1. Rs-Story

Die die wir ablösten waren glücklich irgendwo reingehen zu können. Sie hatten den Mittag über in der Sonne gebrutzelt.
"Ja... Und ich mag den Platz hier, ich war hier früher oft und..." Ich brach ab und zuckte mit den Schultern. Ich sollte nicht so viel von früher erzahlen. Das war mir immer wieder gesagt worden. Aber in diesem Moment fühlte ich mich einfach so unendlich verloren und einsam, sehnte mich nach jemanden, den nicht ich sondern von dem ich beschützt wurde.
Vor Luke. Vor mir selbst.
"... Wirklich schön mal wieder rauszukommen!"

"Wir haben fast schon Glück, dass es im Winter passiert. Es ist zwar verdammt kalt und wird früh wieder dunkel, aber du musst mal nach drei Monaten, wo du komplett nachts nur unterwegs bis, dann in die Sonne gehen. Ich hatte einen Sonnenbrand von Kopf bis Fuß und war richtig braun danach. Ich wurde zum Außenseiter...naja halb. War auf jeden Fall eine ttraktion:"

Ich lachte leise und setzte mich auf einen Mauervorsprung. Sofort ließ der beißende Schmerz ein wenig nach. Ich hätte mir schmerztabletten besorgen sollen. Das war eine gute Idee. Ein bisschen länger durchhalten. Geld hatte ich noch vom Ausflug. Nicht viel, aber immerhin.
"Ich vermisse die Sonne ein bisschen !", gab ich zu. "Aber du hast recht. So ist es wohl besser! Bis wohin geht unser Zuständigkeitsbereich?" Ich blickte mich um. Hier gab es zwei Apotheken, die ich kannte. Und Dealer gab es in den Seitenstrassen jede Menge. Nicht dass mir Leute begegneten die ich kannte...

"Eigentlich nur der gesamte Platz hier. Und ab und an kurz in den dunklen Ecken schauen, ob sich da nicht auch ein böser Vampir versteckt. Ach ja und falls du einen findest, dann einfach Bescheid geben. Egal wir. Nur nicht schreien hilfe böser Vampir. Die Passanten müssen es ja nicht unbedingt mitbekommen."

"Das bekomm ich schon hin, denke ich. Ich hab verstanden, dass das wichtigste ist, dass wir kein Aufsehen erregen,...!" Ich quälte mich wieder hoch und zwang mich zu stehen.
"Dann geh ich mal zu Beginn die dunklen Ecken ab, ok? Solange es noch ein bisschen hell ist - nach Sonnenuntergang wird das nur unnötig gruselig!" Ich sah Stan ankommen und nickte Lou zu. "Eine 10-Minuten-Runde. Nicht mehr. Bis gleich!"

"Na gut, bis dann...." Eigentlich wollte sie mitgehen, zumal sie so schlecht aussah, aber gleichzeitig spürte sie, dass Sam allein sein wollte. Wenn sie aber in 10 Minuten nicht wieder da war, würde sie sie sofort suchen gehen. Kaum eine Minute später begann sie schon damit immer wieder auf die Uhr zu starren.

Rick schlief nicht allzu lange. Er hatte die tolle Eigenschaft, sofort in Tiefschlaf zu verfallen, sodass sein Schlaf sehr erholsam war und er nicht viel Zeit brauchte. Gegen 18:00 stand er auf, ließ sich Zeit mit duschen, zog sich an und überprüfte die fallen und Kontrollmechanismen. Alles verlief zu seiner Zufriedenheit.

Ich bog in die erste Gasse ein, die sich mir bot. Kaum sah man mich nicht mehr, schon atmete ich tief durch, unterdrückte das aufkommende Schluchzen und presste die Fingerspitzen auf die Schläfen. Ich lehnte mich an die Mauer und versuchte, mich zu beruhigen.

Mit einem leichten Aufschrei wachte ich auf, schreckte nach oben und hielt mir den Kopf. Was war das für ein Traum? Obwohl ich wach war, konnte ich die Bilder noch klar vor mir sehen. Was waren das für..für Menschen? Nein, es waren keine Menschen...die Erwachsenen. Ich wusste nicht warum, aber ich wusste es. Was war das nur gewesen.

Er kam aus dem Bad und trocknete sich die fuchsroten Haare ab. "Alles okay bei dir?" Er runzelte besorgt die Stirn. "Hast du jetzt auch noch Albträume?"
Langsam sorgte er sich ehrlich um ihren Geisteszustand.

Ich atmete tief durch, straffte mich und ging die nächsten drei Gassen ab. Sie waren leer, oder aber gefüllt mit gestalten die sehr wahrscheinlich keine Vampire waren.
Ich wollte soeben zurück gehen, da fiel mein Blick auf einen Typen, der auffallend unauffällig an der backsteinwand eines platzenbaus lehnte, Kapuze halb im Gesicht. Ich schlenderte hinüber und sprach ihn an. "Hast du was gegen schmerzen?", fragte ich knapp.

"Nein...ich...ich weiß es nicht wirklich...ob es ein Albtraum war. Es war nur so...real und irgendwie auch nicht. Ich glaube...ach nein, vergiss es...", murmelte ich schließlich und zog mir die Bettdecke über den Kopf. Ich wollte ihm nicht sagen, was ich wirklich dachte.

Kurz hob er den Kopf musterte sie einen Moment. Blass, ausgewaschende Haarfarbe, nur die Klamotten waren etwas zu ordentlich, doch er sah in ihr keine Gefahr. "Besondere Wünsch?"

Er sah sie besorgt an und seufzte. "Sich dir jemanden zum reden. Hast schon recht, das sollte nicht ich sein. Aber auch dir jemanden, dem du vertraust!" Er setzte sich an seinen Platz am Fenster.
"Das Bad ist frei.

Ich kramte in meinen Taschen nur der Rest vom Ausflug. Luke hatte ja alles bezahlt.
"Das sind 30... 38!" Ich strwckte es ihm hin.
"Was auch immer ich dafür bekomme. Wenn man es von außen nicht so merkt, umso besser. Wenn doch - auch egal!"
Da war er Wieder. Dieser sanfte Nervenkitzel den ich so vermisst hatte. Ich fuhr mir nervös mit der Zunge über die Lippen.

"Ich....das...ich meinte das nicht böse Rick. Es kommt mir nur selbst so unwirklich vor, aber ich glaube...ich habe mich gerade an meine Vergangenheit erinnert. Frag mich nicht warum.....es ist nur so ein Gefühl und der Traum kam mir so real vor....deswegen..."

"Hm..." Kurz schien er zu überlegen und warf ihr dann eine kleine Packung zu. "Kostet normalerweise 40, aber heute ist Ausverkauf." Er schnappte sich das Geld und drehte ihr den Rücken zu, verschwand bereits in der Gasse.

"Deine Vergangenheit" er dachte kurz darüber nach.
"Doch, das kann schon sein, denk ich. Die Vampire verlieren ja Bezug zu vielen und manche erinnern sich dann wieder ab zuvor vergessenes. Ein bisschen wie Demenz, falls dir das was sagt. Ich meinte es auch nicht persönlich! Wirklich nicht, es ist gut wenn du das ml ht mir anvertraust!"

Ich wartete bis mein Atem sich eibigermassen normalisierte.
Dann warf ich einen Blick in das Päckchen. Vielleicht war es Opium. Oder irgendein Derivat davon... Vielleicht ja sogar Heroin. Aber danach sah es nicht aus.
Ich genehmigte mir eine winzig kleine Dosis, nur um den Schmerz zu beseitigen und es schien mir unmöglich, dass ich jemals hatte aufhören wollen. Das Päckchen steckte ich in meinen BH.
Dann kehrte ich zu Lou zurück, die mit Stan zusammenstand.
"Alles gut, nichts gefunden!"

"Aber ich bin erst 17...sollte ich mich nicht an sowas erinnern? Ich wusste ja schon vorher nicht soviel über meine Zeit vor dem Heim." Mir fiel auf, dass ich etwas zuviel redete und wendete mich wieder ab. "Ich bin dann mal im Bad", verabschiedete ich mich kurz und verschwand im Nebenraum.

Lou schien erleichtert, aber Nathan, der ein Stück hinter ihr stand, musterte sie misstrauisch, wobei sein Blick auch kurz zu ihrem Ausschnitt wanderte. Allerdings sagte er nichts, wie es seine Art war. Dennoch war es offensichtlich, dass er etwas bemerkt hatte oder es zumindest ahnte.

Er blickte ihr nach und würde sich umsonsicherer, dass sie - gerade im Ihrem alter - jemanden brauchte, mit dem sie über all die Verwirrung reden konnte. Er blockte aus dem Fenster und dachte nach, wer das wohl sein könnte.

Ich nickte leicht. In meinem Körper begannen bereits ein paar Schmerzgefühle abzuklingen. Nicht zu viel. Nur dieses Watte-Gefühl. Ich hoffte, dass es nichts war, was meine Pupillen zu sehr veränderte oder mich seltsam sprechen ließ.
Ich setzte mich zurück auf meinen Mauervorsprung und nestelte am Rand meiner Bluse.

Nach 10 Minuten kam ich wieder raus und band mir meine Haare diesmal als einen hohen Zopf zusammen. "Na, willst du noch länger nachdenklich auf dem Fensterbrett sitzen? Wenn du Mädchen anlocken willst, musst noch noch ein cooles Accessoire dabei haben. eine Gitarre oder sowas. Dann kommt deine Aufmachung erst richtig zur Geltung."

Sie standen alle mal zusammen, mal etwas getrennt da. So vergingen die ersten Minuten, Stunden langsam und als Lou sich einmal nicht so genau umsah, setzte sich Nathan plötzlich neben Sam und musterte sie.

Er lachte. "Da Wende ich mich mal an sam. Die bringt mir ein paar Akkorde bei und sofort sind die roten Haare vergessen und alle Mädchen fliegeb auf mcih!" Ich lachte.
"Bist du fertig?

Ich löste meine Haare und Band mir einen neuen Zopf, diesmal leicht seitlich.
Ich erwiderte nathans Blick und fuhr mir mit der Zunge über die Lippen.
"Was ist?", fragte ich.

"Ach, was spricht denn gegen rote Haare. Ist doch niedlich. Und dann auch noch ein Bombemleger und Fallensteller. Gut, nicht unbedingt die typischen Hobbys eines Jungen, aber das macht dich erst interessant. Hab mal Selbertrauchen.", meinte ich und konnte mir doch nicht so ganz das Lachen verkneifen.

"Man sollte meinen unsere gesundheitliche Ausstattung sei gut genug, als das man sich bei zwielichten Gestalten in dunklen Gassen etwas kaufen müsste."

Er grinste sie an, beinahe mitleidig.
"Achwas, das ist in allererster Linie nerdig... Ich sollte mir so eine Brille besorgen!" Er zeichnete mit den fingern die typische form der nerdbrille nach.
"Das wäre passend!"

Ich warf ihm einen leicht betäubten Blick zu, in mir zog sich etwas panisch zusammen, aber leicht zeitversetzt.
"Das... Du..." Ich schüttelte den Kopf. Woher konnte er das wissen? War er mir gefolgt? Konnte er durch wände sehen? Roch er sowas?
"Selbst wenn, wäre es meine Privatangelegenheit... Und es würde richtig stressig werden, wenn du solche Gerüchte verbreiten solltest... Also behalt deine Anschuldigungen lieber für dich!"

Sag nichts gegen Nerds. Das sind ziemlich nette Menschen! Wobei....du bist ein besserer Nerd als Rebell. Da haben wir deine Rolle ja endlich gefunden", freute ich mich und lenkte mich dadurch von meinem seltsamen Traum ablenken.

"ich habe nicht gesagt, dass ich es verraten würde. Nur würde ich an deiner Stelle darüber nachdenken, ob man auf diese Weise eine guter Beschützer sein kann. Noch kannst du in dein altes Leben zurückkehren. Dieser Weg bleibt dir erst nach dem ersten Jahr verwehrt, wenn man zuviel weiß. Ich halte mich raus, solange ich sehe, dass du nur dir selber schadest. Sollte das kein Einzelfall sein, werde ich das allerdings weitergeben." Es war das erste Mal, dass er mehr als einen Satz vor ihr gesprochenhatte und das auch nur, weil Lou gerade nicht anwesend war. Als er geendet hatte, drehte er sich zu ihr und sah sie ernst an.

"Ich bin nach wie vor der Meinung dass du mit jemanden über das reden solltest was in deinem Leben so abläuft... Aber nicht mit mir. Wie gwsagt!", Ließ er sich nicht ablenken.
Er seufzte und Strecke sich.
"Na komm, du wolltest Sam frühstück bringen!"
Er lächelte.
"Holen wir was in der Kantine oder so...!"

Ich horte mir an was er zu sagen hatte und nahm es ernst, obwohl seine Stimme nur gedämpft zu mir drang.
Er sagte so selten etwas dass ich es respektierte wenn er mal den Mund aufbekam.
"Hab ich zur Kenntnis genommen!", erwiderte ich knapp.

Mit jemandem reden? Ich hatte eigentlich nur ihn und Sam. Aber bei ihm ging es nicht und Sam wollte ich nicht noch damit belasten, wo sie doch schon so viel für mich tat. Dann müsste ich wohl oder übel allein damit klarkommen.
"Ja, hast Recht. Gibt es hier auch eine Kantine mit richtigem essen oder müssen wir dafür zum Beschützercampus?" Er müsste es wissen. Schließlich holte er sich das Zeug ja auch von irgendwo.

"Gut..." Als er es sagte, stand er auch schon auf, da Lou sich nährte. Er lächelte ihr kurz zu und ging dann wieder seine Route. Nun war es Lou, die sich neben ihr fallen ließ. "Na? Was gibt's? Alles okay?" Besorgt musterte sie sie. "Du hast mit Nathan geredet?"

"Es gibt auch hier eine. Die Beschützer Wolken ja nicht immer rüber Dackeln nur weil sie essen wollen...!"
Er führte sie in einen der unterirdischen Gänge, der die Gebäude jenseits der Sonne verband.
"Man kann das essen nur abholen... Es gibt keinen Essenssaal! Ist halt nur für die Beschützer!" Es war ein wenig wie ein Buffet aufgebaut, in dem vor-abgepackte Päckchen standen.
"Von hier aus sind es auch mir ein paar Sekunden bis zum Eingang! Den Gang da runter!"

"Nur... Nur ein paar Worte! Er redet ja nicht sonderlich viel!"
Ich blickte über den Platz und nicht direkt auf sie, falls Nathan es an meinen Augen erkannt hatte.

"Sieht ja gar nicht so schlecht aus", stellte ich fest und musterte alles ein wenig neugierig. Stellte sich nur du Frage was. Nach kurzem Zögern nahm ich ein Sandwich und etwas, das wir ein Keks aussah. " gut dann lass mal zu sam gehen."

Sie sah sie kurz prüfend an, überlegte. "Sti,,t was nicht? Wenn er mit jemanden redet, dann weil etwas nicht stimmt."

Ich nickte und schnappte mir einen Sandwich.
"Alles klar, gehen wir los! Kennst du diese Kellerräume hier? Die erleichtern es, schnell von einem Ort zum anderen zu gelangen! Vor allem auch tagsüber. Ich kann dir mal ne Karte besorgen!"
Die Sonne war bereits untergegangen und wir konnten entspannt den Platz betreten.

"Alles gut!", murmelte ich abweisend und blickte sie an.
"Lass mich, okay! War ein schwerer Tag...!"
Ich fuhr mir die Haare zurück.