2. Story ^-^

Sprechender Berg? Ein wenig entrüstet zog ich mir die Decke wieder halb vom Kopf und sah wieder zu ihr. "Wie ist das so? Ine iner besetzten WOhnung?"

Ich lachte.
"Ganz cool! Ziemlcih frei. Es sind halt Wohnungen die niemand haben will! Also ist da manchmal schimmel und manche Türen sind kaputt! Ab und zu wird man rausgeschmissen. Aber man kommt und geht wann man will und es sind immer irgendwelche abgefahrenen Punks da mit denen man quatschen kann. Wir waren noch sehr jung und wurden von einingen unter die Fittiche genommen!"

"Aber da hat man doch weder Strom, noch warm Wasser und wo bekommt man Essen her? Und diese Punks...was sind das für Menschen?" Vor der Anstalt war ich nicht viel herum gekommen, hatte es auch nie gewollt und kannte deswegen wohl auch nur das, was jeder schon mit 10 Jahren wusste.

"Man klaut es sich zusammen!", gestand ich.
"ohne Elektrizität zu leben hat einen gewissen reiz... Und manche haben gearbeitet! Punks... wie erkläre ich das schnell? Punk ist eigentlich ein Musikgenre- eine riesige Gesellschaftskritik. Deshalb sind Punks meistens aussteiger und versuchen sich auch äusserlich abzugrenzen!"

"Also einfach Menschen, die entfernt von anderen Menschen leben. Aber ist klauen nicht falsch? Sowas sollte man nicht machen und..hast du gearbeitet?"

"Ja, sowas sollte man nicht machen! Aber wnen man keine andere Chance hat, dann macht man irgendwann alles um sich und die Familie zu versorgen! Ich hab alles mögliche gemacht. Ich habe... Zeitungen ausgetragen und in einem Café gejobbt. Sowas.

"Also eigentlich lebt man wie alle anderen, nur denkt man irgendwie anders. Sowas wie eine alternative Familie?" Ich wurde automatisch hellhörig. Daran hatte ich früher niemals gedacht. Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt und davon überzeugt, dass alle Menschen gleich waren. Alle verlogen und nur auf ihr eigenes Glück aus. Aber hier war das wohl anders.

"ja, so ein bisschen soo. und man muss sich wieder um die ureigensten Bedürfnisse kümmern. Was kann ich essen? wo schlafe ich? Wo wasche ich mich? Da geht viel Oberflöchlichkeit flöten!"

"Aber nicht auch irgendwie die persönlichen? Wenn es sozusagen um das eigenen Überlegen geht, dann zeigen doch die Menschen ihr wahres Gesicht und das ist doch niemals gut."

"Doch natürlich. Alles ist voll Egoismus. Aber man ist auch aufeinander angewiesen. Alle sind noch Menschen und somit Egoisten. Aber faire Egoisten und daraus wird es ausgeglichen!"

"Faire Egoisten..." Wenn ich so darüber nachdachte, war ich ja auch egoistisch gewesen, in der Sache mit Elisabeht. "Da hast du wohl recht. Aber es gibt viele, die es übertreiben", linderte ich meine Aussage etwas ab.

"Es gibt immer Menschen die dich beklauen oder so, wenn es ums Nötigste geht. Aber das ist dann nicht so schlimm. Sie haben es wirklich gebraucht und du startest eh jeden Tag bei Null - also was solls!" >Ich zuckte mit den Schultern.

"Tue ich das? Naja, wenn man hierdrin ist, ändert sich auch nichts. Man hat immer denselben Tagesablauf. Morgen werden wir wieder aufwachen und es wird mehr oder weniger dasselbe geschehen...es sei denn, Elisabeth schafft es deine Betreuer zu überzeugen, dass wir zusammen in den Zoo gehen können. Das wäre aufregend."

Ich nickte.
"Und für andere ist es dann dder alltag in den Zoo zu gehen und hierher in eine Anstalt zu ko,mmen wäre etwas besonderes... Ist das nicht seltsam?"
Die Tür öffnete sich und Jamies Betreuerin kam herein. "Es geht klar!", sagte sie knapp.

"W.Wirklich?" Ich schaute aus dem Bad heraus, streifte mir schnell das Shirt über und umarmte sie. "Danke, Danke, Danke, Danke!"

Elizabeth hob abwehrend die Hände.
"Hey, Hey, ganz ruhig, kleine! Alles wird gut! Es war nicht leicht, das durchzubekommen!"
Sie erwiderte die Umarmuung.
"Wenn ihr was anstellt bin ich am Arsch!"

"Werden wir nicht. Wir wollen nur in den Zoo und uns die Tiere ansehen. Versprochen."

Elizabeth musterte das Mädchen, dann ging ihr Blick weiter zu Sasha.
"Ich würde mir nicht so sicher sein! Aber du wolltest ja mehr Verantwortung übernehmen, also übernimm Verantwortung für deine Mitbewohnerin. Josh vertraut ihr nicht"

"Man kann ihr vertrauen. Ihr habt es nur nicht verdient. Wenn ihr sie zu ihrem Bruder lassen würdet, dann wäre die Lage nicht so schlecht:"

Elizabeth schüttelte mit dem Kopf.
"Es ist nicht an mir das zu entscheiden. Und tatsächlich hat der Junge recht wenn er sagt, dass sie rein rechtlich gesehen nicht zu ihm darf, weil sie nicht ein Teil seiner Familie ist!"

"Dann ist es ein dummes Gesetz", erklärte ich mit einem leichten Schmollen und flüchtete mich schließlich ins Bett. "Wann darf sie zu ihm?"

""Das musst du mit Josh besprechen..."
"Lass stecken!", ging ich (Sasha) dazwischen. "Ich habe schon versucht, mit ihm zu reden und ich bekomme das sicherlich hin! ... Langfristig."

Damit war die Diskussion wohl beendet. Das Plüschtier verstecke ich unter der Decke, während ich mich gleichzeitig hinlegte. Es war mir irgendwie noch immer peinlich, wenn mich Elisabeth damit sah. Ich wollte einfach nicht zu kindlich wirken, auch wenn ich das Gefühl hatte, es vor Sasha nicht verstecken zu können.

ICh war wieder leicht frustriert, weil sie die Sprache auf meinen Bruder gebracht hatte.

Elizabeth musterte beide. Sie merkte von Sasha ausgehend eine negative Stimmung aber das war bei der Sache verständlich. Sonst schien alles okay zu sein.
"Noch irgendwas?" Sie legte einen Acrylblock auf das kleine Tischchen am Fenster, gemeinsam mit Farbe.
"Ich habe dir was zum Malen geholt. Wir haben heute Abend noch eine Therapiestunde! Und Josh wollte nochmal mit Sam reden, morgen geht es in den Zoo!" SIe nickte zufrieden. "Noch was?"

"Noch eine Stunde?" Ein wenig verstört verzog ich das Gesicht. Ehrlich gesagt hatte ich darauf nicht wirklich Lust, aber immerhin hatte ich jetzt Farbe und hatte etwas zu tun. "Na gut...aber warum denn?"