4. Story ~

"Meinst du, dass das in einer Familie wirklich nötig ist? Ich glaube daran, dass man hier jeden auf eine eigene Art vertrauen kann. Vielleicht solltest du es mal auf so eine Weise betrachten."

"Würdest du das?" Ich sah mich um und musste zugeben, dass es mir wirklich gefiel.

"Ich sehe das hier nicht als 'Familie'", sagte ich und verkrampfte mich leicht. 
"Ich will auch keine Familie. Fertig!"
Ich stand auf. 

"Ich bin nicht unbedingt ein arschloch! Ich werd doch einen Waldgeist nicht irgendwo im Boden einbuddeln!", brachte ich vor und lächelte sie an. "Vor allem nicht Mitarbeiter. Aber dann ziehe ich mit dir hoch um dich im Blick zu behalten!"

Zwar machte sie die Andeutung etwas zu sagen, unterließ es dann doch lieber. Sie wusste, dass Ann jetzt Ruhe brauchte, auch wenn sie ihr noch so sehr helfen wollte. Es würde alles nur noch schlimmer machen

"Mitarbeiter?" Ich zog eine Augenbraue hoch. "Außerdem liegt es dir hier oben doch auch hier. Soweit ich weiß ist Erde doch die Schwäche von euch Luftnutzern. Dementsprechend wäre es für dich auch nur angenehmer.

Ich ging auf und ab während ich weiter wartete, dass sie fertig wurde. 
Ich fuhr mir durch die kurzen Haare und schloss die Augen für ein paar Sekunden. Sie war so rücksichtsvoll und ich ging sie an... Ich zwang mich, mich doch wieder zu setzen und ruhiger zu atmen. 

"Ich umgebe mich sehr gerne mit meiner eigenen Schwäche...!", sagte ich und lächelte die Bäume an. 
"Aber ich hab auch nichts dagegen oberhalb der Erde zu wohnen. Luft ist schließlich überall!"

Sie schenkte ihr ein vorsichtiges Lächeln, blieb aber auf körperlicher Distanz, sagte nichts dazu, dass sie doch geblieben war. "Möchtest du vielleicht etwas zu trinken haben? Ich habe mir etwas Wein vom letzten Überfall bringen lassen."

"Wenn man dir auch nur einen Eimer Schlamm über den Kopf kippt, kannst du deinen Elementar nicht mehr erreichen. Fürchtest du dich nicht davor?"

Ich blickte auf. 
Dann rang ich mir sogar ein Lächeln ab. 
"Na gut... klingt ganz okay. Alkohol haben wir so selten, da muss man das feiern!"
Ich nickte leicht und fuhr mir durch das Haar. 

"Ich vertraue Joy. Luft ist immer irgendwo. Und wenn nicht würde sie mich dennoch finden. Und Schlamm gibt es sowohl über als auch unter der Erde "

"Aber nicht zu viel. Ich muss auch für die weiteren nicht geplanten Notfälle da sein. Auch wenn sich mein Lehrling nicht so schlecht anstellt, wie befürchtet." Sie richtete sich auf und ging zu einer Truhe in einer abgehangenen Ecke der Höhle, wo sie sich eingerichtet hatte und holte eine eingestaubte Flasche hervor.

"Du hast ein bisschen Unterstützung verdient. Wir haben definitiv zu wenig Wasserelementare!"
Ich Strich mein Haar in den Nacken, es müsste mal wieder geschnitten werden. Ich könnte es beinah wieder zusammenbinden.

"Da hast du recht, aber bisher bin ich mit der Ausnahme vom Zwerg die einzige, aber manchmal denke ich, ist das auch nicht so schlecht...so habe ich meine Ruhe", lachte sie und ließ ihren Elementar die Flasche öffnen und reichte sie Ann für den ersten Schluck.

"Naja...dort unten wird dich wohl keiner angreifen..." bei mir zweifelte ich daran noch.

Ich trank den ersten Schluck. Angenehm bitter süß auf der Zunge. 
"das hab ich vermisst...!", gab ich zu. Als Kind hatte ich manchmal Wein gestampft für den Herrn und der Geruch allein ließ mich  nostalgisch werden. 
Ich reichte die Flasche zurück. 

"Wir sind jetzt jedenfalls hier oben. Aber bitte beschwör nicht dauernd kron. Sonst dreht uns die gute Ann auf jeden Fall durch!"
Ich öffnete die Tür zu einem der Bungalows. 
"Die Leute gewöhnen sich hier schon noch an dich!"

Muriel setzte sie kurz an, trank allerdings nur einen Schluck und stellte sie neben sich ab. "Scheint ein guter zu sein. Da haben wir wohl Glück gehabt. Aber es heißt ja je älter desto besser und der war schon ziemlich eingestaubt.

"Sie werden mich wohl kaum leiden können und Kron..." Ich zögerte, aber nickte dann doch. Es sparte so auch für mich Kraft. Bisher war er für meine Sicherheit dageblieben, aber jetzt hatte sie mir ja bestätigt, dass mir nichts passieren würde. Mit einem stummen Befehl verschwand er.

"Mir schmeckt er!", bestätigte ich. "Schmeckt nach..." Ich wollte 'Heimat' sagen. Behielt es aber für mich. Heimat konnte ich diesen Ort nicht nennen. Diesen Ort des Schreckens. Aber Manchmal drängte sich das auf, aus Mangel an Alternativen. 
"wie auch immer... Ist meine Medizin fertig?"

"Ich hab nichts gegen ihn!", stellte ich schnell klar. Es war mir wichtig dass sie das wusste. Ich konnte auch nicht mit jemandem kooperieren der Joy missachtete. 
"Hast du kram den du in dein Neues zu Hause bringen willst? Bucher? Kleidung?"

"Schon lange. Aber jetzt wo du Alkohol getrunken hast, solltest du noch einmal 24 Stunden warten, bevor du sie einnimmst. Durch ie Kräuter ist diese Medizin etwas stärker als die Gewöhnliche.

"Wie soll ich das anstellen. Ich hatte nicht wirklich etwas dabei, als ihr mich gefangen habt."

"Das ist doch kaum was gewesen... Die paar Schlucke!"
Ich schüttelte den Kopf. 
"Sind die Wechselwirkungen gefährlich?"

"Naja ich hatte dir ja Bücher besorgt..." Ich zuckte mit den Schultern. 
"Naja egal. Dann nicht!"

"Sehr sogar. Das kleinste bisschen Alkohol im Blut kann zu einer Vergiftung führen." Sie lächelte ihr freundlich zu, allerdings war sie schlecht, wenn es darum ging etwas zu verbergen. Den Alkohol hatte sie ihr vor allem deswegen angeboten, damit sie die Medikamente nicht sofort einnehmen konnte.

Es entstand wieder eine gewisse Anspannung zwischen uns, die auch dafür sorgte, es zu bereuen, Kron zurückgerufen zu haben.

"was soll denn das", murmelte ich missmutig und schnappte mir mein Medikament, steckte es in meine Tasche. 
"hör doch auf mit diesen Tricks und sag wenn du mir das nicht geben willst... Das ist doch nur mein Beruhigungsmittel. In manchen Situationen brauche ich das halt'l

"Ich muss meinen Kram jedenfalls holen!", stellte ich fest und lôste mich von ihr. 
"Kommst du mit oder muss ich ne wache hier lassen?"

"Das tust du nicht. Viel mehr lässt dich dich bewusst davon abhängig machen, anstatt dich auf deine wirklichen Probleme zu konzentrieren. Ich verstehe dich, deine Gefühle, du versuchst dich abzulenken. Aber das auf Dauer und noch dazu auf Basis von Medikamenten kann dir nicht bis in die Ewigkeit helfen.

"Nicht mal hier kann ich mal eine Sekunde einfach nur allein bleiben?"

Ich schüttelte den Kopf. 
"Muriel du weißt dass ich deinen Rat schätze...! Aber das alles aufzuarbeiten würde nicht viel bringen. Ich verleg mich auf Sachen die wirklich und im Alltag Helfen!"
Ich stand auf. 
"Wie auch immer... Sorry das ich deine Zeit gestohlen habe!"

Ich musterte sie traurig. 
"du hast heute versucht abzuhauen...!"

"Das hast du nicht. Ich bin froh, wenn du überhaupt mit jemanden sprichst, auch wenn es nur ich bin. Du kannst jederzeit wiederkommen, egal aus welchen Grund. Ich würde mich freuen.

"Hab ich das?" Ich legte den Kopf auf eine unschuldige Weise schräg.

"Danke... Ich weiß das zu schätzen!", sagte ich ehrlich nett. 
Dann straffte ich mich, stellte mich gerader hin 
beherrscht verließ ich diesen geschützten Raum raus in das Gedränge von Rebellen. 

"Hast du. Wissen wir doch beide....!"
Ich verzog das Gesicht.

Besorgt sah ihr Muriel nach. Sie hatte das Gefühl, Anns Zustand verschlechtere sich immer zu. Würde sie nur einen neuen Elementar akzeptieren, denn sie wusste, dass es einige gab, die sie respektierten, doch Ann folgte ihrem blinden Glauben, verdrängte das Offensichtliche.

"Tschhh....", stieß ich ein leises Geräusch zwischen den Zähnen aus. "Müssen wir diese Debatte jetzt wirklich führen?"

"Nein!", erwiderte sie ebenfalls leicht genervt.
"Du kannst mich auch einfach runter begleiten. Dann müssen wir die Unterhaltung nicht führen!"

Ich zögerte, gab mich dann aber geschlagen. Das war es wirklich nicht wert, auch wenn ich dann ein paar Minuten länger oben bleiben konnte, aber es wären keine schönen gewesen.

Das Rs würde ich gerne wieder aufgreifen c: Eigentlich waren wir noch gut in der Story drin und es hat dann einfach aufgehärt, aber ich mochte es echt gerne. kannst es dir j anochmal ansehen^^

Ich bin ein wenig dabei drin Rum zu stöbern.