4. Story ~

"Vielleicht... solltest du einfach mal mit ihr reden!", sagte ich zögerlich.
"Möglciherweise versteht sie dich besser!" ICh musterte sie vor diesem Baum der so friedlich wirkte.
"Wasser hätte zu dir gepasst!", rutschte mir raus.

Wasser würde zu mir passen? Ich war mir nicht sicher, ob sie damit Kron beleidigte. Schließlich war er mein erster Elementar und ich war verdammt stolz auf ihn. Nach einigen Sekunden stockte ich und begann von vorn. "Nun ja....sofern sich ein Wasserelementar mit mir verbinden möchte, wäre ich nichts abgeneigt, doch momentan ist Kron mein einziger Elementar und auch damit bin ich recht zufrieden...und was das Gespräch mit dieser Muriel angeht...ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Besser als in der Hähle zu vermodern." Ich erinnerte mich daran, dass die Krankenstation näher am Ausgang lag.

`"Ich will ja auch nicht Kron kleinreden.. Es fiel mir nur so auf!", ruderte ich ein wenig zurück. Ich wusste, dass Muriel nicht immer mit unseren Taktiken konform ging, aber sie war ein liebenswerter Mensch und es könnte einiges bewirken, wenn sie mit ihr redete.
"Komm mit zurück!", sagte ich sanft.

"Nein...." Meine Stimme war ruhig und besaß doch einen festen Klang. Ich wollte einfach noch nicht diesen Ort verlassen, der mir eine Illusion von Freiheit schenkte. Ging ich zurück, wäre ich doch nur wieder eine Gefangene in diesem verworrenden Höhlensystem.

"Okay....!"
Ich liess mich aufs Moos sinken.
"Dann bleiben wir...!"

Ich sah einen Moment fast schon überrascht zu ihr herunter. Eigentlich hätte ich erwartet, dass sie mich zurückbringen würde. Ob sie sehen wollte, wann ich nachgab? Im Wald konnte ich es ewig aushalten.

Ich lehnte mich an die Rinde und blickte in den Himmel, wo Joy friedlich ihre Kreise zog. Ein Lächeln schlich über mein Gesicht.

Nach einer Weile ließ ich mich neben ihr aufs Moos fallen und folgte ihrem Blick. Ich wollte wirklich nicht wieder dorthin zurück. Was sollte ich denn da?

"WIr können das spiel nicht ewig treiben!"; merkte ich sanft an.
"Irgendwann müssen wir zurück!"

"Sag das nicht...nur weil ich sage, dass ich nicht weglaufe, muss das nicht gleichzeitig heißen, dass ich wieder zurückkommen", bemerkte ich mit ebenso ruhiger Stimme. "Auch Versprechen kann man sehr subjektiv interpretieren."

"Ich vertraue dir, dass du dich an die absprache zwischen uns hälst!", sagte ich ruhig und blinzelte in den Himmel.
"Es ist kein Versprechen der Worte gewesen, sondern ein kurzes abkommen zwischen uns!"

Im Moment wollte ich gar nicht daran denken. Dann wäre ich nur wieder eine Gefangene und nicht mehr.
"Ihr...werdet mich umbringen, oder? Ich meine...ich werde euch nichts verraten. Euch bleibt nichts anderes übrig", meinte ich schließlich in die Stille hinein.

"Im Moment komme ich ganz gut mit dir klar--- Aber in zwei Monaten haben wir einen großen Angriff und ich weiss nicht, ob wir da die Kapazitäten haben, auf dich aufupassen!"

Großen Angriff? Dann war das bestimmt auf die Hauptstadt abgezielt. Durfte ich das zulassen? Doch mir fehlte die Kraft etwas dagegen zu tun und zudem kam mir das alles jetzt sehr weit weg vor. "Also werdet ihr mich dann töten....dann...dann mach es lieber jetzt...ich will nicht nur in der Höhle bis zu meinem Tod verrotten." Meine Stimme, wie auch mein ganzer Körper zitterten und Kron lehnte sich leicht gegen mich. "Keine Sorge, ich lasse dich vorher frei", tröstete ich ihn, doch er stieß mir unwirsch in den Rücken. "Au."

"Es tut mir leid!", sagte ich und blickte sie sanft von der Seite an.
"Aber diese Gnade kann ich dir nicht erteilen. Ich habe den glauben daran, dass wir auf eine Einigung kommen. Dass du lernst, über den idiologien zu stehen. Etwas was ich nicht kann - meinst du, das geht?"

"Von mir etwas zu verlangen, was man selbst nicht könnte...das ist schon sehr dreist", entgegnete ich mit einem traurigen Lächeln und streichelte Kron, bis er sich friedlich neben mir niederließ. Irgendwie machte es mich auch glücklich, dass er sich weigerte sich von mir zu trennen. "Selbst, wenn ich mich von dem Fürsten abwende...ich könnte euch nicht unterstützen."

"Daran siehst du, dass ich es ernst meine... Ich möchte gar nicht, dass du auf unsere Seite kommst. Es gibt Konfliket, die ich nicht beurteilen kann, weil ich zu tief drin bin! Wenn du neutral wärst, könnte ich dir an dieser Stelle vertrauen. Von denen hier kann es niemand sein! Das dürfte klar sein!"

"Du drängst mir eine Rolle also Vermittlerin auf." Es war wirklich lächerlich. Beinahe hätte ich gelacht und doch begann ich ernsthaft darüber nachzudenken.

"Nein. Du musst nicht zwischen zwei Parteien vermitteln. Nur eine Beratung für mich. Mein Freund will beispielsweise auch Elementare zur direkten Tötung einsetzen, wie ihr es tut. Ich frage mich, ob das klargeht. Fernab davon, ob es notwendig ist u mit der Hauptstadt konkurrieren zu können... Oder so... Ist das okay? Fern ab von allen Ideologien?"

"...es gibt Elementare, die Menschen töten. In den Bergen, da wo ich herkomme zum Beispiel kommen oft Menschen in den Elementarstürmen ums Leben. Auch Waldgeister wie Kron einer ist, haben schon einige in ihren Dörfern sterben lassen", überlegte ich laut. "Allerdings sollte man sie niemals zwingen, wenn sie es nicht wollen. Allgemein sollte es das letzte Mittel sein, jemanden umzubringen. Das ist zumindest meine Meinung zu dem Thema. Konntest du das nachvollziehen?"

Ich hörte mir aufmerksam zu und die Hoffnung in mir stieg, dass ich in ihr das gefunden hatte,w as ich nun schon ein Weilchen suchte.
"Das ist komplett nachvollziehbar!"; bestätigte ich. "Ich weiss, dass Elementare töten,d as ist normal und der Lauf der Natur. Aber mal ehrlich - Das man das für sich selbst oder seine eigene Ideologie nutzen? Egal welche das jetzt ist und wie überzeugt man von ihr ist?"

"Es ist nachgewiesen, dass Elementare zum Teil die Persönlichkeit des Menschen eingehen mit dem sie einen Vertrag haben. Gleichzeitig prägen sie aber auch uns...Elementare sind ein wenig wie Menschen, wenn es um ihre Persönlichkeit geht. Es gibt dort auch böswillige, die gern töten. Ihnen muss man nichts aufdrängen...aber wie bei Menschen, muss man auch bei Elementaren auf ihre Bedürfnisse achten. Es gibt da keine klare Linie. Man muss alle berücksichtigen, so gut es eben geht."

Ich seufzte leicht. Diese Aussage hatte einen doppelten Boden. Sagte gleichzeitig ja und nein.
"Sowas ist schwer, hm?"

"Man sollte niemanden zu etwas zwingen, egal ob Mensch oder Elementar. Und wie gesagt...man sollte sich nicht töten. Das ist das Problem...in einem krieg, wo es ums töten geht."

"ja, das ist es wohl..." Ich zuckte mit den Schultern.
"naa, wie auch immer. Wir haben ja eine Überbevölkerung, also scheiss drauf!" ich presste leicht frustriert die Lippen zusammen.