Story... Nummer 6?!

Ich seufzte und atmete langsam aus.
"Oka... Ich warte dann draußen!"
Ich strich die sandfarbenen haare zurück unter die Kapuze und verliess mit gesenktem Blick die Kathedrale ohne mich nach ihr umzusehen.

Nach einigen Minuten verließ ich die Kirche und fand sie am Vorplatz neben der Statue. 
Schnell eilte ich zu ihr und blieb schließlich stehen. "Stimmt es, dass du auch eine Art Söldner bist?"

Ich hatte mich an die Säule gelehnt. Blickte die an und hob eien braue. "Ich bin, was immer Geld bringt!", sagte ich meinen Standard-Satz.

"Ich...besitze wohl kein Geld...aber ich muss unbedingt in die Stadt Farul...aber allein werde ich es wohl nicht schaffen und kenne den genauen Weg nicht..." Farul war für den großen Heiligentempel bekannt. In dem Buch gab es tatsächlich die Geschichte des fallenden Engel. Es hieß, dass es in geheimen Katakomben eine Pforte in meine Welt oder zumindest Antworten auf meine Fragen gab.

"Farul?" Ich hatte eine Ladung Kautaback, die man in dieser Stadt sicherlich losbekommen würde.
"Du musst mir schon irgendwie das ganze vergüten... Aber ich habe noch keine neue Route und wir finden sicherlich was!"

Dann war das ein Ja? Fröhlich ergriff ich ihre Hände und verneigte mich leicht. "Vielen Dank. Ich bin sicher, dass ich einen Weg finden werde, dass auch du zufrieden sein wirst!" Das war nicht gelogen. Sollte ich zurückkehren können, würde ich es ihr als Himmlische zurückgeben, auch wenn sie nicht an uns glaubte.

Sorry koche nebenbei also leicht unregelmäßig

"Das war ein ja..." Ich zog meine Hände leicht abwehrend zurück.
"Weißt du wie lange man dafür braucht?"

"Nein...ehrlich gesagt nicht...früher habe ich die Strecke in einigen Stunden geschafft", bemerkte ich vorsichtig, in der Erinnerung an die wenigen Flüge zu anderen Städten, die ich mit meinem Meister unternommen hatte.

"Was auch immer es wird... Stunden sind es nicht. Ein paar Tage müssen wir wohl einplanen und zwischendurch auch mal in einer anderen Stadt ubernachten! Also ganz so einfach wie du es dir vorstellst wird das nicht!"

"Tage?!" Soviele, dass es auch Wochen dauern könnte. Wie lange sollte ich es hier unten denn noch aushalten? Meine Ungläubigkeit betrübte mich, doch ich nickte. "Wenn es nicht anders geht. Ich muss in diese Stadt, egal wie."

Ich grinste und atmete durch. 
"Oh, das höre ich doch gern. Ich mag dieses 'egal wi. Das ist wie 'ich zahle alles!'  Das hört man einfach nur zu gern!"
Ist lachte leise. 
"Mich hält nichts mehr. Brauchst du noch was?"

"Nein...wie gesagt. Ich habe ein Ziel, dass ich erreichen muss...wenn ich kann, gebe ich dir alles, was ich habe, doch das ist momentan nicht viel. Doch ich kann dir versprechen, dass es sich lohnen wird, wenn wir erfolgreich sein sollten." Ernst betrachtete ich sie.

"Eigentlich geb ich nichts auf solche Ansagen!", sagte ich leicht Stirnrunzelnd und seifzte dann. "na gut, ich lasse es dir durchgehen! Immerhin muss ich da eh hin!"
Ich schulterte meine Tasche und nickte ihr zu. "Also gut. Es geht doppelt so schnell, wenn wir uns Reittiere besorgen. Und ich habe nicht lust, ewig zu laufen!"

Bei ihr wusste ich nie, was sie wirklich dachte. Sie stahl, betrog andere und glaubte nicht an uns Himmlische oder den Allmächtigen. Von außen betrachtet musste sie ein schlechter Mensch sein, aber in der kurzen Zeit, in der ich sie begleitete, hatte sie mir gezeigt, dass es anders war. Da war nicht nur schlechtes in ihr. Hatten wir die Sterblichen zu oberflächlich betrachtet. Abwesend nickte ich nur und folgte ihr.

Es gab zwei Pferdehändler denen ich aus dem Weg gehen müsste. Der eine hatte ein ausgeliehenes Pferd nie von mir zurückbekommen, den zweiten hatte ich mal damit verschreckt, dass ich eine seiner Karawanen überfallen hatte. Damals, als ich noch in Banden gearbeitet hatte. 
Also musste ich einen neuen finden, der noch nicht von Mir gehört hatte und ihn bezahlen. Ich trennte Arbeit und Alltag. Im Alltag war ich fair und bezahlte.

Wir liefen eine Weile durch die Innenstadt, vor allem auf der Marktstraße, wo sich die meisten Händler herumtrieben und ihre Waren anboten. Es gab wirklich viel. Die Wirtschaft lief gut und die Menschen hungerten nicht, wenn man vom armen Volk absah, wie mir Eva gezeigt hatte. Aber dennoch war es ein schönes Treiben, dem ich gern zusah. An einem Stand blieb ich schließlich stehen, bei dem kleine Statuen dargeboten wurden. Auf einem der kleinen Talismane stand meine Name.

ich liess den blick schweifen und relativ nah am Ausgang fand ich auch einen Händler, anscheinend einen fahrenden Verkäufer. Ein junger Typ, leicht schmuddelig vom reisen und sonnengebräunt.
"Wieviel kosten zwei deiner Tiere?", fragte ich und musterte die muskulösen drahtigen Tiere.

"Ah...junge Dame..." Das gesicht wurde von einem Lächeln erhellt, dass tatsächlich beinahe ehrlich wirkte. Er ging zu seinen Tieren und klopfte auf die Flanke von einem. "Sie haben gute Augen. Es sind gute Tiere, die lange Reisen gewöhnt sind. Normalerweise nehme ich 17 pro Tag, aber weil sie es sind, bekommen sie beide für 30. Ein echtes Schnäppchen."

Der Stand gehörte einer alten Dame, die mich beim Schauen beobachte. "Hallo Kleines. Gefallen sie dir? Ich habe sie alle mit eigener Hand hergestellt." "Sind sind wirklich schön. Es sind die Himmlischen der umliegenden Dörfer, richtig?"
"Genau...du hast ein gutes Auge. Sie beschützen uns vor dem Übel. Viele der jungen Leute vergessen es wohl und werden zu eigensinnig." Ich lächelte und fuhr über den Anhänger. "Nija ist unsere Himmlische. Du bist ihr recht ähnlich...du erinnerst mich...aber nein...gefällt es dir?" "ja..sehr...aber ich habe kein Geld." "Nimm es...es soll dich auf deiner Reise beschützen." Kurz streifte mich ihr Blick und ich glaubte darin etwas Bekanntes zu sehen. Doch kaum hatte ich es wahrgenommen, verschwand es. Ich blicke auf den kleinen Talisman. Ein Flügel mit Glorienschein und dem Zeichen für meinen Namen. "Vielen Dank. Möget ihr gesegnet sein", flüsterte ich noch und eilte dann einen Stand weiter, wo Eva bereits mit einem anderen Händler diskutierte. Den Talisman wickelte ich um ein Lederband und trug ihn so um den Hals.

Ich warf einen blick zurück über die Schulter, suchte meine kleine Begleitung und fand sie tatsächlich an einem stand mit nostalgischen Schnitzereien. ja, das gefiel ihr natürlich!
Dann drehte ich mich wieder zurück zum Verkäufer.
"Ihr missversteht mich! Ich will es kaufen, nicht entleihen!"

"Kaufen? Tut mir leid, aber meine Tiere sind unverkäuflich. Wenn ich das bei jedem Kunden tun würde, hätte ich ja bald kein Geschäft mehr. Ich vermiete nur."

Ich fischte aus meine Tasche das Kreuz, das ich bereits zum Übernachten als Bezahlung angeboten hatte.
"Und dafür? Stimmt dich das vielleicht um?"; fragte ich und grinste vertraulich.

Er nahm das Kreuz in die Hände und fuhr über die goldenen Verzierungen, ging sogar soweit und überprüfte es mit einer Lupe. "Woher habt ihr das?"

"Niemand wird es hier vermissen, falls es darum geht. Versprochen!"
Ich blickte ihn herausfordernd von unten herauf an.
"Davon kannst dz dir fünf Pferde kaufen und sie versorgen!"

Er schien einen Moment zu überlegen, ehe er mit den Schultern zuckte und das Kreuz in seiner Tasche verschwinden ließ. "Nehmt die letzten beiden. Satteln müsst ihr sie selber, aber dafür lasse ich euch das auch behalten. Den ganzen Kram, der neben ihnen in den Kisten liegt."

"In den Kisten?" ICh war irritiert, nickte es aber ab. 
Ich gab meiner kleinen Begleitung einen wink,d ass sie mal einen Blick in die Kisten werfen sollte.
Ich liess mir von dem typen eine besitzurkunde geben. Einfach, weil ich keine zusätzlichen Schwierigkeiten brauchen konnte, wenn ich angehalten und kontrolliert wurde.