4. Story ~

"letztendlich wird sich der junge Herr hier mehr von Sachargumenten überzeugen lassen als von Küssen. Sonst wäre er ein schlechter Anführer. Also Bild dir nichts ein!"
Ich setzte mich auf mein Bett.

Oho also war diese Jodie mit dem Anführer zusammen oder war zumindest für das leibliche Wohl zuständig. Ein kruzes Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, wandte mich dann aber um. "Ja, das werden wir wohl sehen."

"überschätz dich nicht!", zischte ich und schlug die Tür zwischen uns zu.

Es gab einen kleinen Knall. Die Tür blieb damit wohl solange zu, bis diese andere kam. An sie würde ich mich wohl auch halten müssen, wenn ich hier jemals wieder raus kommen wollte und zwar lebendig. Soviel zu ich könne mich hier drin frei bewegen. Aber immerhin hatte ich eine kleine Pflanze, das war doch schon ein Anfang.

So verging einiges an Zeit.
An richtete sich ein und irgendwann setzte sie sich an ihren neuen Schreibtisch. Schrieb. Zeichnete. Machte Notizen.

Auch Jodie raffte sich iegebdwann auf, kehrte zurück in ihr Zimmer und öffnete die Durchgangstür.

Irgendwann ging die Tür wieder auf. Die Wartezeit hatte ich damit verbracht die Chronik weiter zu lesen und die Pflanze etwas wachsen zu lassen. Zwar würde sie mir immer noch nicht helfen hier rauszukommen, aber es war nicht mehr ganz so trostlos und endlich war ich nicht mehr allein mit dieser Ann.

Ich musterte das Mädchen von oben bis unten.
"Okay... Immerhin lebst du noch. Hattet ihr beiden Stress?", fragte ich prüfend.

Welch Erfolg, dachte ich trocken, sagte aber nichts. Da diese Ann aber auch nicht antwortete, reagierte ich mit einem Schulterzucken und ließ Cron auf meine Schulterspringen. Es war noch immer extrem merkwürdig ür mich,d ass er nur so klein war.

"Oh Gott, ihr scheint ja wirklich einen tollen Einfluss aufeinander zu haben!", seufzte Jodie.
"Zwei Plappermäuler wie sie im Buche stehen! Was ist denn passiert? Ihr habt doch nicht etwa miteinander geredet, hm?" Sie fragte das mit einem dezenten sarkastischen Unterton.

Was wollte sie eigentlich hören? Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, setzte ich mich wieder auf meine Matratze, wobei ich aber darauf achtet, sie nicht aus den Augen zu lassen.

Jodie musterte sie leicht mitleidig.
"Sag wenn sie scheisse baut. Sie ist eigentlich loyal aber in manches steigert sie sich echt rein!"

Kurz sah ich wieder zu Ann, die immer noch über dem kleinen Schreibtisch hockte und fühlte mich wie ein Kind, dass von der Mutter ausgefragt wurde. Je mehr ich mich dort hineinsteigerte, desto dümmer fühlte ich mich. "Wenn man davon absieht, dass sie mich darauf hingewiesen hat, dass mich hier eh jeder tot sehen will und du hier anscheinend nur was zu sagen hast, weil du mit dem Anführer schläfst, gibt es nicht wirklich was zu erzählen."

Ich musste automatisch lachen.
"Oh, das hat sie gesagt... Nein, nein... Ich habe nicht nur deswegen ein bisschen was zu sagen. Nebenbei bin ich noch eine relativ fähige Kommandantin und wie ich kämpfe hast du ja selbst erfahren dürfen! Dass dich hier jeder tot sehen will..." Ich wiegte den kopf hin und her. "Jap, das könnte hinhauen!"

Ich hatte mich also in ihr geirrt. Sie blieb ruhig und gefasst, anstatt es auf einen Streit drauf ankommen zu lassen. Keine Chance für mich. "Warum bringst du mich dann nicht einfach um?" Es kostete mich einige Mühe, dass meine Stimme dabei ruhig blieb.

"Weil ICH dich nicht tot sehen will!", erwiderte ich und schenkte ihr ein leichtes Lächeln.
"Weisst du, viele sind hier echt scheisse verbittert weil sie ziemlichen Mist durchgemacht haben. Das habe ich auch, aber ich war nie Sklavin oder sowas. Ich kenne den Fürsten nicht, bin ihm nie begegnet. Ich kenne die Erzählungen von denen hier. Aber ich hätte gerne mal ein völlig andere Meinung!"

"Wenn du nur die Erzählungen von irgendwelchen Sklaven..." Ich zögerte, begann dann von vorn. "Nur weil einige sich gegen den Fürsten stellen, warum tust du es? Mir hat er Stabilität und Frieden gebracht. Ihr habt dafür gesorgt, dass ich kämpfen muss. Ist das fair?"

"Weil sie mir immer die Wahrheit gesagt haben. Und weil ich die Freiheit liebe!"
Joy landete auf meiner Schulter und zupfte mit dem Schnabel im Gefieder herum.
"Und ihr zwingt uns zu kämpfen. Nichts ist fair. Darüber sollte man gar nicht erst anfangen...!"

Mein Blick fiel auf ihren Elementar. Anders als Cron war dieser kaum an äußere Umstände gebunden, selbst wenn Windelementare genau wie alle anderen auch ihre Schwächen hatten. "Ich hätte auch keinen Grund gehabt dich anzulügen. Aber wir sind Feinde und keine Verbündeten."

"Wie soll ich das formulieren... Ich interessiere mich einfach dafür, wie du die Dinge siehst. Deine Meinung zum Fürsten. Vergiss mal das Wort freuheit. Ein wenig spezifischer. Werd ruhig persönlich!"

"Das geht dich überhaupt nichts an. Ich habe mich dem Fürsten zum Schutz des Landes verpflichtet und ich halte mein Wort immer."

"Ist es das? Blinde Loyalität? Nur das hält dich bei ihm? Nicht ein bisschen Überzeugung oder so?"

"Das ist keine blinde Loyalität! Er hat mir geholfen, dafür schütze ich ihn! Es gibt ja sonst aum Leute, die zu ihrem Wort stehen, aber ich werde es tun."

Ich nickte langsam und merkte wie agressiv sie wurde. Wie alle es wurden wenns um Überzeugungen gibg.
"Du sagst, er habe dir geholfen... Ähm... Kannst du mir das ein bisschen näher erzählen?"

Kurz dachte ich darüber nach es zu verweigern, aber warum sollte ich es verheimlichen?" Sklavenhändler griffen den Wehrhof an, auf dem ich lebte. Der Fürst schickte seine Soldaten aus, als er von unserem Leid erfuhr, sein eigener Elementar Emperor kam uns zur Hilfe, obwohl wir ihm nicht nahe standen.

Ich glaubte dem Mädchen auf Anhieb. Sie hatte das gleiche Leuchten in den Augen,d ass jeder bekommt, wenn er aus seiner Vergangenheit erzählt. Und ich verstand auch ihre Begeisterung.
"Wo habt ihr gewohnt, wenn ich fragen darf. Fernab der Stadt oder nah dran?"