2. Story ^-^

offline. nachti

"Will ich hoffen." Es war nicht so hart gemeint, wie es klang und sie sah sich selbst kurz irritiert um, zuckte aber nur mit den Schultern und kehrte in ihre Ausgangsstellung am Feuer zurück. "Wir haben im hinteren Raum noch ein altes Lager, von einigen, die seit zwei Tagen nicht mehr aufgetaucht sind. Könnt das haben."

Ich zuckte zusammen und musterte ihn von oben bis unten. Er war einfach so aufgetaucht und dafür war jetzt Sasha weg. Kaum saß er, war ich auch schon wieder aufgestanden. Ich wollte keine Probleme und jemanden seinen Platz wegnehmen.

Q-Q
Nyuuuuuuuuuu... Schade! Naja, danke trotzdem v_v

"Wow, danke!", sagte ich lächelnd.
"So viel entgegenkommen habe ich gar nicht erwartet. Gott, hab ich diese Solidarität vermisst. Wir verpissen uns auch, wenn die anderen sich wieder blicken lassen!"

"Hey, pack dich wieder hin!" Er klopfte neben sich au den boden.
"Mach dir doch keinen Stress. Bist du mit der Kurzhaarigen, die vorne zu uns gekommen ist, hier? Das Mädel, was sie als jemanden wie ihre 'kleine Schwester' bezeichnet hat?"

"Will ich hoffen und wenn sie vorher auftauchen, dann hast die den Tipp nicht von uns. Ist ganz gut, dass die weg sind..haben ziemlich randaliert. Vielleicht kommen sie auch gar nicht wieder. Bis auf die Matratzen und Decken ist da nicht mehr wirklich was."

Ich musterte ihn noch immer misstrauisch, wagte einen kleinen Blick in seine Gedanken und schreckte wieder zurück. Sasha hatte mich als Schwester bezeichnet? Dabei sagte er die Wahrheit. Aber ich war mir nicht sicher, da ich mich nicht zu sehr öffnen wollte. Noch immer stand ich vor ihm und schüttelte leicht mit dem Kopf, widerwillig.

"Wer schleppt schon Matratzen mit... Aber komisch, dass die die Decken dagelassen haben! Ihr habt was gut bei mir. Also wenn ihr stress habt, weil noch ein paar andere randaliern, sagt bescheid!" Ich nickte ihnen zu und stand wieder auf.

Eben war er nur gelanweilt gewesen, aber angesichts ihrer Zurückhaltung hob er den Blick und seine durchdringenden Augen musterten sie aufmerksam.
"Magst du musik?", fragte er und legte seine Gitarre in den Schoß.
"Was hörst du so? Gibt es ein Lied, das du besonders magst?"

"Naja sind Wolldecken. Gute sogar, aber schwer zu transportieren. Und wie gesagt, wenn sie wiederkommen, habt ihr das nicht von mir. Die reden nicht viel und wir wissen nichts von ihnen", wich sie aus und sah ich anscheinend ebenfalls nach dem Jungen um.

Ich schüttelte wieder mit dem Kopf. "Ich...höre keine Musik..:"

"Schon oky. Wir sind da natürlich von ganz allein hingekommen!" Ich zwinkerte, hatte aber längst bemerkt wie unerwünscht ich war und verabschiedete mich.

"Keine Musik?" Er legte den Kopf schief und zupfte an der Gitarre. Sanfte, schöne Töne.
"Na gut, dann muss ich dir Musik zeigen!" Er blickte wieder auffordernd an die Stelle neben sich.

Sie nickte ihr nur wieder zu und sah wieder in die Flammen. Mittlerweile saß sie allein am Feuer. Die Punks hatten sich auf ihre Matratzen zurückgezogen und redeten leise miteinander. Gleichzeitig sah sie sich nach dem Blonden um und verzog ein wenig fragend das Gesicht.

Nach kurzem zögern siegte dann doch meine Neugier, was mich aber nicht davon abhielt, mich mit einem gewissen Sicherheitsabstand neben ihn zu setzen. Man wusste ja nie und Sasha redete noch mit den anderen Leuten.

Ich erforscte mal die Decken, die sie mir gezeigt hatte. Aber ich fand keine Spritzen oder irgendetwas anderes, was ich Jamie nicht zumuten konnte. Dann ab ich mir mühe, den Abstellraum gemütlich erscheinen zu lassen.

"Okay... Der Song heisst 'Sound of Silence'. Totaler Klassiker. Von Simon and Garfunkel"
Er zupfte an der Gitarre und begann dann zu singen: "Hello Darkness, my old friend..."

Ich lauschte den sanften Zupfen der Saiten zu und seinem Gesang. Es klang wirklich schön, wie ich fand. Es hatte nichts aufregendes oder aufdringliches. Es war einfach nur schön und ich konnte mich langsam etwas entspannen und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, das mich dieser Song ein wenig verstand.

Er bemerkte, dass es ihr gefiel.
Er zog den Song ein wenig hin und genoss ihn. Er hatte absichtlich mit etwas ruhigerem begonnen.
Das behielt er auch voerst bei und spielte die simplen Akkorde von 'Something in the way'.

Ich lehnte stumm an der Mauer und nach einer Weile schloss ich einfach nur die Augen und hoffte beinahe, dass es nicht mehr aufhörte. Wieso hatte ich früher nie Musik gehört? Es hatte sowas Beruhigendes.

Ich kam zurück und musterte sie alle irritiert.
"Alles klar bei euch? DU findest ja überraschend schnell freunde!"

Als sie kam, schreckte ich auf und schüttelte nur kurz mit dem Kopf. "Wir sind keine Freunde. Er zeigt mir nur, was Musik ist", stellte ich klar und stand nun, wo sie da war, wieder auf.

"musik" Ich hob eine Braue und musterte den Blonden.
"Doch so eine billige Masche, ja?" Ich schaute langsam über zu Jamie. "Momentchen mal, du hast keine Ahnung von Musik? Keine Musik. Keine Comics. Was hast du denn all die Jahre gemacht?" Ich musste leise lachen weil wir beide wussten,d ass ich das selbst wusste - dank meiner Gabe.
Ich führte auch bei dem Blonden einen kurzen Check durch.
"Naja, wir haben jedenfalls einen schönen Raum bekommen!"

Verwirrt sah ich zwischen Sasha und dem Jungen hin und her. Ich hatte mit Absicht meine eigene Gabe versteckt, aber irgendwie schien das falsch gewesen zu sein. Auf ihre Aussage hin stand ich auf und lief zu ihr. "Dann sehe ich mir das an und ähm danke für die Musik", erinnerte ich mich an Elisabeths Erinnerung, dass man sich bedanken sollte, bevor ich zu den Matratzen ging.

Ich nickte dem Jungen zu, blickte ihn eine Sekunde lang leicht warnend an.
Dann folgte ich meinem kleinen Schützling. Die Decken hatte ich zu einer Mischung von Bett und Sofa gestapelt. Es sahh mit den Matratzen überraschend gemütlich aus.
"So... Hier wohnen wir erstmal vorübergehend!"

Vorsichtig setzte ich mich auf die Matratze. Tatsächlich fühlte es sich recht weich an und nachdem ich mich in die Decke eingewickelt hatte, fühlte ich mich auch etwas wohler. "Warum hast du den Jungen so böse angesehen? Er hat doch nichts Falsches gemacht oder habe ich es nicht verstanden?"

"Nein,nein.Ist natürlich toll, wenn du so schnell Kontakte knüpfst! Aber... Ich kenne seine Absichten nicht und so ganz auber ist seine Weste nicht wirklich!"

"Ich hab nur ein wenig gesehen, aber dann habe ich es abgebrochen. Ich dachte mir...ich könnte versuchen Menschen so zu sehen, wie es alle anderen auch tun, aber es ist schwer so eine Angewohnheit abzulegen...aber er hat wirklich schön gesungen. Wenn man so etwas Schönes kann, kann man kein so schlechter Mensch sein, glaube ich..."

"Schön gesungen hat er tatsächlich von dem was ich so gehört habe!", sagte ich ernst und nickte. Ich liess mich auf die zweite Matratze sinken und schaute seitlich zu ihr.
"Pass nur bitte auf dich auf... Ich kann meine Gabe nicht abstellen!"

"So richtig kann ich es auch nicht, aber zumindest so stark zurückdrängen, dass es wie ein Flüstern klingt und irgendwann vergisst man, dass es da ist. Deine kann ich nicht lesen, weil du dich darauf konzentrierst, dass ich es nicht kann. Wäre es dir so unangenehm?"

"Ich weiß nicht... Ehrlich gesagt habe ich Angst, dass du sonst irgendwann schlecht von mir denkst.. Ich bin da einfach unsicher!" Ich seufzte und schaute an die steinerne Decke.
"Ich kann diese Sachen alle nicht abstellen, die mir die Vergangenheit der Menschen verraten. Manchmal weiß ich nicht mal, wie alle anderen das übersehen können!"

Ich zuckte mit den Schultern. "Ich habe auch eine Weile gebraucht, um das zu lernen. Aber bei mir hat das Gedanken lesen zuerst etwas mit dem Hören zusammen, du siehst wohl einen Menschen und erkennst alles an ihm. Das ist bestimmt schwerer zu ignorieren...aber ich glaube, soviel Schlechtes kann ich nicht mehr über dich denken. Schließlich dachte ich zwischenzeitlich du wärst eine Mörderin und würdest mich umbringen."

Ich presste die Lippen zusammen.
"Ich...hatte eher angst, dass du etwas entdeckst, was tatsächlich wahr ist!"
Ich wurde an meinen Bruder erinnert und presste die Lippen zusammen.