2. Story ^-^

"Ach Sasha. Sei nicht immer so pessimistisch. Wie auch immer, Elisabeth ist nicht mehr hier, also kannst du zurück aufs Zimmer. Versprich mir nur, dass du ihr nicht wieder wehtust, sonst reißt sie mir noch irgendwas aus. Ein Bein oder so. Wäre ziemlich unschön."

Ich nickte langsam, nahm mir zum ersten mal tatsächlich vor, friedlich zu bleiben.
"Ich versuchs...", sagte ich. "Also... Wenn ichs hinkrieg klar!"

"Mal sehen...wäre es für dich ein Anreiz, wenn du für richtiges Verhalten mit einem Besuch bei deinem kleinen Freund belohnt wirst? Ist zwar eine Art der Disziplinzlehre, die man bei kleineren Kindern anwendet, aber vielleicht funktioniert es bei dir auch."

Da ich eh vor hatte mich zu benehmen, kam mir das eher entgegen. So würde ich einen blick darauf haben, dass er echt einen entzug bekommt.
"Okay!", stimmte ich zu.
"...Auch wenn disziplinlehren bei mir bisher noch nie wirklich funktioniert haben!"

"Dann würde ich dir raten, dass du ein wenig darauf achtest, wenn du nicht willst, dass du in einer Gummizelle und er im Knast landest." "Naja, ich würde es nicht so radikal ausdrücken, aber dir sollte bewusst sein, dass ein Fehlverhalten nun wirklich es bestraft wird, dass es dir wehtut. Du hast schon zu viele Fehler gemacht."

"Fehler ist immer eine Frage der Perspektiv!"
Ich verzog leicht unwillig das gesicht. aber auf die altmodische Gummizelle hatte ich tatsächlich keinen bock. Vom knast ganz zu schweigen!
"Aber is schon okay, Nachricht ist angekommen! Kann ich was zum schreiben bekommen?"

"Kommt drauf an? Wofür brauchst du was zum Schreiben?"
Zwar hatte er auch das andere gehört, sich dann aber doch dazu überredet, es nicht gehört zu haben, um weiterne unnötigen Ärger zu verhindern

Ich zuckte mit den schultern.
"Du weisst doch, wie gern ich lese.... ich dachte..." Ich schluckte, hatte etwas angst, mich ihm soo zu öffnen und womöglich sentimental rüberzukommen, was ich absolut nicht wollte!
"... Naja, ich hab überlegt, dass ich vielleicht auch mal was schreiben kann...!"

"Klingt nach einer guten Idee. Ich bin sicher, dass dabei etwas Gutes herauskommen kann. Ich bringe dich zum Zimmer und hole dann die Sachen. Enverstanden?"

Ich nickte leicht. Das klang nach einem machbaren deal. Und ich wusste, dass man nur so mit ihm umgehen konnte, indem man auf ihn zukam und sich in der Mitte Traf.
"Okay..." Ich zögerte. "... Danke!"

"Dann vergiss aber auch nicht, dass du dich bei der anderen Kleinen entschuldigst. Ohne Prügel und den ganzen Kram und auch nicht vergessen, dass Elisabeth nichts davon weiß, also bau dabei bloß keine scheiße.", erklärte er noch als er bereits dabei war die Zimmertür aufzuschließen.

Ich hob abwehrend die arme, wie um meine Unschuld zu beteuern.
"Ist ja gut, ich reiß mich zusammen!"
Ich tappelte in den Raum, wie eine Verbrecherin die an den Tatort zurückkehrt.
Die Kleine schleif, das irritierte mich, so war das ganze nicht gedacht.
Ich setzte mich auf mein bett ihr gegenüber und beobachtete sie geduldig und wartend.

Irgendetwas Störendes lag in dem Raum, was mich schließlich dazu zwang aufzuwachen. Das Licht im Raum war wieder eingeschaltet worden und blendete mich, sodass ich meine Gedanken nutzte, um den Raum zu durchsuchen. Mir wurde bewusst, dass ich nicht allein war und das es nicht Elisabeth war, die mir gegenüber saß, sodass ich ruckartig hochfuhr und nach kurzer Zeit Sasha erkannte. "Was...Was machst du hier?!" Hatte Elisabeth sie wieder rein gelassen? Nein, das würde sie nicht machen. Oder mich zumindest nicht allein mit ihr hier drin lassen. Meine Hände begannen leicht zu zittern, doch ich versteckte sie hinter meinem Rücken.

Ich seufzte leicht und hob wieder abwehrend die Arme.
"keine Panik... Ich bin gleich wieder draußen, wenn du es willst!"
Ich beugte mich leicht vornüber um auf ihre Höhe zu schrumpfen und legte die Unterarme auf meine Oberschenkel.
"ich will mich nur entschuldigen. Ich weiß, dass du das vermutlich nicht annehmen kannst, aber ich wollte es gesagt haben?"

Mit möglichst großen Abstand musterte ich sie voller Misstrauen, las suchend ihre Gedanken, doch sie hatte sie wieder blockiert, sodass ich nicht wusste, was ich denken sollte und schüttelte nur mit dem Kopf. "Geh weg!"

Ich atmete tief durch.
"Ich... würde dir was da passiert ist gerne erklären,w enn du mich lässt!"
ICh fuhr mir durch die strubbeligen Haare: "Aber wenn du es nicht hören willst, verstehe ich das!"

Ich blickte sie über meine Knie hinweg an, die ich schützend vor mir postiert hatte, redete nicht, sondern starrte sie nur an. Sie sagte, dass sie die Menschen verstand? Dann sollte sie es mir jetzt beweisen.

Ich war kurz davor aufzustehen und das Zimmer zu verlassen. Um ihretwillen.
Aber da war mit einem mal Egoismus in mir und ich fuhr fort.
"Ich... Du hast mir von null auf hundert macht über dicj gegeben mit deiner Reaktion. Das darfst du nicht machen, damit kann ich nicht umgehen! Ich kann mich dann von meinen eigenen Empfindungen ablenken. Und dafür werde ich immer jede Gelegenheit nutzen!"

"Ich habe nichts getan. Du allein hast das gemacht." Ich hob die Arme leicht, sodass die Ärmel hochrutschten und man die leichten Striemen sehen konnte. "Wenn du Menschen so gut kennst, solltest du wissen, dass es für mich nicht das erste Mal war."

Ich atmete tief ein und pustete die Luft dann stoßweise wieder aus während ich nickte.
"ich wusste das tatsächlich... Aber du musst verstehen, dass es mir bei dem ausraster nicht um dich ging. Nur um Ablenkung!" Ich hörte selbst wie wenig reizvoll das klang und korrigierte mich.
"Ich meine nur. Dass es auch mit einer anderen Person so gelaufen wäre. Und trotzdem habe ich Mich vorher noch nie entschuldigt. Also... Hab Nachsicht, wenn ich nicht sonderlich gut darin bin!"
Ich lächelte sie ganz leicht und entschuldigend an.

Mein Blick blieb unnachgiebig. Diese Art der Entschuldigung wollte und konnte ich nicht akzeptieren. Mir war es in diesem Moment egal, wie es ihr damit ging, ich wollte es nicht wissen. Sie hatte einen Fehler gemacht und nicht ich, also hatte sie sich nicht zu rechtfertigen, sondern sollte ihre Fehler einsehen.
"Dir ist also egal wen du verletzt."

"Ich habe nichts gegen dich. Das ist das was ich sagen will. Wenn ich sowas mache, dann ist das auf meine Störung zurückzuführen. Nicht auf einen Fehler von dir... "
Ich zuckte mit den Schultern.
"Ich dachte, du legst so viel Wert auf Ehrlichkeit!", schob ich hinterher und blickte auf meine Hände.

"Das tue ich...ich habe ja nicht behauptet, du würdest lügen", entgegnete ich beinahe gelassen und musterte sie dabei weiter. "Doch ich kann ja trotzdem auch meine Meinung sagen. Sonst würdest du ja zu leicht davonkommen."

Das klang direkt weniger agressiv und ich Zwang mich, das nicht zu kommentieren. Ich hätte es sicherlich nur wieder schlimmer gemacht. Ich Band mir stattdessen mein Haar zurück und blickte sie wartend an.

"Was willst du noch? Hat man dir irgendwas versprochen, wenn ich dir verzeihe?"