4. Story ~

Ich hatte Kron über joy vermittelt, dass er innerhalb eines kleinen Areals bleiben sollte, beziehungsweise hatte ich ihn darum gebeten. Ich ging grundsätzlich respektvoll mit elementaren um und er war eher kooperativ.
Als er stoppte landete ich am Boden und joy zog ihre Kreise über mir.
"Wo sind wir hier?", fragte ich und blickte mich um.

"Das ist das Zentrum dieses Waldes...sein Herz. Wir sind nun mitten drin. Kron kennt den Beschützer des Waldes. Sein Name ist Arek." Ehrfürchtig deutete ich eine Verbeugung vor dem Baum an. "Wenn er es nicht will, wirst du nicht hierher finden. Feindest du dich mit ihm an, verlierst du dich zwischen den Bäumen. Alle Elementare in diesem Wald gehorchen ihm."

Ich deutete eine ehrerbietige Verbeugung an.
"Dann ist es mir eine umso größere ehre!&, sagte ich und ließ den Blick schweifen.
Ein Windstoß zertauste uns die Haare.

Nachdenklich betrachtete ich den Baum und suchte nach einer kleinen Bewegung, die auf den Elementar hinweisen konnte. Kron stand nahe am Baum. Als er ihn berührte, begannen die Knospen an seinem Geweih zu blühen und ich wusste, dass wir willkommen sind. Das ich ausgerechnet mit einer Feindin an diesem Ort war...aber der Elementar unternahm nichts gegen sie. Vor ihm waren Menschen zuerst gleich und zeichneten sich dann durch ihre Handlungen und ihrem Herzen aus. Es war wirklich bewundernswert.

Ich beugte mich zu der knochigen um uralten Rinde. Sanft legte ich meine Hand auf das warme holt, das so unfassbar viel gesehen hatte.
"Das ist so beeindruckend.., größten Respekt!", flüsterte ich und legte meine Stirn kurz an den Baum, atmete den Duft von Erfahrung und mütterlicher liebe.
Ich löste mich wieder
"Du hast ein wunderbares Element!", sagte ich zu dem Mädchen.

Ich lächelte, nur kurz, aber ich war stolz. "Es ist nicht nur Kron. Hauptträger ist in diesem Fall Arek, aber sie verbinden ihre Kräfte, wenn sie sich sehen. Daher kann man ihrere Energie hier spürbar wahrnehmen, auch wenn man nicht mit ihnen verbunden ist." Liebevoll strich ich über Krons Hals und musterte ihren Elementar. "Wie hast du ihn kennen gelernt?"

Ich lachte leise.
"Ic glaube, er Joy war schon immer bei mir. Du hast bei Luft auch nicht unbedingt nur einen exakt abgegrenzten elementar. Um uns sind Tausende. Sie verschwimmen ineinander wie du es mit Kron auch beschrieben hast. Sie verbinden ihre Kräfte. Früher durfte ich mich nicht unbedingt frei bewegen. Und joy war mein Fleckchen Freiheit. Wir haben lange gebraucht, um uns anzunähern aber dann nahm er mich ein mal mit raus. er hat mich nicht getragen sondern geleitet und in dieser Freude über Geschwindigkeit, Leichtigkeit und Freiheit waren wir plötzlich eins!

"Dann verbindet euch wohl der Wille nach Freiheit...ich glaube ein Windelementar wäre nichts gegen mich...ich habe schreckliche Höhenangst. Mein Vater besitzt einen und hat mich einmal Fliegen lassen. Ich dachte, ich würde sterben. Da bin ich wohl etwas bodenständiger."

"Die Wurzeln fest im Boden, hm?"
Ich lachte und schaute sie an.
"Wie hast du Kron denn kennengelernt?"

"Das ist an sich gar nicht so lange her....bei uns auf dem Wehrhof hatten die meisten einen Elementar seit sie 6 Jahre alt sind. Ich hatte mit 12 noch keinen gefunden und auch wenn meine Eltern es nicht gezeigt haben, waren sie besorgt, dass mit mir etwas nicht stimmen könnte. Ich hab einmal ein Gespräch belauscht, als sie beraten haben, wie es mit mir weitergehen sollte. Ich bin darauf einfach in den Wald gerannt, weil ich beweisen wollte, dass ich auch ohne Elementar gut klar kommen...naja am ende hatte ich mich heillos verlaufen und als ich kurz davor war aufzugeben, hat sich plötzlich eine Lichtung eröffnet und Kron stand direkt vor mir. Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich erschrocken habe. Ich war die ganze Nacht bei ihm auf der Lichtung und er hat mir soviel über sich erzählt und dann konnten wir uns einfach nicht mehr trennen."

"Gut Ding will Weile haben!", stimmte ich zu.
"Als kleines Kind hatte ich auch keinen Vogel, weil ich am Anfang keinen durfte. Natürlich kann das niemand beeinflussen aber sie haben mir verdammt Angst gemacht. Ich war am Ende 12 als ich joy begegnet bin. In der Pubertät sozusagen. Ich bin die Tochter einer Sklavin"

"Wir hatten Sklaven auf unserem Wehrhof. Mein Vater hat sie arbeiten lassen, bis sie sich frei kaufen lassen. Manche haben dann wiederum Familien auf dem Hof gegründet, wodurch wir immer größer wurden."

"Ich habe von dieser Art Leben nicht viel mitbekommen! Meine Mutter hat mich mit fünf freigekauft. Also hatte ich da eine großartige chance. Ich habe auch nie als Sklavin arbeiten müssen oder so, ich durfte nur nicht im Weg herumstehen!"

"Dann hattest du gar kein so schlechtes Leben. Du warst ja ein freier Mensch. Wieso hattest du dann solche Probleme." Mittlerweile saß ich auf dem Boden und hatte mich mit dem Rücken an den Baum gelehnt."

"Ich hatte kein schlechtes Leben oder so!", bestätigte ich. "Ich würde von meiner Mutter geschützt und sie hat sich für mich die Seele aus dem Leib geackert. Ich bin früh hierher gekommen, das hier ist sozusagen meine Familie. Aber ich hatte die ersten Jahre alles außer Freiheit und meinem mutter hat ihre Freiheit für die meinige gegeben. Deshalb muss ich sie bewahren. Das ist das einzige, was ich noch von ihr habe.

Und dann landete man bei den Rebellen. War das nicht eher eine Antiohaltung wie bei einem Kind. Doch ich fragte nicht, weil ich nicht wollte, dass der Moment vorbeiging. Nicht, dass wir die Elementare mit einem Streit verärgert hätten.

"Ich glaube das ist schwer zu erklären. Aber wenn man in eine Familie kommt, dann kann sie noch so seltsam sein - sie ist immernoch familie!"
Ich blickte zu ihrem Elementar.
"Erde... Und somit auch Holz... Waren für mich auch immer etwas sehr familiäres von der Ausstrahlung her.

Bin Off
Schlaf gut <3

Also fühlte sie sich bei diesen Leuten Zuhause. Es stimmte, dass ich mich in Krons Anwesenheit sehr wohlfühlte. Erd und Holznutzer waren eben sehr stur, aber beschützten auch und deswegen...musste ich hier weg. "Bitte lass mich gehen"

"Das kann ich nicht tun!", sagte ich, mit einem mal ehrlich bedauernd.
"Ich kann dich nicht gehen lassen bis du vergessen hast, wie albern diese Idee von Loyalität und Verrat war. Es wäre... Verrat!" Ich schmunzelte.

"Meine Ideen sind nicht albern...ich erfülle jede Bedingung, sofern sie mit meinem Glauben vereinbar ist, aber...ich will nicht mehr in diese dunkle Höhle...bitte...es muss doch für dich da unten genauso schlimm sein. Schließlich ist Erde die Schwäche von Windnutzern."

"gerade deswegen fasziniert mich!"
Ich musste aber zugeben, dass das nicht der natürlichste Raum für mich war.
"Wenn ich dir mehr vertraue, dass du nicht abhaust, dann können wie uns oben einen Pavillion gönnen!"

Und das wiederum klang eindeutig nach Gehirnwäsche. Wenn ich gehorchte, dann würde ich nicht frei kommen, sondern konnte mir nur selbst einen goldenen Käfig errichten. Das von jemanden zu hören, dem Freiheit das höchste war, grenzte fast schon an Hohn.

"Sonst hätte ich Angst, dass du dich verpisst. Das verstehst du bestimmt!"
Ich seufzte.
"Ich fühl mich hier ja auch nicht so ganz wohl!

"Was heißt verstehen...du kümmerst dich wohl auch nur um mich, weil du ein schlechtes Gewissen hast, das du mich nicht umbringen konntest", brachte ich nach einer kurzen Stillephase über die Lippen. Aber es stimmte doch, hätte mich Kron nicht geschützt, der Pfeil hätte sicher mein Herz getroffen.