1. Rs-Story

"Aber...", begann sie erneut, allerdings schon etwas ruhiger, da sie diesen Ton bei ihrer Mutter nur selten hörte. Ihre Mutter war nie die Autoritätsperson in ihrem Leben gewesen, aber sie war immer da gewesen und hatte alles für sie getan. Oft hatte sie auch für ihre Mutter da sein müssen, wenn Papa wieder lange nicht gekommen war. Aber jetzt waren sie in einer diesen seltsamen Situationen, wo auch einmal die strenge Seite von Sam zum Vorschein kam. "Na gut...."

Ich nickte leicht. "Ich geh nochmal eben duschen, dann komm ich nach!"
Ich verschwand ins Bad und spürte, kaum, dass die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war, eine kurze Art Panik hoch kommen. Meine Atmung bescheunigte sich kurz, ich spürte sogar Tränen in die Augen steigen. Ich zog mich aus und sprang unter die Dusche. Meine Haut war kühll, wie durchgängigseit meiner Verwandlung. Das warme Wasser tat trotzdem oder sogar deswegen besonders gut.
Ich erlaubte mir ein paar Tränen und fuhr meine Atmung bewusst runter. Es waren stressige Tage gewesen. Es war klar, dass einiges aufbrechen würde, wenn wir ersteinmal in Sicherheit wären.
Ich würde auch ein Auge auf Gwen haben müssen. Ich befürchtete, dass es ihr ähnlich ging. Die ganze Zeit war sie so sta´rk gewesen und nun wurde sie weinerlich. Ich durfte nicht vergessen, dass sie ein Kind war.

Gwen sah die Tür an, hinter der ihre Mutter verschwunden war und hörte kaum eine Minute später Wasserrauschen. Während ihre Mutter duschte, zog sie sich um und setzte sich in einem der schlichten weißen Nachthemden auf ihr Bett und sah aus dem Fenster, wo langsam die Sonne aufging.

Ich trocknete mich ab, begutachtete mein Gesicht noch einmal im Spiegel. Was soll's.
Ich kehrte zurück zu meiner kleinen und zog die vorhänge vor. "Schlaf gut, liebes!", murmelte ich versöhnlicher.

Gwen legte sich ins Bett. Es war nicht so, als wäre sie nicht müde und die Vorhänge verdunkelten den Raum komplett und doch waren da die hellen Ränder, die den Tag ankündigten. Wie sollte sie mit diesem Wissen schlafen? Als sie in diesem Ubahntunnel waren, war das anders. Da hatte man gar kein Zeitgefühl haben können..." Mama, was wird morgen passieren?"

Ich drehte mich auf den Rücken und schaute ins nichts.
"du wirst zur schule gehen. Da wirst du eine Menge lernen. Körperlich und im Kopf!", antwortete ich.

"Also ist es wie ein Internat...nur mit mehr Sport und Vampiren, oder? Wie in den Büchern, die Papa mir mitgebracht und vorgelesen hat..."

Ich nickte.
"ziemlich genau so. Nur,dass du auf ein Internat alleine musst!" Ich tastete tröstend nach ihrer Hand.

Sie zog sie unter ihre Bettdecke und dreht sich auf die Seite. "Ist ja nicht so, als wäre es bei Internaten nicht immer so. Aber am Abend...also morgen bist du ja hier auf dem Zimmer und wir sehen uns und Papa sehe ich auch oft, oder? Und..vielleicht finde ich auch neue Freunde."

"Das meinte ich. Auf ein Internat musst du alleine, hier bist du es nicht!"
Ich starrte auf die Jalousie, die das sonnenlicht draussen hielt. Ein wenig war es, als sei keine Zeit vergangen. Ich immernoch 17 und keine Mutter. Ich war versucht, mich zu Luke zu schleichen sobald die kleine schlief. Aber es war der erste Abend und viel zu riskant. Also versuchte ich, zu schlafen.

Kleine Schwung zu Elaine und wie ihre erste Nacht war xD

Es war seltsam wieder in einem dieser Zimmer zu sitzen. Damals war mir schon das normale Zimmer wie Luxus vorgekommen, jetzt mit einem anderen Blick auf die Sache, wirkte selbst das breite, überdachte Doppelbett normal und doch war da noch was. Mein Magen zog sich etwas zusammen bei dem Gedanken daran, dass ich hier allein war. Sam und Luke waren zwar da, doch sie waren auf der anderen Seite des kleinen Waldes und ich wusste nicht, wie oft ich sie sehen konnte. Gleichzeitig war da das schmerzhafte Gefühl der Sehnsucht nach Drake...und seinem Kuss. Ich schlang die Arme um mich und schloss die Augen, atmte bewusst tief ein und wieder auf, als es an der Tür klopfte.

Eine junge Frau mit kurzem Straßenköterblondem haar, das gerade so in einen kleinen Dutt passte. Sie hatte ein niedliches rundes Gesicht, mit einzelnen somersprossen gesprenkelt, und einer uniform zwischen Tradition und Nostalgie.
"Kann ich noch etwas bringen?", fragte sie mit leichtem lächeln und neugierigem Blick

Ich musterte sie mit einer zurückhaltenden Neugier und schüttelte mit dem Kopf. "Nein...nicht direkt etwas bringen, aber etwas Gesellschaft würde mir wohl nicht schaden", gestand ich ruhig ein. War sie Vampir oder Beschützer? Oder gar nur ein normaler Mensch? Aber nein, sowas gab es hier nicht, außer sie waren bereits Quellen geworden.

Sie blickte sich zögernd um, trat dann aber herein und zog die riesige Tür hinter sich zu.
"ich weiß gar mit, ob Ich dafür befugt Bin!" Die wurde letzte

"Ich denke nicht, dass die hohen Herrschaften im Rat so viel gegen mich sagen könnten..." Es war aufgesetzte Überheblichkeit, das wusste ich von mir selbst und hasste mich dafür, aber gewisse Dinge musste ich auch mir selbst klarstellen. "Setz dich doch und erzähle mir etwas....2

* sie wurde leicht rot und lächelte freudig. "Aber sehr gern! Ich bin für euer wohl zuständig, wonach auch immer euch ist - ich bin eure ansprechperson!"

"Und wie darf ich dich nennen...du bist ein Vampir, oder?...", fragte ich nun, da sie mir sympatisch war, doch mit einem leichten Lächeln.

Sie schüttelte den Kopf. "ich bin ivy! Ihr habt eine Klingel hier, seht ihr? An der Wand. Damit könnt ihr mich jeder Zeit rufen! Nachts, tagsüber, ganz egal!"

Sie war kein Vampir? Dann war mein Eindruck wohl doch nicht so falsch gewesen. Aber das es hier menschliche Diener gab? Ich musterte ihren Hals nun genauer und sah leichte silberne Narben, die man wohl genauso bei mir sehen würde, hätte Drake sie nicht verschwinden lassen. Mit nur noch größer werdener Neugier sah ich sie an. "Was bist du dann?"

"Ich bin ein Kind der Akademie!", sagte sie mit grossen treuherzigen Augen. "Ich lebe für das hier! Also zögern sie nicht, mich um Hilfe zu bitten, wann immer es ihnen beliebt!" Sie hielt inne. "also jemand wie sie braucht natürlich keine Hilfe... Ihr wisst schon!"

"Nein, nein...es ist gut jemanden zu haben, der Hilfe anbietet....aber was meinst du damit...dass du ein Kind der Akademie bist? Wenn du kein Vampir bist, musst du ein Beschützer sein. ich dachte...naja, dass sie eben nur beschützen wrden oder verstehe ich da etwas falsch?"

Sie lächelte. "Ich bin kein Beschützer!" Sie hob die zierlichen Ärmchen. "Dafür bin ich gar nicht gemacht!"
Langsam liess sie die Arme sinken. "Ich bin hier gross geworden! Und da habe ich meine Funktion eben gefunden!"

"Du bist das Kind zweier Beschützer?"

Sie legte den Kopf schief und lächelte leicht. "ich ... Ich weiß das nicht genau. Ich kenne meine Eltern nicht. Aber es muss etwas in diese Richtung gewesen sein!" Ihr Gesicht schnellte sich schnell wieder auf. "Und ihr? Ihr seid unfassbar berühmt!"

"Bin ich das?....nun ja...ich habe die letzten zehn Jahre nur wenig von dieser Welt mitbekommen..." Wie viel wusste sie wohl? Aber jetzt wo sie einmal da war, konnte ich so vielleicht auch an einige Informationen kommen. "Was erzählt man sich denn hier so über mich..."