1. Rs-Story

Er beobachtete sie.E s war das erste Mal, dass er sie laut trinken sah und es sagte eine ganze Menge über sie aus. Es war noch keine Gewohnheit geworden und sie schien nicht allzu viel Spaß dabei zu empfinden, nur die übliche Befriedigung des gesättigten hungers.

Ich musterte sie.
"Fragen mit Gegenfragen beantworten...Sehr innovativ!", bemerkte ich nur trocken.
"Also was ist mit Stan?"

Wieder schwammen mir seine Erinnerungen entgegen, kurze Einblicke in seine Gedanken, doch bevor sie mich wirklich erreichen konnten, löste ich den Biss. Das Blut lag noch immer warm in meiner Kehle. Mit Mühe unterdrückte ich ein Husten, damit das Blut nicht wieder hoch kam. "Also...ich glaube das reicht jetzt wirklich."

"Beantworte unsere und wir beantworten dir deine. Was willst du überhaupt von ihm?"

"Dem stimme ich zu!"
Wieder kam eine Person ganz in weiß, half dem Typen auf und führte ihn weg, ohne dass dieser auch nur ein Wort sagte.
"Du weisst, woher diese Leute hier kommen?", fragte Rick vorsichtig.

"Ja, die bin ich! Er ist einfach nicht aufgetaucht und ein paar seiner Freunde machen sich Sorgen! Also was ist?"

"Woher? Nein...keine Ahnung. Ich..." Kurz brach ich ab und mir wurde bewusst, dass ich mich das wirklich nicht gefragt hatte. Ich wollte sie nicht beißen, hinterfragte aber auch nicht, warum sie das hier taten. Als ich mit Damian hier war, hatte er auch nicht darüber gesprochen, für sie waren sie aber auch wirklich nur Nahrung und ich wollte wirklich nicht, dass ich auch so wurde. "Woher...stammen sie denn?"

"Und da hilfst du?" Sie zögerten, deuteten dann aber auf das Wohnhaus. "Er ist wohl nach auf seinem Zimmer. Unsere Leiterin hat ihm Arrest verpasst."

Er blieb noch sitzen und bedeutet auch ihr, sich wieder auf den Stuhl zu setzen
"Es gibt verschiedene. Vereinzelte werden von der Regierung gestellt, wenn es zu einer Knappheit kommt. Aber es ist schwer die gefügig zu machen, also ist es nicht die populärste Methode. Das sind dann nämlich heute, die die Todesstrafe bekommen haben. Wenige wurden weggefangen, aber das sieht die Regierung nicht gern weil es so indiskret ist. Die meisten Leute hier, haben versucht da hin zu kommen wo ich jetzt bin und dabei gründlich versagt. Es waren heute aus der Beschützer-Ausbildung, die gescheitert sind oder echt scheiße gebaut haben! Was will man sonst mit denen machen? Sie einfach gehen lassen? Mit all den Geheimnissen die sie wissen?" Er zuckte mit den Schultern.

Ich nickte anstatt weiter nachzufragen und ging dementsprechend zum Wohnhaus.

"M.Moment du meinst, ich trinke das Blut von irgendwelchen Schwerverbrechern oder....oder Leuten, die Beschützer werden wollten?" Wenn Sam also aufhörte oder es in irgendeiner Hinsicht nicht schaffte, würde sie auch auf einem dieser Stühle enden? Die Übelkeit kam so heftig, dass ich es nur knapp unterdrücken konnte, mich zu übergeben. "Das sind alles..gescheiterte Beschützer...du..du kennst sie, deswegen hast du vorhin so geguckt."

Er stützte sie und bedeutete ihr, leiser zu sprechen.
"Schhh... Nicht so laut! ja, das stimmt. Ich kenne manche von denen hier, aber das geht klar für mich. Irgendwie muss man euch ernähren und den Leuten hier wird damit quasi ein Leben geschenkt! Nicht das erste, aber mehr als nichts!"

Ich hätte erwartet, dass es Probleme beim betreten des Wohnhauses geben würde, aber es lief super.
Im Flur hing ein plan mit den Namen aus. Die meisten kannte ich nicht, aber ich ahnte, wer sich hinter 'Stanley' verbarg. Nummer 27. Vorsichtig klopfte ich an.

Natürlich konnte man sie nicht gehen lassen, aber ich hätte nicht gedacht, dass es gescheiterte Existenzen waren. Mit einem Mal taten sie mir leid und ich schämte mich von ihnen getrunken zu haben. "Ich bin ein Monster...ohne mich hätten sie es nicht nötig...so ein Leben zu führen."

Nach wenigen Sekunden hörte man ein Rascheln, als die Decke zurückgeschlagen wurde und die Zimmertür geöffnet wurde. Stan stand ihr gegenüber und sah sie an. "Ach...warum die Ehre deines Besuchs?"

"Niemand wird gezwungen, den Weg zum Beschützer zu gehen! Sie haben das alle alleine entscheiden und kannten die Konsequenzen!"

"Weil die anderen nach dir gesucht haben und ich einen Grund brauchte, mich vom Frühstück zu verdrücken!", sagte ich.
"gegenfrage: Warum hast du Arrest?"

"Aber...aber Sam kannte sie nicht und sie ist wegen mir hier. Was, wenn sie nicht mehr kann und dann so endet. Das will ich nicht. Wir müssen....Sam...wenn sie es nicht schafft. Sie ist doch nur wegen mir hier."
Den Tränen sah raufte ich mir die Haare und wusste nicht, was ich machen sollte.

"Warum wohl? Hab gegen die Wohnheitregeln verstoßen, als ich gestern noch solange draußen war. Wurde erwischt."

"Beruhig dich!", sagte er beschwörend, versucht, sie in eine Tüte atmen zu lassen.
"Sie ist nicht der typische Beschützer. Aber das war ich auch nie. Sie ist motiviert, und sie wird es schaffen! Deshalb darfst du dir keinen Kopf machen!"

Ich legte den Kopf schief.
"Tsts, unvorbildlich!"
Ich kramte in meiner Tasche.
"salamibrot?"

"Wie warst du denn, bevor du ein Beschützer geworden bist? Wenn du kein typischer warst..klingt das nicht so, wie aus einer herausragenden Ahnenreihe entsprungen", meinte ich versucht scherzend.

"Das angeknapperte Ding? Zu liebenswürdig, aber iss das lieber selbst. Tut dir nur gut. Du siehst ziemlich blass aus. Ging das denn mit Luke klar?"

"Najq... Schau mich an. Ich bin nicht gerade ein Muskelpaket und war ein echter Nerd!" Er lachte. "Aber das sind die die wissen worauf sie sich einlassen und sich motiviert bekommen! Ich glaube an deine kleine Freundin!"

Ich zuckte mit den Schultern und packte das Brötchen wieder weg.
"Chance verpasst! Ja. Mit Luke war alles okay!", sagte ich und musste kaum merklich Lächeln.

"Hmm...was bin ich für eine Freundin, wenn irgendein dahergelaufender Nerd eher an meine Freundin glaubt, als ich." Schließlich hatte er es doch geschafft, dass ich wieder lächelte und die Anspannung fiel langsam wieder von mir ab. "Danke..."

"Kein Wunder. Er soll der coolste von allen Leitern sein und trotzdem was drauf haben. Vielleicht hätte ich doch zu den Füchen gehen sollen. Aber der letzte war ein ziemliches Arschloch."

Er nickte und stand auf.
"Kein Problem, die meisten haben Schwierigkeiten mit diesen neuen Methoden jnd Kulturen klarzukommen. Es ist ja schon ein bisschen seltsam. Aber gut - was solls. Man gewöhnt sich dran!"

"Er ist entspannt und kümmert sich individuell um meine Situation sehr gut!", stimmte ich zu.
"Und immerhin hab ich die letzte Nacht überlebt!"

"Hoffe ich...und ich hoffe, dass Sam ihr Versprechen hält und meine Beschützerin wird. Sonst kannst sie sich gleich verpissen", lachte ich und diesmal auch ehrlich. "Und ich kann mich schon gut umstellen."

"Ja, das war schon komisch. Und das deine kleine Freundin einen beschützer hast, ist nicht normal...da muss irgendwas passiert sein."

"alles klar! Die meisten brauchen dafür wesentlich länger...!"
Er entdeckte jemanden schräg hinter ihr und spannte sich leicht an.
Drake zog sich einen Stuhl heran. "Hey Prinzessin... Was macht die Ausbildung?"

"Es passiert Doch immer überall irgendwas...", sagte ich lapidar und fuhr mir durch das blaue Haar.
"ich denke es ist klar, aber bitte erzähl nicht weiter, wies mir gestern ging!"

Ruckartig wandte ich mich um und erkannte den Vampir, der mich erst zu einem gemacht hatte. "D.Du? Was...was zum Teufel machst du hier?" Meine Stimme lag eine Oktav über ihren normalen Tonlage. Mühsam schluckte ich und versuchte seinem Blick standzuhalten.

"Wie du es sagst. Du bist das Gesprächsthema, aber gut....niemand wird wissen, dass du jemals in deinem Leben Drogen angefasst hast....aber dafür will ich was."

Er musterte sie von oben bis unten wie ein Künstler sein fertiges Werk begutachtet.
"versteckst du dich hier vor mir? Oder warst du nie einsam in deinem Dasein?", fragte er mit kühlem lächeln.


Ich seufzte. Aber so war ich es auch irgendwie gewohnt. Also nickte ich.
"schieß los!"

"Ich verstecke mich bestimmt nicht vor dir." Wenigstens war Rick hier. Dann fühlte ich mich ihm nicht vollkommen ausgeliefert und trotzdem. Was machte er hier? "Du hast meine Frage nicht beantwortet. Wieso...W.Wieso bist du hier?"

"Ich sag es niemanden und ich bekomme zwei Wochen lang deinen Nachtisch. Gott ich stehe auf den Pudding hier."

"Um mich ein wenig umzusehen!"
Er lachte und mit einem Mal schien der Raum wie gefroren, die Blicke einiger Vampire hoben sich. nur die Nahrungsquellen blickten beständig zu Boden, apathisch wie meistens.
"Ich muss doch den Überblcik behalten,w as aus der ganzen Veranstaltung hier wird! immerhin war ich mal teil dieser Versammlung!"

Ich lachte erleichtert auf.
"Wenns nach mir geht kannst du zwei Wochen lang mein GESAMTES Essen haben!", beteuerte ich. "Da besteh ich nun wirklich nicht drauf!"

Die gesamte Atmosphäre hatte sich verändert und das alles nur wegen ihm. Aber von was für einer Versammlung sprach er überhaupt? Dann war er gar nicht wegen mir hier? Oder er machte sich einfach nur einen Spaß daraus mich einzuschüchtern. Aber ich wollte nicht immer weiter fragen, nur damit ich für ihn noch dümmer erscheinen konnte.

"Dein gesamtes Essen? Was soll ich damit? Ess du lieber mal dein Gemüse, damit du auch richtig kämpfen kannst."

"Die Verwirrung in deinem Gesicht ist Lohn genug für mein Vorbeischauen!"
Die Tür öffnete sich und wwie ein kalter Windhauch trat Phoebe in den Raum, ihr GEsicht unbewegt.
"Drake... Ich habe schon gehört, dass du aufgetaucht seist. Lass dich in den Haupthallen willkommen heißen oder ich muss dich bitten, zu gehen!"

Ich lachte leicht verlegen nd zückte mein Salamibrot.
"Schon dabei...! Ich entwickle bestimmt bald wieder einen guten Appetit!"

Phoebe wirkte wie eine Erlösung gegenüber diesem Drake. Anscheinend kannte sie ihn aber ebenfalls, wenn man nach ihrer Reaktion ging. Dieser Drake war doch nicht nur irgendein gemeiner Vampir. Zumindest kein Teil dieser Schule, oder doch? Solange er hier war, war mein Gehirn wie eingefroren.

"Will man hoffen. Um Muskeln aufzubauen, brauch man erstmal etwas Fett."

"Oh, die liebe Phoebe!" Er mustert sie mit gierigem Blick. 2wieder die Diplomatie selbst! Wollt ihr mir etwa mein eigenes Werk abnehmen? Sie...!" Er deutet auf Elly. "...Sie ist viel zukostbar ür euch!"
"Du solltest mir jetzt folgen!", wiederholt Phoebe ruhig aber mit schneidend kalter Stimme.

Ich strich mir über die dünnen Arme.
"Danke, danke für dieses Kompliment!", sage ich trocken. Pepp lässt jeden Kiloweise abnehmen, egal ob derjenige es will oder nicht.