1. Rs-Story

"Du bist kein Feigling!", sagte ich und küsste sie auf die Stirn.
"Die meisten anderen Kinder wären schreiend weggerannt!"
Ich stand auf und geh zur Tür.
"Ich mach dir ne Wärmflasche und dann versuchst du zus schlafen, ja?  Morgen ist schule. aber abends setzen wir uns hin und reden über das, was hier passiert ist!"
Ich ging in die Küche, ziemlich erschöpft

"Mehr bekommst du von dem nicht!"; sagte der Braunhaarige und machte eine wedelnd abwertende Handbewegung. "Immer diese arroganten Neureichen!"

Luke wartete noch immer im Wohnzimmer und musterte sie. "Ich musste es ihr sagen Sam. Sie ist jetzt soweit. Hast du nicht mitbekommen, dass sie seit mindestens zwei Wochen kaum noch was gegessen hat? Und außerdem riechst du nach Alkohol und Zigaretten...wo warst du? In einer Bar?"

"Und du bist besser?" Wieder ein verhaltenes Lächeln. "Wenn ich in unter fünf Minuten sein bisher bekanntes Maximum erreicht habe, sollte nach 5 Minuten wohl schon mehr drin sein. Neureich hin oder her."

Ich schüttelte nur den Kopf und drängte mich an ihm vorbei zur Spüle, machte mir ein Leitungswasser. Ich hatte es natürlich bemerkt. Aber ich hätte jetzt keine Lust, darüber zu reden. Ich hatte keine Lust, über irgendwas zu reden! Ich lehnte mich an die Arbeitsplatte, den Rücken zu ihm ohne eine Antwort und trank zwei schlucke. Sollte er doch denken, was er wollte.

Er Pfiff durch die gespitzten Lippen und stieß den Asiaten kumpelhaft in die Seite, der wiederum die Unterhaltung nur mit einem müden Lächeln quittierte.
"Die kleine hats faustdick hinter den Ohren!", posaunte der Typ.

Nun wurde er doch wütend. Zwar schaffte er es seien Wut zu zügeln, seine Stimme behielt aber einen scharfen Tonfall. "Was denkst du dir Sam? Du bist 27 und nicht mehr 17. Selbst wenn es dir jetzt schlecht geht, aber es geht hier auch um deine Tochter. Du kannst nicht wieder so tun, als würde dich das alles nichts angehn."

Den einen hatte ich ja schnell in den Griff bekommen, aber wo lag das Interesse des Asiaten? Ich hatte doch indirekt mit Drake gewettet und wollte nicht verlieren. Klar, notfalls konnte ich auch von dem anderen trinken, aber das war nur für den Notfall. "Was interessiert einen Neureichen denn so? Du erscheinst mir so gelangweilt. Ich hoffe, dass das nicht an mir liegt."

Ich drehte mich halb zu ihm, leerte das Glas und stellte es in die Spüle. Ich könnte es nicht erklären, aber mit einem Mal fühlte ich mich ganz weit weg von all dem. Von ihm und der Kleinen, von diesem Raum und diesem Leben das ich hier führte. Die Person mit der er sprCh erschien mir wie eine Zwillingsschwester, die ein mir fremdes Leben genoss.
"Lass uns das morgen klären, okay?", sagte ich ruhig und etwas rau.

"Nein, an dir liegt das nicht. So wichtig bist du hier nicht!", erwiderte er trocken und mit leicht sarkastischem, freudlosen grinsen. "Es gibt einfach nur noch wenig was einen überrascht.... Und viele Schleimer!"

"Morgen, morgen, immer nur morgen. Und wenn ich dich morgen frage? Wirst du dann wieder dasselbe sagen?" Er war nicht dazu bereit diesmal zu gehen, nickte dann aber trotzdem. "Ich bleibe hier. Morgen früh schicken wir die Kleine zur Schule und dann wird das endlich geklärt."

Ich war nicht verletzt, eigentlich interessierte mich seine Meinung nicht. "Vielleicht habe ich etwas, dass dich überraschen könnte."

Seine Worte prallten einfach so an mir ab, obwohl ich normalerweise so unendlich viel auf seine Meinung gab. War das ein trauer-Stadium? Ich bekam die nicht mehr alle zusammen. Es hatte mit Verleugnung begonnen, das war alles an das ich mich erinnerte.
"In Ordnung!", sagte ich abwesend, bevor ich mir einen Martini zum einschlafen mixte.

Er schaute sie kurz an, schüttelte dann den Kopf. "Das ist eine echte Schleimer-Aussage!", stellte er fest.

Er starrte sie ein wenig ungläubig an. "Wenn du dir die Kugel geben willst, dann mach das auf eine bessere Weise Sam." Er war mehr als enttäuscht und setzte sich dann auf die Couch, wo er den Rest der Nacht verbringen würde, wahrscheinlich ohne ein Auge zuzutun.

"Eine Schleimeraussage? Also bitte. Das nun wirklich nicht. Wenn du willst, dann zeige ich dir etwas, dass du noch nicht kennst."

"Überdramatisier das doch nicht wieder!", seufzte ich, trank den Drink in kleinen Schlucken, wie um ihm zu beweisen, dass ich es nicht eilig hatte. Die Krankschreibung hatte ich bekommen. Eine Woche war ich erst einmal aus dem Schneider, sodass es keine Ausrede gab, das morgen nicht zu besprechen. Ich wusch das Glas und den Rest, der in der Spüle stand, ab. Trocknete ihm, räumte Weg. Dann erst verabschiedete ich mich in mein Zimmer.

Er hob eine braue. "Du klingst wie eine nutte!", sagte er abschätzig und wurde von seinem Kumpel in die Seite geknufft. "Reiß dich zusammen, das ist eine Lady!"

Er sagte nichts mehr dazu, sondern schaltete den Fernseher an und starrte ohne Ton auf die Gestalten, die alle soviel weniger Probleme hatten als er.

"Oh, eine Nutte bin ich zum Glück nicht. Soweit ist es bei mir nicht gekommen", erklärte ich noch immer still. "Aber eine Lady....naja was noch nicht ist, kann noch werden."
Ich beugte mich zu ihm vor zu seinem Hals und biss nicht sichtbar von seinen Kumpeln in seinen Hals, wobei ich die Pheromone einsetzte. "Ich kann einfach Sachen, die andere nicht können." Danach setzte ich mich wieder gerade hin und ließ die Wunde zuheilen.

Ich legte mich ins Bett. Trotz der Aufregung des Tages fiel ich dank des Alkohols in einen schnellen, wenn auch nicht sehr ergiebigen Schlaf, aus dem ich erst wieder durch Albträume aufschreckte, als Mitternacht durch war und die Sonne bereits am Horizont kitzelte es mochte höchstens fünf sein.

Er zuckte nicht einmal, blickte sie gerade an und nippte noch einmal an seinem Drink. Unbewegte Miene. Dann ließ er sich in einer eleganten Geste vom Barhocker gleiten. Jede seiner Bewegungen wirkte gleitend, abgestimmt. Beinahe melodisch.
"Gut...! Ich nehme uns ein Zimmer!"

Als die Sonne aufging, legte er sich dann doch hin. Schließlich war er seit nahezu 40 Stunden wach und wenigstens ein paar Stunden Schlaf konnte er gut gebrauchen.

Was für ein interessanter Kerl. Ich versuchte ihn zu durchschauen und schaffte es doch nicht, aber sein Blut....es war genauso undurchschaubar, aber ich wusste, dass ich mehr brauchte. Zumindest hatte ich ihn überzeugen können und so schob ich mich ebenfalls vom Hocker. "Gut..."

I h könnte nicht wieder einschlafen. Aber diese Schlafstörungen waren nichts Neues. Ich machte den Fernseher aus. Luke schlief anscheinend. So nutzte ich die ersten Stunden des Tages um mir einen Kaffee zu machen und auszufegen. Aufstehen musste die kleine erst um Dreiviertel sieben.

Der Begleiter schien sichtlich überrascht. "Was hast du gesagt, Mädchen? Was hast du gesagt?", fragte er spürbar aufgeregt. Der Asiate beugte sich über die Theke und sprach Leiße mit dem Barkeeper. Dieser deutete eine Verbeugung an und händigte ihm beinahe sofort einen Schlüssel aus. Duales Augen blitzten, einige Meter entfernt. Der Asiate schaute Elly nochmal an. "Ich bin Takumo. Nummer 12 ist unseres!" Er ging vor ohne sich umzudrehen, ob sie folgte.

Ich sah mich nicht mehr nach Drake um, aber zu der Begleitung. "Hm...das ist ein Geheimnis. Vielleicht sehen wir uns mal wieder, dann werde ich es dir sagen." Es war immer gut, wenn man auch diese Art von Kontakten pflegte, dann folgte ich ihm. "Meinen Namen kennst du ja bereits."

"Tu ich das?", fragte er immernoch mit eher desinteressierter Stimme. Seine Augen waren allerdings wacher als er. Sein Zimmer waR direkt im ersten Flur -Erdgeschoss.
Er schloss die Tür beinahe geräuschlos auf, das Zimmer war großzügig geschnitten und ging mit der großen Fensterflächen auf den dunklen Park raus, erleichtert vom warmen Schein einzelner Laternen. Er legte den Schlüssel ab, stand direkt vor der deckenhohen Glasfläche. "Also. Was war das gerade?"

Ich trat ein und sah mich um. Wirklich luxuriös. So ein Raum, den ich mir vor 10 Jahren nicht einmal erträumt hatte. Wirklich wunderschön. Ich blieb etwa in der Mitte des Raumes stehen und legte den Kopf schief. "War das etwas, dass du noch nicht kanntest? Ich dachte du hättest schon alles gesehen", sagte ich mit leicht amüsierter Stimme. "Hat es dir denn gefallen?"

Er tippte mit den Fingerspitzen auf dem Nachttisch. Das Bett war zwischen Ihnen. Breit und modern, kein verspieltes Himmelbett. Er war groß für einen Asiaten, seine dunklen Augen blickten sie unbewegt an. "Das kann dir egal sein. Ob ich es kenne oder nicht. aber mach es nochmal!" Seine Stimme hatte etwas herrisches.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und musterte ihn. Er kannte den Biss eines Vampirs? Seine Mimik änderte sich langsam und ich wusste nicht, wie groß mein Interesse noch an ihm war. "Wie wäre es mit einem Bitte..."

Er legte den Kopf langsam schief. "I h werde nicht um dich werben...", sagte er mit der gleichen Ruhe wie zuvor. "Das ist nicht meine Art!"

"Habe ich nicht gesagt. Aber ich kenne Kerle wie dich. Du bist extrem stolz und hältst dich für was Besseres...hm du hast Glück, dass ich gute Laune hab." Ich ging um das Bett herum und stellte mich auf die Zehenspitzen, dann biss ich ihn und setzte die Pheromone wieder frei, wenn auch sehr viel weniger als vorher.

Die einzige Regung, die er zeigte war das schließen seiner Augen, so als würde er sich ganz auf das konzentrieren wollen, was in ihm geschah anstatt um das Außenherum. Er stand nach wie vor gerade, taumelte nicht und zeigte auch sonst keine Schwäche oder Angst.

Für eine Minute trank ich und ließ mich dann auf meine Füße zurückfallen, zügelte den weiteren Durst und leckte mir über die Lippen. Das war wirklich gutes Blut und mal vollkommen anders als von einer Frau zu trinken. Aber dennoch war er komisch. Er reagierte nicht, wie ich es gewohnt war.

Er öffnete langsam die Augen, ein Lächeln huschte beinahe verschämt über sein Gesicht. Dann wurde er wieder ernst. "Das genügt, nehme ich an....!"

"Wenn ich mehr tue, dann wirst du wohl oder übel draufgehen", erklärte ich mit einem Schulterzucken und schloss dann kurz die Augen, um die Vampirsinne zurückzudrängen. "Du bist seltsam..."

"Das höre ich oft!", sagte er trocken und zupfte sein Hemd zurecht, knöpfte die oberen Knöpfe wieder zu und ruckelte den Schlips zurecht.
"Was überrascht dich dermaßen?"