4. Story ~

"Was soll das? Wenn ihr erwartet, dass ich mich euch anschließe, habt ihr euch geschnitten. Lieber sterbe ich", knurrte ich gereizt und spannte meine Muskeln an, bereit aufzuspringen. Was sollte das? Ich durfte mich frei bewegen, wurde aber bewacht? Wie lächerlich. Wenn sie mir jetzt als die Freiheitsbringer und Menschenretter erscheinen wollten, hatten sie sich geschnitten.

"Ich erwarte erstmal dass du keinen Scheiß machst und mich in den Dreck reitest. Ich schau ein paar Wochen, was man mit dir anfangen kann und wenn nicht rauskommt, dann halt nicht! Und ich verwerte dich anders!"

"Ich werde bestimmt nicht einfach hier rumsitzen und tun was ihr von mir wollt." Ich wollte gar nicht wissen, was sie mit anders verwerten meinte. Wahrscheinlich einfach nur einen Schnitt durch die Kehle. Während ich sprach, verrenkte ich leicht die Hände und lehnte mich an das Bettgestell. Es war aus Holz und noch während ich sprach, ließ ich Kron in es fahren. Nach nur einer Sekunde schossen die Wurzeln aus ihm heraus und fesselten die beiden und zerrissen die Fesseln. Mit einem schnellen Danke sprach ich auf. Cron wandelte zu seiner echten Form heran, dann sprintete ich mit ihm in meinem Rücken aus der ersten Höhle. Auf dem Boden waren kleine Grashälmchen, die zum Teil halb zertrameplt waren, doch sie reichten als Orientierung.

"Oh, komm schon!", knurrte ich leicht frustriert.
Ich nickte Ann zu, die sich bereits mit zwei präzisen Shcnitten befreit hatte.
Ann folgte der gefangenen leichtfüßig und mit beiden Dolchen im ANschlag. Es dauerte nicht lange, bis sie die Gefangene erreicht hatte.
Es war eine einfach Bewegung, deren folge war, dass sie dem Mädchen den Arm auf den Rücken drehte und die Klinge eng an die Kehle presste.
"Wie ich sehe, hast du dich für mich entschieden!"; bemerkte sie kühl.

"Cron...", brachte ich heiser über die Lippen. "Wenn du...mich tötest...wird er dich töten", gab ich von mir. Zwar war ich geschwächt, aber diese Frau war unglaublich stark und das, obwohl sie noch nicht einmal ihren Elementar eingesetzt hatte. Anscheinend hatte ich sie wegen der Verletzung zu sehr unterschätzt.

Ann
"Das stimmt!", bestätigte ich.
"und glaub mal ja nicht, dass ich so viel Respekt vor deinem leben habe wie unsere feine Lady hier... Ich respektiere niemanden der ein Regime verteidigt, dass auf die grausamste aller weisen verstümmelt!"
Ein paar Sekunden presste sie der Gefangenen mit ihrem gesunden Arm die Luft ab, musterte ihren Gesichtsausdruck. Dann lockerte sie den griff.

Ich konnte mich nicht rühren. Was sie da sagte, war Unsinn. Der Hohe Fürst war ein weiser Mann, der unser Reich so gut es eben ging am Leben hielt. Aber wie er es gesagt hatte, es würde immer welche geben, die ihre eigenen Bedürfnisse über die des Staates und der Gemeinschaft hoben. So entstanden sie doch. Diese selbsternannten Rebellentruppen. 
Nach und nach wurde mir schwarz vor Augen, da ich keine Luft bekam, als sie plötzlich losließ. Cron fing mich auf und ich klammerte mich hustend an seinem Geweih fest. "Danke", flüsterte ich und strich ihm sanft über die weiche Nase.

"...Und halt deinen Elementar zurück! EEs ist nicht so, als seien sie unverwundbar, also pass auf ihn auf!"
Ich musterte beide abschätzend.
"Steh auf, ich zeig dir dein Zimmer!"

Wütend funkelte ich sie an. Sowas musste sie mir nicht erzählen, aber mir nun mit meinem Elementar zu drohen. Aber das war ja nicht anders von ihnen erwarten. 
Ich musste jetzt positiv denken. Noch war ich am Leben und auch wenn sie mir auf die Pelle rückte, konnte ich mich hier halbwegs frei bewegen, was bedeutete, dass ich immer noch die Chance hatte zu fliehen. 
Anstatt Cron aufzugeben, ließ ich ihn aber bleiben. Zählte man sein Geweih mit, war er fast zwei Köpfe größer als ich, doch es reichte, um durch die Gänge zu passen, zumal er zwar groß, aber schlank und elegant wirkte.

"Komm!", bemerkte ich knapp.
"DU ziehst mit in mein Quartier!"
Sie musterte den Elementar und schließlich nocheinmal die Gefangene. Dann liess sie beide vorgehen und sie gingen durch die Gänge.

Cron blieb durchgehend eng an meiner Seite und schützte mich so indirekt auch vor den Blicken von den anderen hier. Es war nicht zu übersehen, dass meine Uniform sofort erkannt und verspottet wurde und es schmerzte, so vorgeführt zu werden, dass ich froh, war, ihn an meiner Seite zu haben. Wenn auch nur mit ein wenig Freude, erkannte ich, dass sie überrascht waren, dass ich so einen schönen Elementar besaß. Wenigstens eine Kleinigkeit, die mich aufheiterte, während ich das Gefühl hatte immer tiefer auf mein Verderben zuzusteuern.

"Hier rechts!"
Ann schob sie in einen mittelgroßen, sehr schlichten Raum. Es waren zwei weiße Betten in einer Ecke, sehr dicht nebeneinander. Außerdem gab es noch einen Schreibtisch, der archaisch aufgeräumt war, sowie einen hoher Schrank. Von dem Raum gingen zwei wweitere Türen ab.
"Hier wirst du jetzt auch wohnen!"

Es wäre gelogen, zu sagen, dass ich nicht überrascht war. Zwar besaß der Raum wie alles andere keine Fenster, war jedoch ebenfalls erleuchtert, allerdings doch seltsame Lampen, ohne Elementare. Noch dazu war alles aufgeräumt und nicht so herunter gekommen, wie ich es erwartet hätte. Cron schrumpfte ein wenig ein, damit er durch die Tür kam und sah sich ebenfalls um. Er zeigte mir, dass es keine Gefahr gab, wenn man von dieser Ann einmal absah.

"Ich wohne hier... Und ich erwarte, dass du es hier ordentlich lässt!" Sie schlug die Tür zu.
"Ich habe keine Ahnung, weshalb du geschont geworden bist! Ich hätte dir noch einen Pfeil durch den Schädel geschossen. Aber befehl ist befehl, und deshalb müssen wir miteinander auskommen. Du wirst dieses Zimmer... " Sie deutete auf eine der Türen. "...Nie betreten. Sonst vergese ich meine Befehlstreue!"

Ich spannte mich an und wusste schon jetzt, dass ich nicht ein Auge hier zukriegen würde. Automatisch sah ich zu dem Raum. Was war so wichtig, dass sie es versteckte? "Und welches Bett ist meins?", fragte ich nach einer längeren Pause. Solange sie mich nicht wirklich einsperrten, würde ich hier rauskommen. Solange musste ich Informationen sammeln.

Ich deutete auf jenes der Betten, dass weiter weg vom Eingang stand.
"Da kannst du schlafen. ICh nehme an, du wirst als neues Lieblinshaustier der Chefin auch neue Kleidung bekommen. Dafür bekommst du dann auch platz, aber sehen wir mal, ob du überhaupt intelligent genug bist um so lange zu überleben!"

Der Chefin? Dann war dieses andere Mädchen hier die Anführerin? Aber warum hatte sie dann im Hintergrund gemacht und außerdem...es musste einen weiteren Anführer geben. Mindestens. Wie hieß er? Sie hatten den Namen gesagt, aber ich hatte nicht zugehört, ebenso wie ich ihr "Haustier" einfach überhörte und kurz zu dem Bett ging. Normale Bettwäsche, weiß und sauber. Keine Fallen oder giftigen Nägel, auch wenn es mir dann doch ein wenig lächerlich vorkam sowas zu denken. Wenn sie mich töten wollten, konnten sie das jederzeit tun und das gefiel mir gar nicht. Cron ließ sich vorsichtig nieder, sodass ich mich auf seinen Rücken setzen konnte, wie auf eine Bank. "Du...hast keinen Elementar."

"Und?", fragte ich trocken und blickte sie kurz an. "Was geht dich das an?"
Sie war Holzbändigerin. Ich blcikte mich um. Dafür war hier alles ganz gut ausgerüstet! Bis auf das Regal war das meiste nicht aus Holz und selbst der war verkleidet.
Ich hatte nicht mehr sonderlich viel für Holz übrig, es machte mich sentimental.
Ich holte eiserne Handschellen für den Fall der Fälle heraus.

Ein Treffer ins Schwarze. Das es wirklich Menschen ohne Elementare gab? Es war erschreckend. Ein Leben ohne Cron war für mich weder vorstellbar, noch ertragbar. Ob sie das freiwillig durchlebte? Nein. Mir schossen sofort mehrere Szenarien durch den Kopf, aber ich hatte keine Zeit mich damit auseinanderzusetzen. Auch wenn sie nicht über einen Elementar verfügte, durfte ich sie nicht unterschätzen und Cron konnte seine Gestalt auch nur halten, aber nicht einsetzen. 
"Es war eine einfache Feststellung.", erwiderte ich ruhig.

Ich drehte mich zu ihr.
"Hör zu, Mädchen. Ich will dich hier nicht integrieren!", sagte ich langsam und ruhig.
"Ich glaube auch nicht, dass das funktionieren kann! Hass ist Hass. Aber wir müssen irgendwie klarkommen, wenn wir hier zusammen leben müssen. Aber persönliche Sachen gehen nur klar, wenn du auch welche von dir preis gibst!"

schreibst du auch noch bei den anderen?

nein bin dann offline

schade

Gingen sie das? Mir war meine Mission noch immer bewusst und solange ich noch lebte, würde ich dem auch nachkommen. Ich würde mich diesen Rebellen niemals ergeben. Aber sie wollte etwas Persönliches von mir hören? Das könnte sie haben? Holznutzer konnten ebenso stur sein, wie Erdnutzer. Mit einem lieblichen Lächeln kam ich ihr entgegen, hielt aber dennoch eine Armlänge Abstand. Cron wartete hinter mir. "Mein Name ist Anwen. Ich bin eine Holznutzerin. Das ist Cron, Wächter der nördlichen Wälder und weißt du, ich muss echt mal aufs Klo. Habt ihr hier Toiletten oder entleert ihr euch einfach auf den Boden?" Mir war egal, was sie von mir hielten. Ich unterstand dem direkten Befehl des Hohen Fürsten und meiner Treue durfte er sich gewiss sein. Es war überhaupt nicht meine Art, so zu sprechen, überhaupt nicht, eher peinlich, aber man sollte mich nicht mögen, sie sollten sehen, dass ich mich ihnen nicht anschließen würde.

Q3Q