2. Story ^-^

"Es ist nicht schön, da kann ich dir zustimmen. Bevor du kamst, konnte ich mich wenigstens frei in der Klinik bewegen...auch wenn ich das nicht wirklich wollte. Mal versucht dir vorzustellen, du wärst woanders?"

"Das ist mein voller ernst? Oder ist es dir peinlich, dass der andere zuschaut? Du kannst auch mit ihm rumvögeln, aber davon hab ich nicht soviel."

"Ja klar...! Ich habe viel gelesen und mir oft vorgestellt, irgendwo anders zu sein. Aber wer hat das nicht... Ist völlig normal, denk ich"

"Ich will mit keinen von euch beiden 'vögeln'!", sagte ich leicht pikiert.
"ich hab eine Tochter und will zur Arbeit!"

"Naja, aber hast du es auch wirklich geschafft, diese Welt in dem Moment als echt zu erkennen oder war es nur so...naja ich bin woanders...das ist der Knackpunkt...was glaubst du, wie ich es geschafft habe mit niemandem zu sprechen ohne durchzudrehen."

"Was interessiert es mich, dass du eine Tochter hast? Man bist du eine alte Jungfer oder was? Nur ein bisschen Spaß."

"achso, okay! So meinst du das... Nein, sowas habe ich nie gemacht. Ich befürchte, wenn ich mich so in Sachen reinsteigern würde, würde ich auf Dauer in dieser Welt stecken bleiben. Das ist Drogen ganz ähnlich...!"

"Ich meine dass ich ein geregeltes Leben habe. Und ich mag es so. Fahr mich zur Klinik!"

Ich zuckte mit den Schultern, mein Blick wich von ihr auf eine der weißen Wände. "Kann schon sein, aber es kann einem helfen hier klarzukommen. Mehr als in der echten Welt, wenn du mich fragst."

"Was krieg ich dafür, wenn ich dich zur Klinik bring?"

"Ja, aber letztendlich lebst du ja in dieser Welt! Und du musst hier klarkommen, eine andere welt bekommst du in diesem leben nicht mehr!"

"Oh komm schon, lass uns nicht beginnen, alles gegeneinander abzuwägen! Bitte! Ich möchte einfach zur Arbeit. Ich werde sicherlich nie wieder zu dir ins Auto steigen, wenn es so weiter geht!"

"Wie du siehst, geht es mir damit aber gut. Mir ist bewusst, dass ich nicht für immer hierbleibe, aber ich will nicht andauernd an die Zukunft denken."

"Und wenn ich dich jetzt hinfahre, dann steigst du wieder ein? Freiwillig?"

"Du glaubst nicht, dass du immer hier bleiben wirst? Was denkst du denn, wann du rauskommst? Glaubst du, dass du mal ein normales Leben führen wirst...?" Das interessierte mich ehrlich! Ich war diesen Fragen immer ratlos mir selbst gegenüber.

Ich zuckte mi den Schultern. "Natürlich, warum denn nicht? Ihr beide seid eine faszinierende Kombo - aus soziologischer Sicht!"

"Warum fragst du mich das jetzt?" Mit einem Mal fühlte ich mich von ihr wieder sehr in die Ecke gedrängt.

"Und dann landen wir endlich auch mal im Bett? Wie kann man als so heiße Singlefrau so prüde sein? Wie langweilig."

"Weil es mich interessiert ob du dir vorstellen kannst, mit deinem Tick in der normalen Welt zu leben. Ich kann es nämlich nicht so ganz...! Es fällt mir aber auch schwer, solche Szenarien zu entwerfen. Deshalb interessiert es mich, wie du über solche Dinge denkst - ich halte dich nämlich für intelligent", gab ich zurück.

"Mein Gott, geht es bei dir immer nur um Sex? Such dir doch einfach irgendeine junge Schlampe, die gerne freiwillig mit dir fickt, davon gibt es doch sicherlich mehrere!"

"Soll mir das zweifeln?" Ich schüttelte leicht den Kopf und sah wieder zu ihr. Eigentlich wollte ich jetzt meine Ruhe haben, aber sie band mich immer wieder in ein neues Gespräch ein. Ob ihr bewusst war, wie anstrengend sie war?
"Naja...Elisabeth tut ihr Bestes, damit ich es kann. Und teilweise kann ich die Gedanken anderer ignorieren, also warum nicht?"

"Das will aber Joshiboy nicht und du bist die Interessanteste. Außerdem hast du keine Geschlechtskrankheit und bist nicht dumm wie Stroh."

"Oh, was wllst du denn arbeiten?" Ich war fasziniert und musste das GEspräch am Laufen halten. Ich hatte Angst, dass sie sich wieder in ihr Schweigen verkriechen könnte und mich mit mir allein lassen würde!

Ich blies mir eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht.
"na danke schön!", sagte ich trocken. "Okay, wir fahren morgen wieder gemeinsam und dafür fährst du mich zur arbeit!"

"Arbeiten? Was weiß ich. Ich war nie in der Schule. Vielleicht werde ich so eine Frau, die in irgendwelchen Shows auftritt? Das wäre doch was. Leben als Freak und auch noch Geld dafür kriegen."

"Und irgendwann vögeln wir?", fragte er fast schon kindlich.

Ich lachte auf. "Nett... Aber dann musst du dich noch ein wenig an das Reden gewöhnen. Und unsensibler werden!"

Ich atmete tief durch und seufzte.
"Nein, wir vögeln nicht!" Auch ich redete wie mit einem kleinen Kind.

"Unsensibler werden?" Unschlüssig zuckte ich mit den Schultern. "Wir könnten uns aber auch als Wunderkinder auftun. So zusammen. Tschuldigung Sir, ihre Frau geht fremd. Ja mit dem Hausmeister, an den sie gerade dachten."

"Ach manno", murmelte er und schmollte. Schließlich raffte er sich auf und wirkte peinlich berührt. "Es tut mir so leid."

Ich musste lachen.
"Das klingt doch nach einem plan!", gab ich zu.
Die Idee gefiel mir irgendwie tatsächlich.

Oh, wieder der andere.
Nett.
"Schon okay, ich hab viel UUmgang mit menschen mit Persönlichkeitsstörung!"

"Die zwei Freakschwestern. Auf sowas stehen die Leute, habe ich gehört."

"Es ist trotzdem unglaublich peinlich, wenn er auftaucht. Sie können zwar unterscheiden, aber viele nicht und es ärgert mich, dass ich ihn nicht kontrollieren kann:"

"Oh ja, vielleicht nimmt uns ein Zirkus auf...! Ich habe als Kind immer zum Zirkus gewollt!"
Ich lachte leise und leicht melancholisch. "Das wäre doch schön...!"

"Ihre Mimik ändert sich signifikant, wenn die andere Persönlichkeit hervortritt... Einmal ganz abgesehen von dem, was sie sagen"

"Glaubst du echt, dass ein Zirkus so schön wäre?" Ich war noch nie in einem gewesen und das EInzige was ich wusste, war, dass es ein großes Zelt gab und darin allerlei Menschen auftraten.

"Tut sie das? Nun ja ich achte nicht sonderlich darauf, wie seine Mimik ist. Nur was er sagt höre ich und sehe ich..."

"ja, ich denke das ist ein ziemlich freies und verrücktes Leben. Immer woanders...!"
Ich lachte leise. "aber bitte einer ohne Tiere, oder einer, wo die Tiere gut behandelt werden. Irgendwie soetwas- nicht so ein Ding wo ei tiger nur zwei m2 haben!"

"Sehen sie sich dann eher wie von außen?". fragte ich wieder etwas neugierig.
"...Oh, und können wir bitte jetzt zur Klinik fahren?"

"Keine Ahnung...du scheinst viel rum gekommen zu sein? Wie ist ein Tiger so? Ich habe gelesen, dass sie in einem riesigen Wald leben."

"Natürlich. Wir sind auf dem direkten Weg zurück. Nur noch 5 Minuten und um auf ihre Frage zurückzukommen.....ich sehe durch seine Augen. So als könnte man seinen eigenen Körper weder bewegen, noch etwas empfinden. Ich kann in diesem Zustand keinen Schmerz spüren, der ihm zugefügt wird...ich kann einfach nichts was mit meinem Körper zu tun hat, empfinden."

ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, im Reallife hab ich auch erst ein mal einen gesehen - in einem Zoo! Sie haben eine großartige Eleganz obwohl sie so groß und ein wenig tapsig sind! Ich mag Katzentiere generell"

Ich nciket langsm.
"Okay! Und wie ist es mit ihm? Du bist ja eher die kognitive ebene und er die aktive, nach eigenen Angaben. Spürt er nur was du tust, wenn du dran bist, im Gegensatz zu dir? Oder seit ihr da gleich?"

Off

"Hm....ich kenne normale Katen....wenn Tiger noch größer sind, dann müssen sie unglaulich niedlich sein!", ließ ich eine plötzliche Begeisterung erkennen.

"Wenn ich es richtig verstehe, fragst du nach Unterschieden in unserer Wahrnehmung? Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Ich hab ihn nie danach gefragt. Ich kann dir nur meine sicht auf die Dinge sagen."

ich auch

Ich nickte und wertete diese neue Reaktion automatisch im Hinterkopf aus.
"Das sind sie... Raubkatzen .- natürlich. Also gefährlich aber die Babys haben so etwas... tapsiges. Ich liebe Grroßkatzen. lass uns in einen Zoo gehen, wenn wir hier tatsächlich mal rauskommen!"

"Schade!"; sagte ich.
"Wie sie sicherlich mitbekommen haben, ist er wesentlcih weniger offen als sie!"