1. Rs-Story

"Die Stellen mich hier als den großen bösen hin!" Drakes Stimme war jetzt ruhiger und ehrlicher, beinahe verbindlich. "Und das braucht man halt, wenn man so eine große Kommune zusammenhält. Da braucht es einen gemeinsamen Feind. Aber erinner dich, dann wirst du feststellen: du weißt es besser. Ich bin kein Feind. Ich will dich zurückholen und glaub mir - bei mir wirst du nicht wie ein Kleinkind behandelt. Warum diese Gitter und Vorrichtungen? Weil sie Angst haben dass ich dir ihr Spiel offenbare! Denk drüber nach - und wenn du mich suchen gehst, werd ich dich finden!"
Ich stand da, mit schockiert halb geöffneten ,und und jetzt traten auch mir Tränen in die Augen.
"Glaub ihm nicht!", flüsterte ich. "Ja, wir haben dir nicht alles erzählt. Aber... Aus Liebe und damit du so normal wie möglich leben kannst. Du kennst mich, Elly. Ich bin nicht der Mensch für Verschwörungen!"

"Aber ein vollkommen ehrlicher Mensch bist du auch nie gewesen", fuhr ich sie an. "Er hat Recht! Ihr haltet mich hier gefangen und erzählt mir nichts....keiner von euch. Du siehst die ganze Zeit, wie meine Erinnerungen wiederkommen, aber du sagst mir nichts. Wer bin ich denn? Ich will jetzt sofort hier raus!", rief ich und trat mit voller Wucht gegen die Gitterstäbe. Unter der Kraft des Tritts verbogen sie und ließen das Fensterglas splittern.

So offensiv und gewalttätig kannte ich sie gar nicht und zuckte zusammen.
"Nein, so darfst du das nicht sehen!"
Ich tastete nach ihrem Arm.
"Elly - ich bin nur für dich hier!"

"Fass mich nicht an!", schrie ich und stieß sie beiseite, bleckte die Zähne. Mittlerweile hatten sich meine Augen tiefrot verfärbt und ich veränderte mich weiter. "Tu nicht immer so als würdest du alles nur für mich tun! Lass mich einfach in Ruhe! Ich will hier raus!"

Ich hob abwehrend die arme, als würde ich mich ergeben und atmete beinahe panisch.
"beruhig dich, du kommst hier raus. Das lässt sich von innen offnen! Komm, wir suchen die anderen und setzen uns alle zusammen, reden darüber. Luke, Rick. Alle! Bleib hier!"

Es ließ sich also von innen öffnen? Wie ein Tier lief ich mehrmals auf uns ab, bis ich die Tür gefunden hatte. Statt sie einfach zu öffnen, traut ich sie aus den Angeln. Die neue Kraft sorgte für eine gewisse Befriedigung, als ich Sam beiseite stieß und in den Gang eilte. Eins war klar, hier wollte ich nicht mehr bleiben und ich wollte auch mit niemandem reden. Wer sagte denn, dass sie mir jetzt die Wahrheit sagten? Wahrscheinlich würden sie mich sowieso nur anlügen und daher lief ich zielgerichtet nach draußen.

Ich war überrascht von der Kraft, die sie mit einem Mal jatte. Es war sie jemand, der sein leben lahm gut gewesen war und nun die Kräfte der Wut zum ersten Mal spürte und genoss.
Ich blickte ihr hinterher, selbst schockiert von dem was ich eben gehört hatte. Rick hatte vor der Tür gewartet. Er half mir auf und versicherte, dass hier außen niwmad gewesen war und er nur Verdacht geschöpft hatte weil seine fallen Alarm gegeben hatten. Als ich von Drake erzählte und dass sie alles wusste, machte Rick sich auf den Weg und rannte nach draußen um Elly vielleicht noch zu erwischen während ich die paar Gänge weiter zu Luke ging. Ich hämmerte geradezu an seine Tür.

Die Tür öffnete sich und Luke stand vor ihr. Er wirkte noch ziemlich verschlafen und trug nur seine Trainingshose. "Was ist los? Willst du mich mal wieder nerven? Ich dachte, du musst auf Elly aufpassen", schnauzte er sie an und hatte dabei noch Zeit zu gähnen.

Kaum hatte ich das Gebäude verlassen, lief ich blindlings in den Wald. Irgendwie würde ich schon einen Weg hier rausfinden. Sie konnten mich nicht mehr aufhalten. Drake hatte Recht. Hier logen sie mich doch nur an und niemand sagte mir die Wahrheit.

"Hör auf mit deinen scheiß Sprüchen!", fauchte ich.
Da lagen mir zwei Dinge auf der Zunge. Aber erst einmal Elly. Erstmal Schadensbegrenzung.
"Drake war da... Oder seine Stimme, oder was weiß ich! Jedenfalls hat er ganz viel einfach erzählt und sie war am ausrasten, ist jetzt dabei abzuhauen. Ich bin mir sixherC dass Rick nicht schnell genug ist!"

Rick rannte, erahnte sie im Wald. In die Stadt würde zu kompliziert werden. Es konnte ja auch nicht ewig Dunkel bleiben. Aber einen Vampir zu Folgen fiel mir schwer und ich rannte eher auf gut Glück.

Seine Mimik veränderte sich im Bruchteil einer Sekunde. Er warf sich ein Shirt über, zog Schuhe an und rannte dann schon an ihr vorbei. "Wie konnte das passieren?"

Dank Phoebe wusste ich, wie ich mich möglichst schnell und effizient fortbewegen konnte. Daher sprang ich auf die Bäume und konnte so dem Gestrüpp am Boden ausweichen. Nach wenigen Minuten erreichte ich schließlich die Mauer, die das Schulgelände von der Stadt trennte.

"Keine Ahnung... Der Typ ist vermutlich einfach gut in dem was er tut!"
Ich folgte ihm so für ich konnte. Ich hielt einigermaßen schritt.
"Was soll ich machen? Irgendjemand benachrichtigen?"

Er war begeistert, zu verfolgen, dass die alle abwies und sich so schnell von der Akademie und den Leuten trennte. Auch wenn sie es nicht wusste - er beobachtete sie. Wachte über sie. Seit er sie wiedergewinnen hatte und wartete nur auf seine Chance.

"Wir müssen Phoebe informieren. Sie kann uns helfen. Den Ra lassen wir außen vor. Weißt du, wo du sie finden kannst?" Er kam draußen an und sah sich um. Die Sonne würde erst in einigen Stunden untergehen, was bedeutete, dass sie überall hinkommen wollte und Drake ebenfalls die Chance hatte, ihr aufzulauern. Er hätte vorsichtiger sein sollen!

Einige Sekunden stand ich vor der Mauer. Sie war wirklich hoch. Über vier Meter und oben noch einmal extra geschützt, doch ich wusste, dass sie kein Hindernis war. Mit einem Satz erreichte ich den Vorsprung und zog mich daran hoch. Dahinter lag eine kleine Wiese, bevor die ersten Straßen in die Stadt mündeten. Wohin wollte ich eigentlich? Tatsächlich zögerte ich jetzt, so kurz vor dem Ausbruch.

"Ich..." Meine Stimme stockte. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Ich kannte tausend Plätze die sie liebte. Unsere Plane war sehr offensichtlich, aber ich kannte auch die Brücke, auf der sie manchmal gezeichnet hatte. Abgelegenere Orte, die sie ab und an aufgesucht hatte wenn sie allein sein wollte. Aber da auch sie wusste, dass ich die Orte kannte, würde sie sie wohl nicht aufsuchen.
"Keine Ahnung!", presste ich hervor. Kurz suchte ich Lukes blick, aber er war zu sehr mit seiner Sorge um Elly beschäftigt. Also folgte ich der Aufforderung und machte mich auf die Suche nach Phoebe.

"Dafür habe ich dir sicher nicht beigebRacht, so hoch zu springen!"
Nur wenige Meter neben ihr hockte Caro auf der Mauer, in der kauernden und doch irgendwie aufrechten Haltung einer Katze und blickte sie an.
"Wohin bist du auf dem Weg, hm? Mal ein bisschen ins alte Leben schnuppern?"

Dann wusste sie es also auch nicht. Die Panik unterdrückte er, ließ nicht zu, dass sie seine Gedanken zu sehr vernebeln konnten und rannte weiter in den Wald, während er noch sah, wie Sam auf der Suche nach Phoebe in die andere Richtung lief.
Gleichzeitig versuchte er Rick über Funk zu kontaktieren. "Rick, kannst du mich hören?" Es war einer dieser Notfälle, für die Beschützer trainiert wurden, die aber eigentlich niemals eintreten durften.

Ich funkelte in ihre Richtung und richtete mich zur vollen Größe auf. Wer wusste, ob sie mich nicht auch angelogen hatte. "ich weiß nicht, was dich das angeht."

Sam
Ich versuchte auf der Suche nicht zu panisch zu wirken. Der Rat sollte wirklich nicht mit reingezogen Wesen. Ich nahm mir das zu herzen  

Rick fasste sich ans Ohr und hielt kurz inne. 
"Ich hôre dich. Ich durchkämme eben den Wald! Hab sie aber noch  nicht gefunden!"

Caro erhob sich mit jener herrschaftlichkeit, die sie manchmal hatte. Ihre Figur ragte auf, gerade und einschüchternd. 
"Ach. Werden wie agressiv? Was ist los, kleine? Du rennst mit meinen Waffen rum, also geht es mich was an!"

"Was rennst du hier rum, Beschützerin?" Eine kleine mädchenhafte Gestalt tauchte vor ihr auf. Die Haare hingen in goldenen Locken herunter. Sie trug ein pinkes Kleid, dass auch einer anderen Zeit zu kommen schien und trotz ihres Aussehend, erkannte man ihr Alter an ihrer Ausstrahlung. Emily strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, im Hintergrund traten einige ihrer Beschützer hervor.

"Ich stoße zu dir. Hast du eine Spur oder weißt, was passiert ihr? Sam hat nur etwas davon erzählt, dass die Fallen ausgelöst wurden. Du musst doch auch dabeigewesen sein."

Diesmal schreckte ich nicht zurück, sondern trat ihr auf Augenhöhe gegenüber. "Dich geht es was an, weil ich deine Waffen habe? Schön..." Ich warf die Messer vor ihr hin, sodass sie in der Mauer steckenblieben. "Jetzt geht es dich nichts mehr an."

Ich machte eine Bremsung und ging ein paar schritte zurück, musterte das Mädchen, dass ich hier schon zu oft gesehen hatte um nicht zu wissen, wer sie war.
"Ich bin auf der Suche nach Phoebe! Wegen einem ihrer seminare!" Ich blickte mich suchend um. "Wo ist sie?"

"Ich weiss nur, dass die Fallen ausgelöst wurde. ich habe sie konstruiert und kann dir sagen: Es gibt keine Fehlauslösung oder falschen alarm! Es muss tatsächlich jemand da gewesen sein. Ich hab nur kurz mit Sam geredet, aber anscheinend hält sie uns jetzt alle für Lügner. und unrecht hat sie nicht!"

Caro hob eine Braue. "Ich hab dir Waffen geschenkt, die kann man nicht mehr zurückgeben. Sie nennen sich Fähigkeiten!"

Sie kicherte in ihrem kindischen Klang und hüpfte auf sie zu. "Phoebe, diese Langweilerin? Sie bietet doch keine Kurse für Beschützer oder hat sie sich etwas Neues ausgedacht, ohne zu fragen. Das mag ich aber wirklich nicht. Du scheinst in Eile zu sein. Ist etwas passiert, dass ich wissen sollte?"

"Sie versteht das nicht. Drake hat den Schwachpunkt gefunden und nutzt ihn aus, um sie zu manipulieren. Wir müssen verhindern, dass sie aufeinander treffen, sonst..." Er beendete diesen Satz nicht, wollte es nicht aussprechen. Er wusste, dass auch Rick sich die Folgen ausmalen konnte. Schließlich war er ebenso eingeweiht. Er hatte Elly ein unbeschwertes Leben gewünscht, doch nun hatte sich das ins Gegenteil gewandelt.

"Dann nimm doch deine Fähigkeiten zurück, aber lass mich in Ruhe...." Ich drehte mich weg und sprang mit einem Satz von der Mauer.

"Nein, es ist ein komplettes Programm! Es geht nur darum, dass ich doch von der Straße komme und in Sachen Selbstbeherrschung einiges nachzuholen hatte!" Ich blickte sie direkt an. Das wa nur halb gelogen und zum Glück war ich auch nicht schlecht was lügen anging.
"Ich muss bald zurück zum trainieren, sorry. ich habs eilig!"

Eine Weile herrschte nur schweigen zwischen uns beiden und ich blickte mich um. "Sie ist hier gewesen, aber über die bäume, glaub ich... Scheisse, ich war sogar dabei, als sie das gelernt hat...!"

"Das geht nicht. Du bist ein teil der Gruppe und ganz klar uns gegenüber verpflichtet, so wie wir dir gegenüber!"
Caro flottier mühelos und landete samtweich am Boden.

"Na dann viel Spaß mit Phoebe...", kicherte sie und wandte sich dabei aber bereits einem ihrer Beschützer zu, da sie die Lüge durchschaut hatte. Auch wenn sie nicht wusste, was der Hintergrund ihrer Sorge war. Doch das wollte sie nun rauskommen und schickte zu diesem Zweck ihre Beschützer los.

"Es bringt nichts, wenn du dir jetzt ein schlechtes Gewissen deswegen einredest. Du kannst es nicht rückgängig machen. Jetzt ist es wichtig, dass wir sie finden." Sein Blick überflog das Gelände. Er suchte nach hinweisen, in welche Richtung sie gerannt war. Wahrscheinlich in Richtung der Mauer, die er nun auch einschlug.

Langsam machte sie mich wütend und ich drehte mich wieder zu ihr. "Lass mich einfach in Ruhe. Ich will nicht mehr hier sein. Du hast mich nur unterrichtet, weil Phoebe dich drum gebeten hat. Wahrscheinlich hast du mich genauso wie alle anderen auch nur angelogen."

ICh reg9istrierte, dass sie ein paar ihrer beschützen wegschickte und Panik stieg in mir auf. 
Ich fand Phoebe dort, wo sie meistens unterrichtete, zum Glück war der Raum leer.
Ich erzählte ihr im Schnelldurchlauf, was geschehen war. Nur ganz kurz sagte ich, dass sie einiges über Herkunft und die Relation zu Luke erfahren hatte. 
Phoebe blieb ruhig. Sie beeilte sich, aber es wirkte, als würde sie sich jede Bewegung dennoch bewusst machen und ihre ruhe färbte ein wenig auf mich ab. bei phoebe konnte ich glaube, dass alles gut werden würde.
Sie kehrte mit mir zurück, anscheinend wiesen alle hinweise in richtung Wald - und der Wald war riesig!

Ich ging weiter durch den Wald, in der Hoffnung noch einen Hinweis zu finden.
"Wenn wir sie finden setze ich ihr definitiv einen aufspürer ein! Daran hätte ich eher denken sollen. Aber, was soll!"

"Angelogen?" Caro musterte sie von oben herab. "Und deshalb möchtest du zurück auf die Strasse wo wenigstens immer alle ehrlich zu dir waren, oder was ist der Plan? ja, Leute lügen. Willkommen in der Realität!"

"Wenn wir sie finden...ja wenn und dann sollten wir nicht sofort auf Kontrolle setzen. Es ist wichtig, dass wir ihr Vertrauen wiedergewinnen. Es war nicht die perfekte Idee, sie in diesen goldenen Käfig einzusperren, aber es erschien mir das beste...anscheinend habe ich dabei einen Fehler begangen." Er seufzte und entdeckte in einigen abgebrochenen Ästen so etwas wie eine Spur. "Da lang."

"Sie belügen mich, weil sie mich ausnutzen wollen. Ich dachte, sie seien meine Freunde", knurrte ich und funkelte sie an. Meine Zähne bohrten sich schmerzhaft in meine Unterlippe.

Zwischen den Bäumen tauchte Phoebe auf, sie wirkte unpassend so hart und mit klarem Gesichtsausdruck ganz im kontrast zu der weichen Natur, die sie umgab.
"Wir müssen uns aufteilen!", sagte sie mit ihrer ruhigen, etwas rauen stimme. "Ich möchte, dass Sam hier bleibt falls sie zurückkommt un dazu diesem zweck in ihrem zimmer bleibt! Ist unter deinen umständen vermutlich das beste und es muss jemand da sein, falls sie sich Unentschieden, damit s so wirkt als würden wir keine große Sache daraus machen!"

"Du solltest dich beruhigen, sonst tust du dir noch weh!", sagte sie und legte den kopf leicht nach rechts.
"Menschen belügen einander, so ist das überall. Auch bei uns Vampiren ist das nicht anders! Aber hier ist der richtige Ort für dich. Du wirst versorgt und so weiter! Das solltest du nutzen."

Er nickte ihr zu und war tatsächlich das erste Mal erleichtert sie zu sehen. Phoebe war alt und somit auch weise. Sie machte daraus keinen großen Hehl, was gut war und in einer Situation wie dieser einfach nur unbezahlbar. "Alles klar. WIr haben ihre Spur schon gefunden. Sie führt zur nördlichen Mauer. Anscheinend will sie raus in die Stadt. Sie ist vor etwa 15 Minuten abgehauen. Noch können wir sie wiederfinden."

"Sag mir nicht, was ich zu tun habe. Das ist meine alleinige Entscheidung. Ich werde nicht mehr hierbleiben. Du kannst das nicht verstehen, also gib mir nicht irgendwelche Ratschläge." Ich drehte mich um und lief einfach weiter.

Sam 
Ich räusperte mich entrüstet und blickte von einem zum anderen.
"Das darf ich ja wohl mitentscheiden. Ihr kennt sie doch alle gar nicht wie sie richtig ist! Ich muss mitkommen, soll doch Rick da bleiben!"
"Halt deinen Stolz zurück, Samantha!", sagte Phoebe ernst. "Du musst dich nicht über das Interesse der Gruppe stellen! Und auch in deinem, beziehungsweise eurem Interesse, wär das die bessere Idee! Kein Widerspruch möglich!"
Ihre Ruhe zwang mich, die Klappe zu halten und zuzustimmen. Ich bekam auch so ein Kommunikationsding, wie rick es hatte.

Caro sprang ihr nach.
"ICh bewache hier. Und wenn du vor hast durchzudrehen, muss ich dich abhalten!", sagte sie mit wieder herrischer Stimme.