1. Rs-Story

Ich konzentrierte mich auf das was ich da gerade tat, verschwand in dieser alternativen welt der Erinnerung, Leidenschaft und Jugendlichkeit. in der welt des Risikos. Das Publikum nahm ich nicht oder nur kaum wahr.

Maddy blickte überrascht auf. "Du hast doch gar nicht ausgetrunken, wo willst du denn so plötzlich hin?", fragte sie flüsternd und rutschte vom Hocker

"Weg von hier." Mehr wollte ich nicht sagen und ging dabei auch schon zum Ausgang. Wenn das wirklich Sam war, war sie erstens alt geworden und zweitens wer wusste schon, ob sie allein hier war. Vielleicht hatte sie doch noch KOntakt zur Akademie und auf Ärger war ich nicht aus. Ich hatte es geschafft das alles zu unterdrücken, ich wollte nicht, dass diese Erinnerungen wieder aufwallten.

Maddy griff ihr in den Arm. "Was machst du da, wo gehst du hin?", unerbrach sie. Ihre Reflexe kamen auf. "Du musst schon auf mich warten!"

Ich zuckte zusammen und schaute auf, ohne die Aufmerksamkeit groß zu verlieren. Ich sang weiter und erblicke in der Tür die Silhouette eines Petty-Coat_ROcks, eines Rockabillykleides. Ich musste sofort an die unetrirdischen Vampire denken und auch die Silhouette ansonsten kam mir bekannt vor

Die Musik im Hintergrund verklang nicht, klimperte weiter vor sich hin. "Dann komm jetzt mit. Von mir aus trink aus und ich warte draußen, aber ich kann hier keine Sekunde länger bleiben. Bitte versteh das", flüsterte ich ihr zu und starrte dabei auf ihre Hand, die meinen Arm noch immer umklammert hielt. "Ich erklär es dir nachher."

Maddy zögerte, nickte dann aber und blieb drinnen um ihren drink auszutrinken. hatte sie das Mädchen auf der bühne so aus der Fassung gebracht?

Dann war der Song auch schon vorbei und die hinter der Bühne amchten dan Daumen nach oben, ich sollte zum Ende kommen. Die nächsten waren bereit. Ich stand auf und verabschiedete mich mit einem milden Lächeln auf den Lippen vom Publikum, den Leuten an ihren Tischen.

Draußen atmete ich mehrmals ein und aus, versuchte zu fassen, was ich da gesehen hatte, wen ich da gesehen hatte. Es war 10 Jahre her, dass ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Blonde Haare, sie hatte erzählt, dass das ihre natürliche Haarfarbe war. Sie hatte sie nicht mehr gefärbt. Sie war älter, viel älter, hatte sich verändert....doch die Stimme und der Stil ware gleich, auch wenn ich die Lieder nicht kannte. Ohne Zweifel war es Sam gewesen. Ob andere hier auch waren?

Ich wurde beglückwünscht zur Songwahl. Es habe gut hereingepasst, zwischen Sehnsucht und Leidenschaft. Aber ohne Langeweile, ohne zu viel gleichermaßen. Mehr bekam ich erst einmal nicht an Rückmeldung, aber das lag eher einfach an mir, denn ich drängte mich schnell an den Mädchen vorbei. An der Bar noch so ein Mädchen im Sechziger-Kleid. Was sollte das, war die nicht viel zuj ung um hier zu sein? Auch nicht viel älter als meine Gwen. Fünf Jahre höchstens! Ich stürmte raus. Da war dieser Lippenstift, diese Firsur... aber sie war nicht um einen tag gealtert.
"Elly?", flüsterte ich.

Ich stoppte kurz, hatte ihr den Rücken zugewandt. Es war also Sam. Ich zögerte und fürchtete meine eigene Reaktion. Das dort war das alte Leben. Drake würde mich umbringen, wenn er davon erfahren würde oder vielleicht auch Sam....Jahre trennten uns nun. Es wäre nicht gut zurückzublicken. Ich redete es mir ein, wieder und wieder. Entschlossen ging ich die ersten Schritte, zwei, drei vier, solange hielt sie, diese Entschlossenheit alles beizubehalten, nicht zurückzuschauen auf das alte Leben. Dann zerbarst sie und ich drehte mich langsam zu ihr um. 10 Jahre waren eine lange Zeit bei einem Menschen. Sie konnten viel verändern. "Du bist alt geworden....27, oder?", hauchte meine Stimme, erreichte Sam nur mit Mühe.

Als sie mir hier im leicht anbrechenden Licht des morgens gegenüber stand zuckte ich innerlich zusammen. Es fühlte sich an wie eine kleine Zeitreise. Sie war stark geschminkt. Aber ansonsten diese jungen, sanftem Züge. Das gleiche Haar. Der Blick ein wenig härter als ich es gewohnt war.
"Alt", wiederholte ich mit leicht zusammengepressten Lippen. Das Wort machte mir Angst.
"Aber ja... 27!" Die Stimme hatte die gleiche blockierend gespielte Festigkeit, die sie immer hätte wenn ich etwas zu überspielen versuchte. So hatte ich damals geklungen, wenn ich high nach Hause gekommen war und normal getan hatte.
So lange war das Her

"Was willst du in der Bar?" Mein Blick streifte sie gefährlich. Mein Körper reagierte auf ihre Nähe mit einer Abwehrreaktion. Die Iris verfärbte sich rötlich, langsam lief ich in einem Halbkreis um sie herum, nährte mich jedoch nicht. Viel mehr nahm ich mir Zeit sie zu mustern, sicher zu sein, dass hier niemand anderes war. Mein erster Eindruck bestätigte sich. Leichte Fältchen an den Augenwinkeln, Augenringe, die zu wenig Schlaf und zuviel Stress zeigten. Blonde Haare, ausgedünnt durch das jahrelange Färben, noch immer mit einem blauen Schimmer und dunklen Spitzen, die man für bläulich halten konnte. 
Noch immer war sie schlank, das bauchfreie Oberteil versteckte nicht viel. Muskulös war sie nicht, eher marger, ob sie noch Drogen nahm? "Lebt dein Kind noch?" Ich neigte den Kopf ein kleines Stück und blieb schließlich stehen. Uns trennten nur zwei oder drei Schritte.

Wer hatte ihr beigebracht so zu reden? Jahrelang war sie mit mir herumgestreift. Trotzdem hatte sie sich mein fluchen nie angewöhnt. Und jetzt waren zehn Jahre vergangen und sie ging direkt auf die punkte, die schmerzten. Das hatte sie früher nie getan.
Zehn Jahre. Auch sie hatte sich verändert. Selbst wenn ihr Äußeres das vergessen ließ. Es war beängstigend - dieses raubtierhafte im Gesicht. Wie damals bei Luke - dieses eine mal als er sich komplett vergessen hatte.
"Ja. Gwendolyn führt ein normales, geregeltes Leben!"

"Gwendolyn? Ein ungewöhnlicher Name?" Es kostete mich Mühe die Distanz aufrecht zu erhalten. Es war falsch, was ich tat, aber sie war mir doch nachgelaufen. Also war es nicht meine Schuld. "Und du bist jetzt eine normale Mutter? Kannst du das überhaupt?" Ich bleckte leicht die Zähne, nicht aggressiv, sondern provozierend. Ich wollte ihr zeigen, dass ich nicht mehr die kleine Elly von damals war.

"Hör auf damit, Elly. Ich unterschätze dich schon nicht. Du hast dich nie beweisen wollen, was ist denn da passiert in den zehn Jahren?" Ich seufzte leicht. "Na gut, ich nehme mal an, dass ich mich da zurückhalten sollte, was Veränderungen angeht...!" Ich blieb still stehen, ging auf ihr 'um-mich-rum-schleichen' nicht ein. "Bleib doch mal bitte stehen. Du bist nicht mehr Vampir als du es damals warst, und da konnte man sich auch mit dir unterhalten!"
Ich zupfte an dem top. Ich musste eine Mitte finden - ich glaubte, dass Elly da noch drin war aber ich wollte nichts sagen was sie komplett verscheuchte!

bleibst du on?

Wieder bleckte ich leicht die Zähne und schüttelte mit dem Kopf. "Was willst du hier Sam? Was willst du von mir?" Aus dem Augenwinkel sah ich bereits den Himmel hinter der Häuserfront aufhellen. Bis zum Sonnenaufgang waren es nur noch wenige Minuten und schon jetzt spürte ich ein leichtes kribbeln auf der Haut. Maddy müsste so langsam zurückgehen, ob sie uns dabei sehen würde? Zumindest konnte Drake nicht mehr aufkreuzen. 
"Ich habe dir nichts zu sagen und du mir wohl genauso wenig...."

"Ich muss sagen... Ich habe dich hier nicht erwartet. Ich hab mir nur mal wieder einen Abend um die Ohren schlagen müssen!" Mir fiel etwas ein und ich suchte ihren Finger nach einem Ehering ab. Tatsächlich. "Drake? Wie waren Flitterwochen?" Ich lachte leise, beinahe entschuldigend.
"Luke und ich haben heute über dich geredet. Er vermisst dich!"

Ich versteckte meine Hände hinter dem Rücken, fuhr mit den Fingern dabei über den Ring. "Dann bist du also immer noch mit ihm zusammen. Wie schön für dich. Ich vermisse ihn kein bisschen....und dich genauso wenig", murmelte ich leise, konnte sie aber nicht ansehen, als ich das sagte. "Ich muss jetzt gehen..." Die Sonne zeigte sich und das erste Brennen machte sich auf meiner Haut bemerkbar.

"Wir sind nicht zusammen!", widersprach ich. "Aber nicht jeder Haut nach der kleinsten Unebenheit ab. Wir bekommen uns irgendwie zusammen und es ist schön, da nicht allein durch zu müssen!"
Ich nahm den Zettel raus, auf dem ich mir den Text des Songs nochmal notiert hatte und kritzelte unten meine handynummer und unsere Adresse hin.
"Falls du das auch mal so siehst... Aber, wenn du das nutzt um die kleine zu bedrohen - dann wirst du verdämmt Probleme mit Luke bekommen!"

Es waren ihre letzten Worte, die mich unglaublich aufbrachten. Ohne Mühe überwand ich die kurze Distanz im einem Sekundenbruchteil und nahm ihr den Zettel aus der Hand. "Welche Unebenheit? Übrigens Sam es ist ja niedlich, dass du über meinen angeblichen Fehler hinwegsiehst und Vertrauen einforderst, aber schon wie du mir deine Kontaktdaten gibst und im selben Moment fürchtest, dass ich sein kleines Töchterchen anfalle....es widert mich an. Hast du angst ich stehle Sie, weil sie mit mir verwandt ist? Keine Sorge, daran habe ich kein Interesse." Ich hatte mich in Rage geredet, war wütend und verletzt. Die Sonne brannte auf meiner Haut, die erste Hautschicht löste sich, doch dem könnte ich Keine Beachtung schenken.

Ich blickte sie weiterhin kühl an, ließ mich nicht so schnell beeindrucken. Wer mit einem fast pubertären Kind zusammenlebte hielt auch ein paar Vampire aus. Ich zuckte nur zusammen , als sie wenige centimeter vor mir zum stehen kam.
"Ich fordere kein Vertrauen Ein. Ich vertraue dir schließlich auch nicht. Ich dachte nur, es sei... So etwas wie eine Anlaufstelle. Eine Chance. Aber mach mit der Adresse was du willst!" Ich zuckte mit den Schultern.
"Ich vertraue vor allem Drake nicht, wenn er es damals geschafft hat dich so umzudrehen dass du ihm mehr vertraut hast als mir!"

"Er hat mir wenigstens die Wahrheit gesagt t, anders als all die anderen an der Akademie und bisher hat er dieses Vertrauen auch nicht missbraucht. Er ist nicht so, wie es alle anderen behaupten. Dort im Untergrund ist Eine Ganz eigene Welt..." ich knullte den Zettel zusammen und ließ ihn in meiner Tasche verschwinden. "Auch Jetzt wurde ich dich nicht verraten. Aber ich komme nicht zurück." Meine Zeit lief ab. Der Schmerz auf der Haut werde langsam unerträglich und die alten Gefühle vermischten sich mit ihm. "ich kann Einfach nicht..."

Ich schüttelte langsam den Kopf. "Du klingst wie ich wenn ich über Drogen gesprochen habe. 'Es ist nicht so, wie du dir das vorstellst... Eine ganz eigene Welt!'. diese Floskeln kenne ich!"
Ich kräuselte die Nase. Der Anblick machte den Geruch von verbranntem Fleisch in meiner Nase breit.
"Du solltest gehen, denk ich!"
So lange hatte ich mir vorgestellt, wie es sein würde, sie wiederzusehen. Unser auseinandergehen war nicht so schlimm gewesen, nach der Geburt.

"ja...du hast wohl recht.", murmelte ich leise. Die ersten Menschen tauchten auch schob Auf Der Straße Auf. Ich wandte mich von ihr ab und rannte zum U-Bahntunnel. Tränen drängten sich in meine Augen, aber ich unterdrückte sie bis ich in den vertrauten Tunneln war. Ganz zurück traute ich mich aber auch nicht. Zitternd fuhr ich über die verbrannte Haut und zuckte zusammen. In der Nacht hätte ich auch kein Blut getrunken, wodurch die Heilung nur länger dauern würde. So schlimm war es noch nie gewesen. Ich war der Verzweiflung nahe. Warum nur Sam? Ich wollte zurück, alles war von dem einen zum anderen Moment wieder schrecklich geworden.

Ich stand da mehrere Minuten ganz still, ganz ruhig.
ich starrte an die stelle wo Elly bis eben noch gestanden hatte. Jetzt war sie wieder weg. als sei sie nichts als ein seltsamer Traum fremder Tage.
Ich ging mechanisch hinein, gab die Kleidung ab und verliess mit meiner Gitarre unter dem Arm die Bar. In einer dunklen ecke stand das Mädchen von vorhin, das jüngere. Ihre durchdringenden AUgen starrten mich an und ich verließ das Gebäude eiligg, rein in die aufgehende Sonne, die mich schützte. Ich wohnte nicht weit und die wenigen schritte ging ich im rötlichen Licht des morgens.
Ich schloss unser Apartement auf und betrat leise die Wohnung. Die kleine war anscheinend noch nicht auf den beinen, ich sollte sie in einer halben stunde wecken.

Zitternd kauerte ich im Schatten Der Tunnel, hoffte und betete Das die Wunden bald heilten. Es geschah jedoch nicht viel, nur die Schmerzen würden ein wenig erträglicher, sodass ich mich Das letzte Stück zum Schlafraum schleppte. Ob Eine dusche helfen konnte? Oder würde es nur noch mehr brennen? In dem dunklen Licht konnte ich die winden richtig Mustern, es sah schrecklich aus.