New Story :) 2

"Weil ein gewisser jemand...", Sagte ich weiter mit erhobener Stimme und wanderte in die Küche um einen Kaffee aufzusetzen.
"Immer wieder seinen Hals und noch schlimmer - seinen Job riskiert, weil er nach wie vor an Marco glaubt!"
Der junge grinste leicht in sich hinein, wie wenn man eine Geschichte liest, die man vor Jahren geschrieben hat.

Ich sah wieder zu dem Jungen und setzte mich dann erstmal schweigend auf einen Stuhl in der Küche und sah zu, wie sie an der kleinen Kaffeemaschine rumwerkelt. "Was ist denn..das Problem?" Ich war mir nicht sicher, an wen ich die Frage genau stellen sollte, daher hing sie nun im Raum.

"Die denken, ich habe nicht mehr alle Tassen im Schrank!" Er zog den Schreibtischstuhl zu sich ans Fenster und und setze sich verkehrt herum Rauf.
"Du laberst scheisse !", Brüllte ich aus der Küche und kam mir drei Kaffees wieder, die ich mehr schlecht als Recht in zwei Händen balancierte.
"Er dissoziiert!", Erkläre ich. "zumindest gehen wir davon aus... Wenn er einschläft, wacht er grüne an anderen Orten auf und beteuert, es sei keine Zeit vergangen!' ich blicke Strafend auf den sitzenden Marco. "Das nutzt er aber auch gern Mal als Ausrede, um abzuhauen ohne Konsequenzen fürchten zu müssen!"

Disso-was? Ich war mir nicht sicher und auch ihre Erklärung war etwas verwirrend. Und dieser Marco war mir nicht ganz geheuer. Viola stellte mir eine Tasse hin und ich nahm sie vorsichtig in beide Hände. "Das klingt ziemlich gefährlich, wenn man auf einmal ganz woanders auftaucht..."

"Ist richtig!", Bestätige ich und bleibe stehen, um weiter so auf ihn runter schauen zu können. "Vor allem, wenn man krank ist!"
"ich geh nicht zurück!", Sagt er ernst, aber ohne Kontext und plötzlich ruhiger als zuvor.
"wir hatten das schon...", Sage ich mit leicht leidendem Blick. "Wir hatten das über hundert Mal!" Er schüttelt den Kopf. "Ich habe einen Brief erhalten. Einen drohbrief... ich kann nicht zurück, weil sie mich da finden!"
Ich schnalze unwillig mit der Zunge. "Das sind genau die Sachen, über die du mit deinem Arzt reden solltest! Entweder, du willst Aufmerksamkeit - war klassisch wäre -, oder du hast Paranoia - was bei einer Psychose nunmal vorkommen kann. So oder so...!" Ich ziehe mein Handy aus der Tasche. "... Lasse ich dich abholen "

Marco wirkte mit diesem Entschluss überhaupt nicht zufrieden und ich selbst war mir nicht sicher, ob ich dem folgen konnte und ob ich mich überhaupt einmischen sollte, wenn ich keine Ahnung hatte. Trotzdem war ich einfach viel zu neugierig und das war einfach alles so neu... "Was meinst du mit Drohung?"

Er schaute zu der Schwester seiner Bezugsschwester und war erleichtert, dass sie ihm zuhörte. "Sie sagten, ich sei ein Überbleibsel einer Rasse, die es entweder auszurotten oder zu nutzen gilt und ich solle mich entscheiden, was mir lieber ist..."

"Einer Rasse?" Ich blinzelte verwirrt, aber in dem Moment hatte er sich schon ganz mir zugelehnt und Viola schien nicht sehr begeistert. Ich ging etwas mehr auf Abstand. "Wer sind denn sie?"

"ich weiß nicht!" Er schüttelte den Kopf. "Ich bin kein Nazi, oder so! Ich glaub nicht an Rassen und solchen scheiß. Ich weiß nicht, ob sie genau dieses Wort benutzt haben... Aber ich mache mir Sorgen!"

"Und hast du diesen Brief noch, um ihn jemanden zu zeigen?", fragte ich weiter und sah dabei immer wieder zu Viola herüber. Sie kannte ihn besser als ich, aber ich hatte noch nie wirklich mit jemanden mit psychischen Problemen zu tun gehabt und konnte mir nicht vorstellen,d ass er sich das alles nur einbildetete.

Er nickte, beinahe verzweifelt.
"Wenn du da nicht raus kommst, kommen die auch nicht rein... Wer immer "die" sind!" Ich hielt ihm mein Handy hin. "also. Entweder du rufst an, dann sind deine Chancen auf ne offene Station so... Mittel. Oder ich rufe an. Dann sind sie gleich Null!"

Seine Augen hatten sich geweitet und er hatte begonnen mit den Händen zu gestikulieren, als Viola dazwischen ging. Seltsam gestört, wich er vor dem Telefon zurück. Warum war er überhaupt hierher gekommen. Sie hatte so ein seltsames Umfeld.

Ich lächelte meine Schwester entschuldigend an. "Das ist hier nicht immer so!", Seufzte ich. Das Telefon rief. ,
"Tut mir leid, süße. Wir ziehen ja eh bald um..." Es war mir unangenehm, sie aus der Sicherheit in dieses Chaos geholt zu haben. Auch, wenn ich genau wusste, dass die Sicherheit im Waisenhaus nur trügerisch gewesen war.
Ironischer Weise war das der Gedanke in meinem Kopf, als die Haustür aufgebrochen wurde, ohne dass es jemand für nötig gehalten hätte, vorher zu klopfen.

Es krachte laut und ich fragte mich erst, ob das nornal war, aber auch Viola war hochgefahren und Marco schrie auf. “Sie kommen! Ich habe es doch gesagt!“ Es war mit einem Mal furchtbar laut. Schritte mehrerer Personen waren auf dem Flur zu hören. “Was ist hier los?“, fragte ich, meine Stimme zum Flüstern gesenkt, dabei mussten sie Marcos schreie längst gehört haben.

Ich schüttel den Kopf, ungläubig.
'Aus dem Fenster!", Zische ich den beiden geistesgegenwärtig zu. "klettert auf dem Balkon, den erreicht man vom Fenster. Dann könnt ihr raus, wenn sie hier rein kommen sollten!" Das Fenster ist sowieso noch offen von Marcos Rauchen.
"Raus jetzt!" Ich schiebe beide in Richtung Fenster und den Stuhl von unten gegen die Klinke.

Ich stolperte zum Fenster, das auch zum Balkon führte. Im selben Moment donnerte jemand an der Tür. Viola sprang zurück, Marco war bereits draußen. Was war hier los? Ich wusste es nicht, doch ich kletterte nach draußen und wartete dort auf Viola. "Komm du auch"; rief ich panisch. Die Wohnung lag im Hochpaterre. Es ging nicht einmal zwei Meter nach unten und MArco sprang bereits. Doch der Balkon ging auch über die Küche und wer auch immer sie waren, sie würden merken, dass wir gerade flüchteten.

Ich Schloss das Fenster, beziehungsweise deutete es zumindest an. "wir treffen uns am Haus unserer Eltern...falls sie da suchen, auf dem Hof, wo wir als Kinder waren!" Ich rede so schnell, dass ich mich gar verhasple. Unten steht Marco und ist bereit, sie aufzufangen.

"Was redest du da? Weißt du überhaupt, wer die sind?", fragte ich, doch sie stieß mich schon vom Balkon. Ich ruderte kurz mit den Armen, wurde aber eine Sekunde später von Marco aufgefangen, der scheinbar mehr Kraft hatte, als er aussah. Ich sah wieder hoch. Viola sollte mitkommen. Wie kam ich überhaupt von hier zu unserem Haus? Es war alles so lange her. "Komm mit!"

"Du bist lustig!", Erwiderte Marco, Packte ihre Hand und zog sie für Straße runter. Auf halbem Weg liess er sie immernoch rennend los, zog seinen Kaputzenpullover aus und warf ihn ihr zu. "Hier! Zieh das über!"
Zum Vorschein kam sein dunkelblonder, zerzause Haarschopf, breitere Schultern als Mann gedacht hätte, aber eine ähnliche Figur, die sie schnell überholte.

Viola
Ich hielt die Tür zu, wich aber zurück, sobald der Stuhl Nachgab. Keine Sekunde zu früh, denn als er splitterte, sprang dir Tür auf. Ich hob die Arme, wie um zu sagen, dass ich unbewaffnet war und wich zurück.

Ich sah nochmal zurück, aber von meiner Schwester war nichts mehr zu sehen. Sie musste zurück in ihr Zimmer gegangen sein. War sie wahnsinnig? Ich wusste nicht, wer es war, aber ich hatte eine böse Vermutung. Allerdings...wenn es stimmte, dann würden wir uns wirklich wiedersehen, wenn die Zukunft sich nicht seit meiner letzten Vision geändert hatte. Ich hoffte es nicht, schließlich war es gerade mal einen halben Tag her. Also drehte ich mich um und hastete hinter Marco her, während ich mich den Pulli überzog.

Die Tür sprang auf und zwei Männer landeten im Zimmer, beide schlicht gekleidet, beide offensichtlich bewaffnet, doch sie zogen ihre Waffen nicht, sondern sahen nur Viola an. "Wo ist sie?", ergriff einer der Männer das Wort.

"setz die kaputze auf!", Rief er im rennen und als sie nachließ, Griff er wieder ihre Hand und zog sie mit sich.
"folgt uns jemand?", Fragte er außer Atem.

Ich schüttelte den Kopf.
"ich habe keine Ahnung!" Sie. Sie hatten nach ihr gefragt. Nicht nach Marco. "Ich wohne hier in einer WG mit zwei Damen... Welche sucht ihr?" Sie wirkten nicht offiziell oder so.

Ich zog sie mir über den Kopf. Der Pulli war zu groß und die Ärmel fielen über meine Hände. Ich konnte nicht mehr. Ich war nie gut in Sport, auch wegen meiner Gesundheit und schon jetzt spürte ich ein Stechen in den Seiten und als er mich zog, knickten mir fast die Beine weg. "i:ich kann nicht...", keuchte ich zwischen zwei Atemzügen.

"Du solltest wissen, wen wir meinen. Sie war nicht mehr in dem Waisenhaus, also muss sie mit zu dir gekommen sein. Wo ist deine Schwester. Wo ist sie?"

Er blickte über ihre Schulter zurück. Niemand schien ihnen gefolgt zu sein. Er war etwas außer Atem. Aber eher wie nach einem schnellem sprint, ALS nach einer Flucht. "Na gut!" Er zog sie in einen Hauseingang. "atmen... Langsam atmen! Vor allem gut Ausatmen!"

Ich schüttelte wieder den Kopf.
"wir haben uns leider nicht allzu gut verstanden!" Ich stemmte die Hände in die Hüften. "und sie? Ihr seid Einbrecher! Ich Ruf gleich die Polizei "

Ich kauerte mich in dem Hauseingang zusammen und schnappte immer wieder nach Luft. Ich hatte das Gefühl, das meine eigene Lunge gerade versuchte mich dafür zu bestrafen, dass ich sie so sehr genutzt werden. Ich lehnte mich an die Mauer, dann sah ich wieder zu ihm. "Wir müssen..die Polizei rufen..."

"Ich glaube nicht, dass du dazu kommen wirst, Viola Baats...auch, wenn wir deine Schwester nicht haben, dann wirst du uns eben zu ihr führen."