sich auf ihren Schoß gleiten. "Von mir kannst du keine erwarten."

"Ich...gehe dann mal. Danke...oder so:"

"Piraten haben keine Kinder" meine Hand glitt über ihre hüfte. "Und wenn, dann Laden die sie im nächsten Dorf ab!" Ich schüttelte den Kopf. "Das ist nichts für mich!"Das Glas stellte ich auf dem kleinen tischchen ab. "Und nicht jeder, der leidet, wird ein guter Pirat!"

Sie nickte. "Frag nach mir. Ich ficke gerne mal nicht mit jemanden und dir könnte es helfen die Tarnung aufrecht zu erhalten, wenn du daran wirklich glaubst. Und wenn nicht, hast du hier eine anlaufstelle!" Sie saß immernoch auf dem Boden. Wie eine aus der Fremden Welt, von der die neuerdings zu reden begannen.
"Und pass auf dich auf. Sie liebt dich nicht!"

"Du könntest die erste sein. Schade...es wäre wohl einmal interessant geworden. Willst du nicht mal etwas Neues ausprobieren?"

Erst jetzt, wo sie es so direkt ansprach, wurden mit zwei Dinge bewusst. Erstens, sie hatte mich von Anfang an durchschaut, zweitens..."Du warst auch bei ihr?"