2. Story ^-^

"Sollte es nicht, aber tut es. Du magst ihn nämlich eigentlich und es macht dir Spaß mit ihnen zu reden."

Ich stand auf und schlug mit voller Wucht gegen die Wand.
"Scheiße!", zischte ich.
"Scheiße, scheiße, scheiße!"
Ichs schlug immerwieder und verkrampft rhythmisch gegen das alte Gemäuer.

Kurz zuckte ich zusammen und erwartete eigentlich, dass die Wand nachgeben würde, so fest wie sie gegen schlug, doch das tat sie nicht und nach kürzester Zeit konnte ich ihren Wunden Knöchel und die ersten roten Spuren auf der Wand erkennen, wodurch ich schließlich vorsichtig näher kam. "Du solltest aufhören. So verletzt du dich nur."

Ich hielt die Augen geschlossen und es dauerte ein paar Sekunden bis ihre Stimme zu mir durchdrang.
Dann aber riss ich mich für sie ein bisschen zusammen.
Ich öffnete die Hand langsam, schloss sie wieder leicht verkrampft. Dann atmete ich rief durch und öffnete die feuchten Augen.
"Is ok... Geht wieder!", sagte ich heiser.

"Nicht...das ich andere gut verstehen würde, aber du siehst nicht gut aus...oder so, dass es wieder gehen könnte. Soll ich eine Schwester rufen? Oder vielleicht deinen Doktor?"

Ich musterte meine Hand und wischte sie an meinem Shirt ab.
"Jedes Mal wenn ich mich an die Wende, endet es damit dass sie mir damit drohen, dass ich hier versauern werde!", seufzte ich und schüttelte den Kopf.
"Also nein, bloß nicht!"

"Aber deine Hand ist verletzt und du regst dich schrecklich auf. Ich mag keinen Lärm, wenn ich schlafen will. Und anscheinend willst du ja nicht, dass er geht, also sag ihm das."

Ich schüttelte den Kopf.
"Das werd ich ihm ganz sicher nicht sagen!",, widersprach ich.
"da kann er ein echt zynisches arschlocj sein. Das kommentiert er nur wieder... Ich werd mich hinlegen. Dann kannst du pennen, okay?"

"Und hat er seine Drohung jemals wahr gemacht? In der Zeit, wo du hier warst hatte ich eher das Gefühl er würde immer mehr nachgeben. Schließlich kommst du sogar mal nach draußen. So hast nicht gerade einen umfassenden Blick. Er siehst du immer nur das, was direkt vor dir passiert."

"Wie du es schon bemerkt haben dürftest, fällt es mir nicht gerade leicht, mir Gedanken über meine eigene Situation zu machen!"
Ich atmete aus.
"Geh schlafen!"
Ein.
"Wir sehen wies morgen wird!"
Aus.
Ein.
Aus.
Ich versuchte, auf meinen eigenen Atem zu hören, mich zu beruhigen.

Noch kurz zögerte ich, aber wenn sie ruhig blieb, ging das wohl in Ordnung. Mit einiger Verspätung kroch ich in mein Bett und zog mir die Decke bis über die Nasenspitze. "Gute Nacht."

"Schalf gut!"; bestätigte ich.
Ich legte mich ebenfalls in mein Bett und blickte an die Decke.
Ich atmete weiterhin tief durch, immer regelmäßig und horchte auf meinen eigenen Atem.
So lag ich noch lange wach, unfähig einzuschlafen und aufgewühlt.

Im Gegenzug zu ihr war ich schnell eingeschlafne, obwohl ich aufgeregt wegen des nächsten Tages war.

"Aufstehn, aufstehn!"
Elizabeth schlug die Tür hinter sich zu und stellte drei große Tüten in die Mitte des Raumes.
"ihr habt ein bisschen was zu tun!"
In der Tür stand ein Mädchen mir einen Pferdeschwanz und Jeans-Jacke.

Erschrocken fuhr ich hoch. Auf diese Art war ich noch nie geweckt worden und dann stand auch schon Elizabeth mitten im Zimmer. "Was ist denn", murrte ich noch verschlafen.

"es ist schon um 10, seid ihr nicht geweckt worden?"
Sie setzte sich auf einen Stuhl und winkte auch das Mädchen herein.
"das ist meine Tochter! Und das sind Sasha und meine Patientin!"

Sasha stand gerade mühsam auf. Auf die letzten vier Stunden war die endlich eingeschlafen.

Neugierig sah ich zu dem Mädchen herüber. Sie wirkte nicht unfreundlich, aber gleichzeitig blieb ich ihr gegenüber verhalten. Das war also ihre Tochter? Sie hatte sie wirklich mitgebracht. Ohne ein Wort zu sagen, stand ich auf und lief zu meinem Schrank.

2 mal gelöscht -.-

"Du musst da nicht in Deinen Klinik-Sachen raus! Ich hab dir ein bisschen normale Kleidung gekauft. Ziemlich schlicht. Aber ich sackt es gefällt dir vielleicht! Für Sasha hab ich mal frische Unterwäsche und ne intakte Hose dabei. Ich hab einfach mal alles in schwarz gekauft...!"

Prüfend sah ich in die Tüten und zog einige Sachen heraus. Es fühlte sich komisch an. Es war eine Jeans...sie war irgendwie ganz anders, als sie Klinik Sachen und auch das Oberteil. "Danke", murmelte ich und sah mir die verschiedenen Teile an. Wenige Sekunden später kam Josh herein. Eine Hand hatte er über die Augen gelegt und spähte ins Zimmer. "Kann ich gucken?" Als niemand etwas sagte, sah er auf. Seine Miene zeigte ein Lächeln, aber seine Gedanken wirkten so aufgewühlt, dass ich gar nicht erst versuchte sie zu lesen. Er ging direkt zu Sasha und stellte ihr einen zerfledderten Rucksack vor die Füße. "Die Sachen von vor deiner EInweisung."

Ich wich Joshs Blick aus. Ich wR unglaublich müde, konnte mich aber noch ganz gut beherrschen. Anstatt ihn anzusehen fuhr ich den dreckigen Stoff des Rucksacks nach wie die Außenseite eines Heiligtums.
"Danke!", murmelte ich.
Dann zog ich einzelne Sachen hervor. Außen waren tatsächlich noch die beiden kleinen Kochtöpfe. Aus dem inneren zog ich ein geschnürtes, leicht kaputtes top hervor und musste schlucken, so melancholisch machte mich allein der Anblick.
Damals hatten Sie mir die Sachen komplett abgenommen.
Elizabeths Tochter setzte sich an den Tisch in der Raummitte, Elizabeth beobachtete wie Jamie die Kleidung auspackte.

Elisabeths Tochter war komisch. Irgendwie schien sie nichts zu denken oder ich konnte es nicht lesen, aber das war mir so noch nie passiert. Ob sie auch eine Fähigkeit hatte? Vielleicht konnte sie mich blockieren? Nachdenklich betrachtete ich die Sachen und war mit der Auswahl ein wenig überfordert.

Zieh es dir an, was du magst. Mir ist das egal."

Elizabeth
Ich hockte mich zu Jamie und schaute mit ihr die Sachen durch. Sie hatte diese Art von Entscheidung nie treffen müssen aber ich wollte ihr da nicht zu viel vorwegnehmen weil sie sich an diese Art der Autonomie gewöhnen musste. Viel falsch machen konnte sie eh nicht.

"ich weiß!", murmelte ich und schaute die Sachen durch. Am Ende verdrückte ich Mich ins Bad, machte mir Wasser ins Gesicht und zog das Schnür-top, frische Unterwäsche und Socken sowie die Hose an, auf der diverse Leute unterschrieben waren. Jetzt noch die Kutte - eine Szene-Bezeichnung für abgeschnittene Weste mit aufnähern. Ich betrachtete mich im Spiegel. Dürr wie ich war und mit den Augenringen sah ich tatsächlich aus wie damals.

Nach einer Weile nahm ich ein dunkel-lilanes Top und eine lange Jeanshose, sah dabei aber unsicher zu Elisabeth, wie um mir ihre Erlaubnis zu holen.

Joshua wartete vor der Tür und als er rauskam, musterte er sie mit einem beinahe abwertenden Blick. "Scheint ja alles noch zu passen." Anders als sonst, lächelte er nicht oder wirkte wie sonst, obwohl er nicht der andere war.

Ich nickte der Kleinen aufmunternd zu und auch meine Tochter gab eine Bestätigung ab. Ganz knapp und leicht schüchtern aber freundlich.

Ich senkte den Blick und spürte dennoch wie abwertend er war.
Ich kaute mir auf der Unterlippe herum, fühlte mich wieder wie das postpubertäre Mädchen das er damals aufgenommen hatte.
Ich antwortete ihm nicht.

Als sie meine WAhl bestätigte, verschwand ich ins Bad und probierte die Sachen an. Es war ein unglaublich merkwürdiges Gefühl. Die Sachen lagen enger am Körper und waren irgendwie weicher. Vorsichtig schlüpfte ich wieder aus dem Bad.

"Wir warten noch auf die anderen, dann gehen wir los. Und bau keinen Mist."