1. Rs-Story

"ich war dort lange nicht mehr!", räumte er ein. "in den 60ern haben wir da mal gelebt!"

"Wir?" Es kam selten vor, dass Drake nicht nur von sich selbst sprach. Er war recht egozentrisch, aber jetzt sprach er von mehreren Leuten. "Wen meinst du damit?"

"Schon verstanden, aber dann pass auf, dass du nicht umkippst. Und willst du erzählen, was da passiert ist? Das sieht echt mies aus....so richtig mies."

"ich... Damals hatte ich noch ein wir... Jetzt..." Er verstummte und eine andere Art von Schmerz trat auf sein Gesicht. Anders als die Sonne ihn ausgelöst hatte. "Ich... Kann nicht... Vielleicht kann ich es dir zeigen!"

Ich schaute zu ihr hoch. "Ist es. War so eine Erpresser-Sache gewesen... Ein ziemliches drunter und drüber. Jetzt will ich hier einfach nur noch weg;"

Ich musterte sein Gesicht uns ah dort Züge, die ich früher nie gesehen hatte. Es war, als hätte er sich wirklich geändert, aber warum war mir noch immer nicht klar. Dennoch nahm ich seine Hand zwischen meine und lächelte ihm verständnisvoll zu. "Du hast versprochen mich nicht mehr zu belügen und wenn du...es mir zeigen willst, dann tu das. Aber ich zwinge dich zu nichts, außer das du ehrlich bist und meinen Freunden nichts tust."

"Eine Erpressersache? Das geht aber weit über das normale Maß hinaus. Vielleicht solltest du diesmal wirklich zu Polizei und das nicht alleine regeln. War nicht deine Schwester einer Polizistin?"

Er strich über den Stoff des Sitzes, wie um sich über ihre samtenen Struktur zurück in die Gegenwart zu holen. "Vielleicht werden wir ein wenig Zeit brauchen!", Räumte er ein. Nach einer Weile setzte er an, weiter zu sprechen. "Du wolltest... Eine Familie, oder?"

"es läuft auch nicht gut mit meiner Schwester!", Gebe ich rau zu und stehe auf. Während ich in meiner Tasche nach kippen suche, stehe ich auf. "Ich sollte langsam los!"

"Es läuft bei dir nie gut, habe ich das Gefühl. Wann war es das letzte Mal gut? Kannst du dich dran erinnern?" Sie richtete sich auf und musterte Sam unsicher von oben bis unten. "Wann geht dein Flug?"

"Eine.Familie....du hast mir meine doch genommen, flüsterte ich leise und konnte ihn daraufhin nicht mehr ansehen. Ich wollte eine Familie, so sehr, aber konnte ich eine neue Familie schaffen. Ich hatte doch eigentlich Sam und Chris und Luke, aber vielleicht waren sie ohne mich auch einfach besser dran. Hatte ich ihnen nicht nur geschadet?

"in drei Stunden!" Ich klemmte mir Schöntal die Kippe zwischen die Lippen.
"Ich werde bin trampen, also sollte ich mich langsam aufmachen."

"keine zusammengesuchte von Menschen, die genauso verloren wie du sind!', sagte er sanft, ihre Gedanken erratend. "Eine eigene Familie. Deine Familie."

"Wenn du magst, dann kann ich dich auch noch zum Flughafen fahren. Ist vielleicht bequemer und auch sicherer. Nicht, dass du am Ende in irgendeinem Graben landest oder in einem wunderschönen Strip-Club. Nichts gegen NY, aber es gibt bessere Weg ezum Flughafen zu kommen. nur so ein Angebot."

"Meine...Familie", flüsterte ich und spürte ein leichtes Stechen in der Brust. Ich wollte wirklich gerne etwas, dass du mir gehörte. Aber warum...ich konnte nicht zulassen, dass er Sam so nannte. Es war vielleicht keine Lüge, aber Sam war mir so viel wichtiger geworden. Sie war meine beste Freundin, mehr noch und Chris hatte so viel auf sich genommen, um mich zu finden, aber egal wie sehr diese Gedanken meinen Kopf füllten, mir fehlte die Kraft ihm etwas entgegen zu setzen. Ich war müde geworden, immer an allem zu zweifeln und es zu hinterfragen. "Ich..würde das wirklich gern haben."

Ich nickte, nahm die ausgedruckten Ticketseiten und ging in den vorderen Raum, wo ich meine Kippe endlich anzünden konnte. "Danke, Angel!"

Er hob langsam den Blick und suchte ihre Augen. "Das klingt nach einem gemeinsamen Ziel!", Sprach er sanft.

"Kein Ding...wir sind vielleicht keine Freunde, aber irgendwie würde es mich stören, wenn ich nicht wüsste, dass du irgendwo aufgehoben bist. Du bist die letzten Jahre schon das eine oder andere Mal durch meinen Kopf gespukt." Sie lächelte kurz und setzte ihre Sonnenbrille wieder auf, als sie die Bar verließen.

"Eine Familie mit dir?", fragte ich leise und sah ihn wieder an."

Ich setzte meine kaputze auf, nahm einen tiefen Zug und blies Rauch in die Luft. Es war angenehm, mit ihr diese bar zu verlassen, auch wenn die Sonne zwickte. Ein wenig erinnerte es mich an eine Zeitreise.

Er schwieg eine Weile.
"Manchen Paaren tut es gut... Ich mein ja nur!", Sagte er leise.

Sie zog die Autoschlüssel aus ihrer Tasche und der Wagen leuchtete auf. Sie öffnete für sich die Tür und stieg ein, wartete bis auch sam drinnen saß und sich angeschnallt hatte, bevor sie den wagen startete und Richtung Flughafen fuhr. "Und wann kommst du zurück?"

"Wie eine Paartherapie? Es klingt seltsam so etwas Modernes aus deinem Mund zu hören. Sam hat mal gesagt...das so etwas nur sehr verzweifelten Paaren passiert. Kinder...können eine Beziehung retten oder sie zerstören. Drake...ich...ich...ich glaube ich habe nie aufgehört dich zu lieben, aber ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann", sprudelten die Worte schließlich aus mir heraus.

"Mal sehen!"
Ich klappte den Sonnenschutz runter. "Vielleicht tauche ich da auf und die Stadt hat mir nichts zu sagen. Vielleicht suche ich mir aber auch einen Job oder was zum pennen. Ich habe die letzten Jahre nicht auf der Straße gewohnt und daran gewöhnt man sich schnell!"

"das kann ich von dir auch nicht verlangen. Ich brauche dich, und ich möchte dir zurück geben was du brauchst! Es muss nicht heute oder morgen sein... Aber ich wünsche mir eine Familie mit dir. Wie du da so in dem Kleid Standest..."

"Wenn du dir einen Job suchst, was wird das sein? Doch nicht Musikerin in einer Bar, oder? Ich weiß ich bin nicht deine Mutter und sollte nicht so eine große Klappe haben, wo ich aus dem Groben auch nicht raus gekommen bin, aber mal an etwas...ich weiß auch nicht, Normales gedacht? Sekretärin oder so? Du kannst doch nicht mit Ende 20 auf der Straße leben."

"Wie ich da in diesem Kleid stand? Was meinst du damit?" Ich sah an mir herunter. Durch die Flucht durch den Wald und den Trubel war es an mehreren Stellen ausgefranzt. Es hatte hier und da einige Flecken abbekommen, trotzdem war es noch immer in einem guten Zustand. "Ich habe es...von einer Vertrauten von Phoebe bekommen."

"daran wird es nicht scheitern!", Sagte ich. "Ich war eine ganze Weile Clean und hab körperlich gut zugelegt. Ich bin ziemlich fit! Zur not erstmal möbelschlepper oder Türsteher... Vielleicht werden ich am Ende noch zur Dealerin!"

Er nickte langsam. "Das haben sie Mal wieder mit Absicht gemacht. Ich weiß nicht, was genau ihr Ziel war. Aber ich bin mir sicher, dass sie wusste, dass ich da sein würde. Phoebe hätte das Kleid niemals weggegeben, aber sie kann ja nicht mehr widersprechen...", Murmelte er eher zu sich.

"Ich würde dich gern sehen, wie du einen Kleiderschrank zwei Stockwerke hochschleppst oder Besoffene abhälst in nen Club zu gehen. So wie ich dich kenne, lässt du dich damit überreden, dass man dich danach noch ne Runde einläd", lachte sie, wurde dann aber schnell wieder ernst. "Und du solltest doch am besten wissen, dass du keine Witze übers dealen machen sollst. Schließlich war dein Exfreund einer und das hat dir das Leben nicht leichter gemacht."

Ich wurde hellhöriger. Ob er zu vergessen schien, dass ich ein Vampir wie er war. "Was ist es, dass dich mit Phoebe verbindet?"

"manchmal habe ich das Gefühl, das war noch das beste an ihm!", Murmel ich düster und schaue aus dem Fenster. Die Schmerzen sind abgeklungen zu einem dumpfen pochen, das mir den Magen umdreht. Mir wird glühend heiß, als ich realisiere, dass ich so auf keinen Fall Gitarre spielen kann. Mein Gesicht heizt sich auf und mir wird speiübel.

Er blickte sie an und gleichzeitig wie durch sie hindurch. Das Alter trat auf sein Gesicht. Aber nicht offensichtlich, wie durch falten, sondern durch den Blick desjenigen, der schon alles gesehen hat.
"Wir sind beide sehr alt", sagte er langsam. "Und einige Jahrzehnte haben wir gemeinsam verbracht

"Das Beste? Und trotzdem hast du es so lange mit ihm ausgehalten und bist auch noch clean? Erzähl doch keinen Scheiß."
Sie setzte den Blinker und schaffte es endlich aus dem Stadtverkehr auf den Highway abzubiegen. "In einer halben Stunde sollten wir am Flughafen sein oder willst du nochmal irgendwo stoppen?"

Sie hatten einige Jahrzehnte gemeinsam verbracht? Ich spürte ein leichtes Ziehen in der Brust und starrte auf den Boden. Es tat irgendwie weh und gleichzeitig wirkte es so unglaubhaft. "Du hast mir ihr gelebt...heißt das, wie du mit mir auch lebtest?"