Werwolf RS

Auch wenn er ihr freies Geleit erlaubt hatte, wartete ich nur einige Minuten, bevor ich der Fremden folgte. Mehrere Minuten überlegte ich, ob ich mich ihr zeigen sollte und meine Neugier ließ es auch nicht mehr zu, dass ich ihr versteckt folgte und so kreuzte ich ihren Weg. "Na? AUf dem Weg zu deinem Rudel? Du kannst froh sein, dass mein Vater sich entschlossen hat dir zu vertrauen."

"BIst du jetzt meine kleine Verfolgerin? Habe ich einen Bodyguard?" Ich lachte leise und seufzte, damit war das wenigstens geklärt. Ich konnte vorerst wohl nicht zurück.

"Von mir aus nenn mich deinen Aufpasser, aber ich will nur nicht, dass du Scheiße baust. Dad meint dir vertrauen zu können, aber deswegen muss ich es noch lange nicht tun. Sei endlich ehrlich. Du bist in einem Rudel. Zumindest jetzt gerade."

"Ich habe nie abgestritten, dass ich ab und zu mal mit rudeln reise. Und ja, ich bin mit einem ehrgekommen, zufrieden? Willst du mir jetzt durchgehend hinterherlaufen oder ist das nur so eine pubertäre Phase?" Langsam nervte mich ihr verhalten ehrlich.

"Vielleicht mache ich es ja wirklich..." Ich legte den Kopf schräg und musterte sie. "Ich war noch nie außerhalb dieser Stadt. ich wollte immer mal raus und du bietest mir die Möglichkeit etwas darüber zu erfahren."

Ich sah sie an und erzog das Gesicht, es sah ein wenig aus, als würde ich die Zähne fletschen. Sowas gewöhnte man sich auch in menschlicher Form irgendwann an.
"Das ist aber ein zweischneidiges Schwert. Ich WILL dich nicht bei mir haben, also bitte geh zurück zu deinem Rudel!"

Auf ihre Drohgebärde reagierte ich kaum, sondern verlangsamte nur meine Schritte ein wenig. "Warum nicht? Hast du was gegen Rudeltiere?"

"Ich habe was gegen dich! Gegen dich, weil du mich stalkst und dich mir aufdrängst! Ich bin gesellig. Aber du wartest nur darauf, dass ich einen Fehler mache!"
Ich sah sie an. "Lass mich in frieden, wenn ich euch in Frieden lassen soll!"

Ich legte den Kopf ein wenig schräg und ging einfach weiter neben ihr her. "Und wie ändere ich das?"

Ich verschränkte die Arme.
"Gar nicht. Entweder wir verpissen uns raus aus der Stadt und 'klären' das, oder du gehst weg!" Ich schüttelte den Kopf. "Warum interessierst du dich plötzlich so für mich?"

"Du willst es klären? Sehr gern. EIn Kampf kommt mir immer gelegen", bemerkte ich vollkommen ruhig und lächelte, als hätte ich ihr niemals misstraut.

Ich nickte langsam. "Okay, wenn ich gewinne verpisst du dich! Aber wie gesagt, außerhalb der Stadt! Ich will das nicht auf deinem Territorium austragen. Das dürftest du verstehen. Und jeder bekommt eine Stunde um sich einen Sekundanten zu besorgen, der darauf aufpasst, dass es fair abläuft!"

"Hältst du mich für so verlogen, dass ich bei einem Match nicht fair vorgehen würde? Das macht mich traurig, aber wie du meinst. Draußen vor der Stadt gibt es einen Schuttsee. Da verirren sich nur selten Menschen hin. Traust du mir wenigstens genug, dass du da auch wirklich hingehst?"

Ich nickte langsam.
"Okay.... Dann sehen wir uns da!"
Ich wandte mich zum gehen und überlegte, wen ich wohl mitnehmen konnte.

"Es gab eigentlich nur einen, den ich mitnehmen würde und das war Max. Ich war mit ihm aufgewachsen und er war mein bester Freund. Ihm konnte ich in der der Sache vertraue, auch wen ich vielleicht mit ihm Diskutieren müsste, damit er mich nicht daran hinderte. 
Ich lief die Straße zurück und betrat die Bar, suchte nach dem vertrauten Gesicht mit braunen Auge und kurzen braunen Locken.

ICh rannte als erstes zurück in den Trailerpark. Als erstes kamen mir zwei der kleinen Welpen entgegen und rannten winkend an mir vorbei. Ich schaute ihnen hinterher und musste lächeln. Kinder gaben mir immer wieder ein wenig Hoffnung in schlechten Situationen.
Aber als erstes musste ich bericht erstatten!

Er saß an der Bar, sprach leise aber mit einem leichten Lächeln mit dem Typen hinter der Bar. Er hatte ein Bierglas vor sich zu stehen, und kleine Schaumüberreste klebten an seiner Oberlippe.

Melanie kam aus der Ecke gesprungen und packte sie am Arm. "Endlich zurück von der Erkundung. Hast du was zu essen mitgebracht?" Ihre Haare waren kurz geschnitten und ein Haarband hielt ihr den Pony aus dem Gesicht. Sie war erst 16 und konnte es kaum erwarten ihren Platz im Rudel zu festigen, aber bisher hatte sie immer auf die Kleinen aufpassen müssen. "Ist dir was aufregendes passiert? Du riechst nach einem fremden Rudel."

Ich setzte mich auf den Platz neben ihn und klaute das halbleere Bier. "Hey, hast du heute noch Zeit?"

"Mal ganz sachte..." ICh lächelte sie an. Meistens brachte ich ihr irgendetwas mit, wenn ich vom ersten Erkundungsgang zurückkehrte. Aber diesmal waren die Umstände anders. "Ich hab einige interessante Dinge gesehhen! Und als erstes muss ich einen Bericht abgeben. Wo treiben sich die Beta rum?

"Hey, mein Bier!" er grinste aber nur und orderte mit zwei Fingern das nächste, indem er ihr seins überließ.
"Ach, SSonne meines grauen Alltags... Für dich hab ich doch immer Zeit. Wo solls denn hingehen?"

"Ruby ist in ihrem Trailer und Nick ist glaube ich auf der Jagd, draußen bei den Wäldern. Aber Ruby ist schlecht drauf, also wäre ich vorsichtig." Sie hüpfte neben ihr her und lugte in ihre Taschen, um sicher sein zu können, dass es wirklich nichts für sie gab. Enttäuscht musste sie diesen Umstand jedoch feststellen. "WIe war die erste Erkundung."

Vorsichtig beugte ich mich näher an ihr heran. "Ich brauche dich als...Schiedsrichter für einen kleinen Kampf. Aber kein anderer sollte etwas davon erfahren", flüsterte ich ihm ins Ohr.

"Ich mag Ruby, wenn sie schlecht gelaunt ist!", sagte ich mit einem leichten Grinsen.
"Die Erkundung ist ziemlich interessant verlaufen, ich bin bis zum Alpha durchgekommen!"
die Kleine wäre begeistert, wenn ich sie als Schiedsrichter mitnehmen würde. Aber sie war so jung, da hätte ich ein schlechtes Gefühl gehabt.
Ich klopfte an die Tür von RUbys Trailer. Das hier war wichtig und ich hatte nicht allzu viel zeit.

Er schaute sie irritiert an, dann verdüsterte sich seine Miene.
"Du weisst, dass ich das nicht gut finde?", flüsterte er ebenso leise und mit missbilligendem Blick.

"Einen Alpha? Wie, Wo, Wann?", versuchte sie nachzuharken und folgte ihr noch bis zu Ruby, aber dort wurde auch sie ruhiger. Auch wenn sie keine so ausgeprägten Verhaltensweisen und Ränge wie die festen Rudel besaßen, hatte sie doch Respekt. Jetzt würde ihr Lea wohl eh nichts mehr erzählen und so musste sie leider verschwinden.
Im Trailer rührte sich etwas, gefolgt von einem dumpfen Knall und einem unterdrückten Aufschrei, bevor einige Schritte zur Tür tappten und sie öffneten. Halblange, knallrote Haare hingen in ihrem stark geschminkten Gesicht, beide Ohren besaßen riesige Tunnel und das Gesicht war an Lippe und Wange gepierct. "Was willst du?" Anscheinend war sie gerade erst aufgestanden und wegen Leas Klopfen aus dem Bett gefallen, wodurch sie noch pissiger war. Ungeduldig verlagerte sie das Gewicht von einem auf das andere Bein.

"Du kannst mir auf dem Weg hin ne Predigt halten, aber die anderen sollen es nicht mitkriegen, sonst erzählen sie es Dad. Geht schon in ner Stunde am See los. Also kommst du?"

"Als erstes will ich rein!" Ich drängelte mich an ihr vorbei. Diese Frau war einfach unberechenbar. Da musste man rigoros vorgehen. "Dann machst du mir einen Kakao und küsst mir die Füüße, weil ich den Alpha der Leute hier getroffen und dafür meinen Hals riskiert habe!"
Ihr Trailer war komplett vollgehangen mit allerlei unnötigen Zeug aus aller Welt.

Er erleierte die Augen. "Dann kannst du das BIer aber vergessen!" Er schnappte sich ihr Glas und exte es. "Ich ddarf dir danach auch noch eine Preigt halten. Und wenns Ärger gibt, darf ich sagen 'Ich habs dir ja gesagt'!"
Er würde sie niemals an die Eltern verraten. Sie waren gemeinsam aufgewachsen. Da tat man sowas nicht.

"Tze...eher sollte ich dir die Zunge abreißen, damit du nicht mehr solche Scheiße laberst." Sie stolperte über alte Wäschen und einigen Kram, den sie in den Ecken und am Boden sammelte. "Was für einen Alpha willst du denn bitte getroffen haben?"

"Ehy!" Ich versuchte noch nach dem Bier zu greifen, aber vergeblich. Das eine Bier hätte meine Reflexe nun auch nicht so sehr verlangsamt. Er wusste doch, was ich drauf hatte. "Na gut, kein Bier. Aber danach.....und nur eine Predigt. Das ist sonst viel zu viel und außerdem langweilig. Wie soll ich motiviert werden, wenn du mir von Anfang an den Spaß an der Sache nimmst?"

"Ich red keine scheiße!", sagte ich. "Riechst du es nicht? Es gibt anscheinend rivalisierende Gangs hier in der Stadt, aber die eine scheint weiderum unterteilt in zwei ähnliche gerüche draußen in der SStadt. Vermutlich ein Geschwisterpaar. Ich habe die Tochter des einen Alpha kennenlernen dürfen und sie hat mich zu ihrem Daddy gechleppt! Man ist nicht erfreut, uns hier zu haben."

Er wischte sich über den Mund. "Spaßbremse... Das ist wohl mein Job, 2kleines2!" Er wuschelte ihr vertraulich durch die Haare. "So und jetzt los, keine Zeit zu verlieren!"