4. Story ~

Sie ging nicht so unsanft mit mir um wie am Anfang, aber auch ihr traute ich nicht über den Weg. Nach einigen Metern riss ich meine Hand los. Schon in der Bewegung sah ich ihren Elementar auf mich achten. "Ich renn schon nicht weg. Mir ist klar, dass das nichts bringt, aber ich kann allein gehen und brauche dabei keine Hilfe."

Muriel öffnete die Tür, sagte aber nichts, sondern beugte sich über einen jungen Mann, an dessen Oberschenkel eine Schnittverletzung vorlag. Kaum war sie wieder an ihrem Platz, begann sie leise mit einem kleinen Jungen zu sprechen, der immer wieder nickte und dann konzentriert eine Hand ausstreckte. Die Bluttropfen am Bein des Mannes bewegten sich langsam wieder in die Wunde zurück, natürlich unter der Überwachung von Muriel.

Ich blickte sie seitlich an.
"Ich würde dir wirklic gerne glauben, aber du machst es mir nicht unbedingt leicht! bisher hast du nicht wirklich bewiesen, dass du mitdenkst und deine Situation verstanden hast!"
Dennoch liess ich ihr die Freiheit,

Ich kam herein ohne Kommentar und ging sofort an den Medizinschrank, öffnete ihn und überlflog die Etikette.

Es kostete mich wieder einiges an Zurückhaltung nichts zu sagen. Ich war eine ausgebildete Soldatin und auch im Kämpfen nicht sonderlich schlecht, also musste ich mir jetzt nicht von ihr anhören, dass ich mich dumm verhielt. Es war eine Ausnahmesituation, auf die ich nicht vorbereitet gewesen war. 

"Was machst du da?" Muriel stand mit einem Mal hinter ihr. Sie hatte sich ihr zugewandt, als sie sich sicher sein konnte, dass ihr kleiner Azubi nichts falsch machte.

Ich machte eine weitere Tür auf, mit drei Betten und leichtem Chaos.
"Ab und zu ist hier ein Junge, mit dem du nichts zu Tun haben wirst! Du sprichst nicht mit ihm, nervst ihn nicht, du guckst ihn nach Möglichkeit nichtmal an!"
Wir durchleifen das Zimmer und kamen in ein kleineres, für nur eine Person und gänzlich uneingerichtet.
"Dein Reich. Sag, was du brauchst!"

"Meinen Kram vorrätig abholen!"
Hier waren Medikamente unpopulär, aber da ich mich nicht behandeln liess, war ich eien ausnhmen.

Das Gänge- und Zimmerchaos verwirrte mich zusehens, dass ich am Ende fast schon froh war in dem kleinen Zimmer zu sein.
Auch wenn es nicht mehr hatte, als eine Matratze am Boden. "Wie wäre es mit einer Pflanze? Ein wenig Sonnenschein und eine Tür zum Rausgehen? Dagegen hätte ich nichts."

"Dein Vorrat sollte noch reichen. Wir haben nicht viel davon. Es wäre besser, wenn du dich von mir behandeln lässt, dann brauchst du das auch nicht mehr."

"Dafür musst du erstmal unser Vertrauen gewinnen, aber dann wird das schnell funktionieren, denk ich!". sagte ich trocken und musterte sie mit einem Hauch von Mitleid.

"Ich brauche lieber das, als deine Behandlung! Ich will nicht behandelt werden. Das hatten wir schon tausend mal!"
Ich wandte mich zum gehen ohne auf sie einzugehen

Vertrauen gewinnen, hm? Es widersprach meinem ganzen Denken, aber sie würden mich hier niemals rauslassen. "Warum dann diese Frage? Wenn ich eh nichts bekomme? Hab ich überhaupt was zur Auswahl?"

Eine Wasserschlaufe wickelte sich um ihr Bein und hielt sie auf. "Es mag eine Grundsatzdebatte sein, aber es wäre besser, wenn ich es behandle. Du hättest keine Probleme und es gäbe keine Nachwirukungen."

"Meine Güte. Du hast hier weder Möbel, noch Bücher oder sonstwas! Nur nichts, womit du meine Freunde und Untergebenen umbringen kannst. Das wirst du als loyaler mensch doch verstehen, oder?"

Ich stolperte und fluchte leise. Ich wich automatisch vor dem Wasser zurück und verzog das Gesicht.
"Ich lass das nicht an mich ran und das ist meine Wahl!"

"Ich kann dich auch mit einem Kissen töten, wenn du das meinst", erwiderte ich ruhig. "Aber Bücher...dagegen hätte ich nichts." Ich ließ mich auf die Matratze allen und lehnte mich gegen die kalte Steinwand.

"Wenn du dich weiterhin so sträubst, dann hole ich mir von Liam die Erlaubnis. Sein Wort steht in diesem Fall über deinem." Anders als Ann blieb sie vollkommen ruhig, beinahe freundlich.

"Okay, was für welche?"
Ich zog ein Notizbüchlein.
"Schieß los, ich hol dir was du willst!"

"Er steht in der Hierachie über mir und ich respektiere das... Aber dich werde ich weniger respektieren. lass mir meine Autonomie!"

"Alles was ich will? Was ist mit den Waldchroniken?" Es war das erste, was mir durch den Kopf schoss. Das Buch, dass mich mit Cron am meisten verband und das ich lesen konnte, ohne das er sich dauernd beschwerte, dass es ja langweilig sei. Darüber hinaus vergaß ich weiter über die Flucht nachzudenken. 

"LAsse ich, solange es gut geht." Sie seufzte und zog ihren Elementar zurück. "Morgen solltest du wieder was da haben."

IIch nickte, erleichtert dass es nicht zu schwer sein dürfte, dieses Buch zu beschaffen.
"So wie ich das sehe, hat Ann das Buch sogar noch. Ein ziemlicher Wälzer, da hast du was zu tun. Sie hat das mal durchgearbeitet, stört es dich, wenn das Notizen drin stehen?"

Ich seufzte.
"Okay!"
Ich war diese Disskusionen Leid.
"Dann... Bis morgen!"

Ann? War das nicht diese andere Furie, mit der ich bis vor ein paar Sekunden in einem Zimmer war? Von ihr einige Notizen zu sehen, wäre gar nicht so uninteressant. "Von mir aus.....ihr scheint ja nicht bereit zu sein, mich hier rauszulassen."

"Bis morgen und Liam wollte dich auch nochmal sprechen. Es geht wohl um dieses Soldatenmädchen. Anscheinend traut er Jodie dabei nicht, weil sie zu nett ist."

"Nurn Begleitung!", bestätigte ich.
"...Vorerst. Ich hol das Buch, gib mir zehn Minuten, okay?"

"Ist sie auch!", knurrte ich. Lam rief öfter auf mich zurück, um einen Gegenpol zu Jodie zu bilden!
Ich verliessdas Zmmer und ging die Wenigen Schritte zur Zentrale, wo er sich meistens um diese Zeit aufhielt. Ich grüßte knapp.

Vorerst. Wenn ich das schon hörte, wurde mir schlecht. Ewig würde ich es hier nicht aushalten, es war fast schon schlimmer als Folter. Aber anscheinend würden sie mich rauslassen. Und dann konnte ich immer noch versuchen von hier zu verschwinden.

Liam richtete sich sofort auf. Seine Elementare umgaben ihnen in Schemen. "Da bist du ja endlich. Du hast mich warten lassen. Du hast bestimmt auch schon die neue Gefangene gesehen?"

Ich durchsuchte Anns Bücherreagl. Ihre Regale waren das einzig private an dem Sterilen Raum. Zugestopft mit Büchern und leeren Flaschen.
Ich nahm das Buch heraus ohne die herausfallenden Notizen zu beachten: Ann war gereizt wenn es um ihren Privatbereich ging aber das mit dem Buch würde sie verstehen.
Ich war nach drei Minuten zurück
"Hier!" Ich schloss die Tür auf.
"Bitteschön. Da hast du was zu tun!"

"ich hatte bereits das VErgnügen. Sie hat versucht, mich umzubringen!", bemerkte ich trocken und brachte damit meinen Unmut zur Sprache.

Ein wenig erschrocken wich ich zurück, als sie wieder rein kam. Die Tür war abgeschlossen. Soviel zu du kannst dich hier frei bewegen, dachte ich trocken und sah zu ihr. "Danke..."

"Habe ich mir fast gedacht." Liam wirkte wirklich nicht überrascht, viel mehr vertiefte sich die Sorgenfalte auf seiner Stirn. "mir gefällt es nicht, dass Jodie ihr zu nahe kommt. Joy ist kein schwacher Elementar, aber wenn Jodie nicht reagiert, tut sie es auch nicht. Deswegen wirst du auch auf die Gefangene achten."

Ich legte das Buch auf ihr Bett.
"Gern. Und verrat es nicht ann. Sie hat das DIng ewig nicht mehr angerührt! Aber man muss es hr nicht auf die Nase binden!"

"Ich bin nicht ihr größter Fan!", gestand ich.
"Andere eigmem sich wohl besser für den Job!"

Oho Stress im Paradies. Kurz grinste ich, nahm dann aber das Buch und blätterte durch die ersten Seiten. Tatsächlich waren überall kleine notizen, zum Teil sogar Zeichnungen und diese mit viel Liebe angefertigt, wenn ich es auf den ersten Blick einschätzen musste.

"Nein, eben deswegen bist du ideal. Du wirst nicht zurückschrecken und außerdem...sie nutzt Holz. Alex hat es mir gesagt. Das ist doch dein Spezialgebiet. Du musst darüber hinwegkommen. Zugegeben, wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich sie sofort umgebracht, aber nachdem ich darüber nachdenken konnte. Aber jetzt kann sie uns wirklich nützen. Auch dir."

"Stöber ruhig ein wenig! Sie hat sic mal sehr für diese Dinge interessiert! Ich lass die Tür zu meinem Zimmer offe, falls du was brauchst oder fragen hast!"

Ich senkte den Blick.
"In der Hinsicht bin ich vielleicht tatsächlich perfekt. Ich bin Spezialist in holz und Waser. Ich bevorzuge den Sammelbegriff 'leben'. Aber das bedeutet nicht, dass ich mit diesen Arten besonders gut umgehen kann. Wie du weisst, habe ich keinen Elementar!"

Etwas anderes hatte ich auch nicht geplant. Wenigstens war die Tür offen, aber selbst das half mir nicht weiter. Sie war sicher da draußen und in meinem jetzigen Zustand kam ich nicht weiter. 

"Das weiß ich alles, aber es wird Zeit, dass du dich wieder erholst. Du kannst mit deinen Fähigkeiten einen anderen Elementar finden. Und für die erste Zeit ist es vielleicht auch nicht schlecht, wenn du mit einem Holznutzer umgang hast-"

ann
Ich schüttelte den Kopf und blickte ihn ernst an.
"Ich möchte keine neuen elementare. Körperlich bin ich gut kampffähig, trotz der Einschränkung! Und auch ohne Elementare bin ich ziemlich gut. Dank dem hier!"
ich wirbelte mein MEsser in der Luft. Diese Art von Stahl war höchst selten. Eisstahl, in der lage, Elementare zu verletzen.

"Ich weiß. Ich war derjenige, der dieses Messer für dich geschmiedet hat, vergiss das nicht." Aus dem Boden erhob sich einer seiner Elementare, ein etwa 4 Meter langer Alligator mit einem riesigen Maul, ganz aus einzelnen Metallstücken zusammengesetzt. "Ohne mich hättest du das nicht geschafft. Was damals geschah war tragisch, aber es soll nicht dein gesamtes Leben bestimmen."

"Das tut es nicht!", widerspreche ich.
"Ich habe nur einen anderen Weg gewählt als ihr!"

"Trotzdem wirst du das tun, was ich sage..ich..." Einen Moment hielt er inne und sein Elementar gab ein leises fast schon beruhigendes Zischen von sich. "Tut mir leid. Es ist nicht fair dir gegenüber so zu sprechen. Aber du wirst dich bitte darum kümmern."