1. Rs-Story

Ich schaute aus dem Fenster. "Ich kann mir auch alles in Seattle kaufen. Aber danke!", Sagte ich dumpf und versuchte mich zusammenzureißen.

"Nein, wir waren beide noch ganz andere Personen!", Widersprach er. "Und natürlich war es eine ganz andere Zeit. Ich weiß nicht mehr genau, wann sie gebissen wurde, aber richtig alt war sie noch nicht. Uns war aber beiden klar, dass wir keine Fähnchen im Wind sein würden. Und wir suchten jemanden, der die Einsamkeit der Ewigkeit mit uns teilt."

"Wie du meinst...nur ein Angebot. Willst du dir die restliche Zeit dann auf dem Flughafen vertreiben?"

"Also war es eine Nutzbeziehung und daraus wurden später Jahrzehnte..." Wie lange hatten sie zusammen gelebt und was verheimlichte er mir noch? Was hatte es mit dem Kleid zu tun. Hatte Phoebe es getragen? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Wenn ich an sie dachte, sah ich immer nur diese hochgewachsene, eindruckvolle, schwarzhaarige Frau in dem dunklen Umhang. Niemals hätte sie so ein Kleid getragen oder doch?

Ich nickte langsam. "Ich hab zwar kein Gepäck, aber das mit dem einchecken und so Dauert ja immer!"
Außerdem war der Flughafen komplett überdacht und ich müsste nicht durch die Sonne rennen. Vielleicht würde ich da sogar etwas Schlaf bekommen.

Er erahnte ihre Gedanken.
"Ich möchte dir nichts verheimlichen. Es ist nur sehr lange her. Außerdem waren wir anfangs größten Teils in Europa unterwegs. Die Zeit der Romantik war ganz reizvoll in Europa. Wir haben uns viel in Deutschland bewegt und natürlich auch in Frankreich, dort haben wir uns kennengelernt. Nach Amerika sind wir erst im letzten Jahrhundert gekommen, nicht zuletzt wegen des krieges!"

"Dann heißt es dort wohl Abschied nehmen. Schade, dass das wiedersehen so kurz ist. Aber ich gebe dir meine Handynummer mit. Nur für den Fall. Wäre schön, wenn du dich mal meldest. Ich spiele zwar nicht gern die Mutti, aber manchmal muss es wohl sein. Gerade bei dir." Mit diesen Worten schnippte sie ihr eine Visitenkarte rüber.

Jahrhundert. Sie waren eine Ewigkeit zusammen. Dann mussten sie sich wirklich gut kennen. Phoebe hatte damals nicht gelogen. "Aber...was ist passiert? Wieso habt ihr euch getrennt und....wie kommt es, dass ihr euch jetzt zu hassen scheintß"

Ich steckte mir ihre Visitenkarte sicher in den BH und nickte. "Ist schon okay, ich kontaktiere dich irgendwie, wenn ich angekommen bin!" Ich löste mich vom Fenster, weil Sonne herein schien.

Er schweigte erst einmal eine Weile. Dann setze er an. "Wir waren uns... Über eine Sache nicht einig!", Presste er langsam hervor. "Uns ist etwas furchtbares passiert und sie kam mit ihrer Weltretten-scheiße und Wissenschaft. In einem völlig falschen Augenblick. Irgendwie... Unmenschlich."

Nach 30 Minuten bog sie wieder von der Autobahn ab und schon von weitem sah man das Terminal des Flughafens. Sie fuhr bis vor den Eingang und setzte dann den Blinker. "Okay weiter kann ich dich leider nicht bringen. War schön, dass du mal wieder aufgetaucht bist. Hoffe beim nächsten Mal dauert es nicht wieder zehn Jahre bis du dich wieder mal blicken lässt."

"Scheiß-Weltretten? Seit wann redest du...so vulgär?", fragte ich verwirrt "und was ist passiert?"

"du hast mich gerettet!" Ich lächelte ihr zu. "Für mich bleibst du Angel!" Ich stieg aus, nickte ihr noch einmal zu und warf die Autotür ins Schloss. Ohne mich noch einmal umzusehen stapfte ich in Richtung Flughafen

"Wir haben beide jemand wichtigen verloren!"
Er atmete tief durch. "Das.... ist nicht leicht, darüber zu reden!"

"Bis vor kurzem nahm ich an, dass dir nichts schwer fällt, mit Ausnahme vielleicht in die Sonne gehen zu können", gestand ich leise. In der kurzen Zeit, die wir schwiegen, versuchte ich die neuen Informationen zu sammeln, aber es fiel mir schwer und am Ende stand ich auf und setzte mich neben ihn auf seine Seite. "Niemand hat es wohl besondern leicht im Leben.

"Wenn man nur lange genug lebt, geschehen einem ein, zwei untypische Dinge!", räumte erein. "Eine Menge relativiert sich auch... Aber gerade aus dieser gleichgültigkeit stechen einige Dinge heraus. Du hast ja auch einiges erlebt, in den wenigen Jahren!"

"Ja, das ist wohl die Wahrheit", gab ich zu und lehnte meinen Kopf an ihn und schloss die Augen. Seine Nähe und Wärme beruhigten mich und gleichzeitig konnte ich mich nicht entspannen. "Wie lange sind wir noch unterwegs? Wir werden in ein Flugzeug umsteigen, oder?"

Er nickte. "Ja, das ist unser Ziel. Flugzeug fliegen ist allerdings nicht sonderlich angenehm, weil man näher an der Sonne ist. Auch, wenn man die Sonneneinstrahlung natürlich vermeiden kann."
Ruckelnd kam das gefährt zum stehen. "Bist du bereit? Es muss schnell gehen!"

"Wir sind wirklich schon da?" Ich hob hastig den Kopf und sah mich um, was aber angesichts der Tatsache, dass wir noch immer in der dunklem Kutsche saßen, nichts brachte. Ich versuchte meine anderen Sinne anzustrengen, konnte ich dort Flugzeuge hören? Ich wusste es nicht. Ich war in meinem ganzen Leben noch nicht geflogen. Auch wenn ich nervös war, nickte ich. "Ja ich bin bereit. Mir macht die Sonne weniger aus als dir."

Er nickte, zog die Kaputze seines Mantels tief in di Stirn und atmete durch. Dann wurde die Tür aufgerissen, von außen. Jemand hatte sie geöffnet und eine strenge Dame in einem Kostüm deckte Drake mit einem weitläufigen Schirm ab. Die Strecke ins innere des Flughafens war kurz und er überwältihgte sie schnellen schrittes und mit Sonnenbrille auf der Nase.

Er hatte kein sichtbares oder hörbares Signal gegeben, trotzdem schien sich die Tür genau in dem Moment zu öffnen, als er sich bereits gemacht hatte. Ich spürte wie er einen Arm um mich legte. Seine Schritte waren schnell und gehetzt. Wir brauchten nur wenige Schritte. Als ich aufsah stellte ich fest, dass wir nicht in einem öffentlichen Teil des Flufhafens waren. Viel mehr befanden wir uns in einem privaten Abschnitt. Wir liefen durch eine Tür und kamen in einen luxuriös und modern eingerichteten Raum. Auf einem Schild laß ich VIP. Natürlich reichte Drakes Einfluss auch bis hierher. Ich hörte ein leichtes Stöhnen und spürte, wie Drake leicht zusammensackte. "Drake?", fragte ich sofort, meine Stimme rutschte etwas höher und ich sah besorgt zu ihm.

Er Presste die Augen zu, seine Finger presste er an die Schläfen. "Es geht gleich wieder...!", murmelte er, ihre STimme hörte er kaum noch. Sein Kopf dröhnte und seine Haut wurde alt, brannte und er stützte sich an einem Tisch ab. Ihm wurden zwei Blutkonserven gebracht. Anscheinend waren alle vorbereitet.

Ich wurde beiseite gestoßen. Es war mir gleich. Ich wollte, dass sie Drake halfen, aber würde dieses normale Blut überhaupt helfen? Er hatte solche Schmerzen. Ich fuhr mir weder an den Hals, schüttelte dann aber mit dem Kopf. Ich war schon das erste Mal schwac geworden, ich wollte nciht wieder diese Schwäche preisgeben. Er würde es auch ohne mein Blick überstehen und außerdem...nicht vor all diesen Leuten.

Eine Traube bildete sich um ihn und er wurde an einen Tropf angeschlossen. Es sah seltsam aus, wie er in seiner gebeugten wurde an dieses moderne Ding angeschlossen war.

Es fiel mir schwer, zu schwer. Si ekamen von alle Seiten, aber er schien nicht besser zu werden. Die Minuten auf der Uhr vergingen leise, bis ich nicht mehr konnte. "Lass mich vorbei!", rief ich. Meine Stimme brach, aber sie schien ihre Wirkung dennoch nicht zu verfehlen. Sie gingen auseinander und kurz erschien es mir seltsam, dass sie sofort auf mich hörten, doch da erreichte ich schon Drake. Er war furchtbar blass, in einem Zustand, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. "Das tut dir die Sonne an?" Ich selbst hatte kaum etwas von ihr gespürt, doch er war kaum der Schatten seiner selbst.

"Du solltest das nicht sehen... Ich werde etwas bekommen für den Flug, wenn es gut läuft, werde ich durchschlafen!", Presste er hervor und starrte sie an. Ihr Blut, das nicht wie das der anderen still lag, pulsierte in seinen Ohren.

Gwen hatte ein großes Bandshirt aus den früheren Tagen ihrer Mutter zum Schlafen getragen und in diesem Outfit kam sie ihrem Vater entgegen, als er sich dem Gebäude näherte. Ihre Augen waren wässrig und sie war nur schnell in ihre Hausschuhe geschlüpft. Als sie ihren Vater sah, fing sie an, zu rennen und fiel ihm in die Arme.

"Aber du hast jetzt Schmerzen", entfuhr es mir und ich strich erneut über die halb verbrannte Haut über seinem Gesicht. Dabei war er der Sonne kaum ausgesetzt gewesen. War das der preis für das Alter? Ich sah wieder zu den anderen Personen. Waren es alle Vampire oder auch menschliche Untergebene. Ich hatte es mir geschworen, auch für Sam, das ich nicht nachgeben würde, aber das war nicht die Sucht. Konnte ich ihm nicht nur so helfen? "Ich...werde dir helfen."

Sie warf ihn beinahe um, obwohl sie in seinen Augen noch immer ein Fliegengewicht war. sanft drückte er sie an sich und erlaubte es sich sein Gesicht in ihren Haaren zu vergraben. "Tut mir leid Kleine..."

Er blickte auf, aber die Zeit war nicht mehr da, um sich noch lange zu zieren. Er vergrub seine Zähne in ihrem Handgelenk und saugte Blut aus den kleinen Öffnungen. Seine Haut glättete sich beinahe augenblicklich.

Sie wurde von kleinen schluchzern geschüttelt.
"M-M-Mama ist weg, haben sie gesagt!" Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Shirt, als wolle sie nicht mehr zurück zur Realität müssen. "Sie haben gelogen, oder?"

Ich hatte meinen Satz kaum ausgesprochen, als er auch schon zubiss. Keine Zeit, um meine Entscheidung zu überdenken und er selbst lehnte es nicht ab. Ich sah zu, wie er vor meinen Augen verjüngte und meine Kräfte schwangen. "D.Drake...es reicht", presste ich hervor, während ich gleichzeitig die Pheromone in meinem Körper fließen spürte, die meine Gegenwehr sofort verebben ließ.

"Sie.....sie haben nicht gelogen. Sie ist gegangen. Sie wollte dich nicht zurücklassen, aber es ging einfach nicht anders. Du musst jetzt tapfer sein, hörst du. Ich bin auch noch da. Ich passe auf, bis Mama zurückkommt", flüsterte er und drückte sie noch enger an sich. Diese verdammte Sam. Was dachte sie sich und da war sie, Wut, die in ihm aufkaum und immer größer wurde, doch vor seiner Tochter schluckte er sie herunter.