Ich hatte das Meer nie gehasst und nie geliebt. Es war immer da gewesen, ein wenig entfernt an der Küste meiner Heimat und ich hatte ihm nie eine große Bedeutung zugemessen. Es war wie ein hübsches Bild gewesen, dass an der Wand im Schlafzimmer hängt, zu dem man aber keine großartige Beziehung hat.
Dass ich einmal so viel Zeit mit ihm verbringen würde, hätte ich mir niemals träumen lassen.
Nun war alles anders. Snowwhite hatte sich leicht zusammengerollt, den langen Schweif ein mal um den eigenen Körper und ich saß auf den glatten Schuppen, die wie polierter Marmor in der Sonne glänzten. Snow schlief und ich hätte den Moment genießen können, wären da nicht die mit metallenem Gestell fixierten Flügel und die Manschette um mein Fußgelenk gewesen.
Dennoch bewahrte ich ruhe. es fiel mir nicht einmal sonderlich schwer, denn dieser Moment trug die Illusion der Friedlichkeit in sich wie ein Geschenk und ich hatte gelernt solche Momente zu genießen, anstatt sie aus Verzweiflung über die allgemeine Situation vorüberziehen zu lassen.
Außerdem war ich stark für Mei, die wenige Meter von mir saß. Auch das beruhigte mich. Sie hatten uns nicht getrennt, was ich ihnen durchaus zugetraut hätte, ja fast immer noch erwartete, da ich stets versuchte auf alles vorbereitet zu sein, um auf Situationen entsprechend reagieren zu können.